Propaganda - Fake News
Demian Lienhardt: " Mr. Goebbels Jazz Band"

v.l.n.r.: Elke Vorsmann, stellvertretende Schulleitung, Dr. Ulrich Schnakenberg, Fachbereichsleitung; Arndt van Huet, Schulleiter, Konrad Göke, Demian Lienhardt, Demokrat Ramadani, Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers Foto: Klaus Dieker
  • v.l.n.r.: Elke Vorsmann, stellvertretende Schulleitung, Dr. Ulrich Schnakenberg, Fachbereichsleitung; Arndt van Huet, Schulleiter, Konrad Göke, Demian Lienhardt, Demokrat Ramadani, Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers Foto: Klaus Dieker

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Die Aula des Gymnasiums in den Filder Benden war mit Schüler* innen der Oberstufe voll besetzt, als Schulleiter Arndt van Huet seinen Gast aus der Schweiz auf die Bühne bat. Mit auf dem Podium Konrad Göke, der Demian Lienhardt, frisch nominiert für den Schweizer Buchpreis 2023, nach Moers geholt hatte. Demokrat Ramadani von der Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers an die Schüler*innen: „ Wir brauchen Euch, Euer Engagement, für eine lebendige, starke Demokratie.“ Anlass der Lesung und Podiumsdiskussion, die Geschichte der Jazzband „Charlie and his Orchestra“, die das Propagandaministerium der Nationalsozialisten von 1941 – 1945 als Propagandainstrument gegen die Alliierten einsetzen. Gleichzeitig war Jazz im Deutsche Reich verboten. In Hamburg wurden1941 bei mehreren illegalen Jazzkonzerten über dreihundert Jugendliche verhaftet, kamen ins Polizeigefängnis Fuhlsbüttel, manche sogar ins Konzentrationslager. Jeden Tag sendete „German Calling“ Klassiker der amerikanischen Jazzmusik, Nachrichten in englischer Sprache, Namen der gefangen genommener britischer Soldaten. Natürlich hat man die Jazzklassikern mit neuen Texten versehen, in denen Churchill, Roosevelt lächerlich gemacht wurden. „Hitler´s speech“, Hitlers Stimme war „Lord Haw Haw“, William Joyce, ein britischer Faschist, der zu den Deutschen übergelaufen war. Demokrat Ramdani, Arndt van Huet und Konrad Göke befragten ihren Gast, der kenntnisreich und detailliert Geschichte und Wirkung des Orchesters erläuterte: „Deutschland hatte damals weltweit die höchste Dichte an Radioempfängern in der Bevölkerung. Der Volksempfänger, genannt „Goebbels Schnauze“, war preiswert und technisch so präpariert, dass er Kurzwelle nicht empfangen kommt. In Großbritannien hatte „Germann Calling“ wöchentlich an die 30 Millionen Zuhörer“. Das Gymnasium in den Filder Benden will den Schüler* innen der Oberstufe einen Projektkurs anbieten, um diese „abenteuerliche“ Geschichte zu erforschen. Es war keine Langeweile aufgekommen, als Arndt van Huet zum Schluss den Blick auf das aktuelle Geschehen richtete:.„ Wir erleben gerade, beim Krieg in der Ukraine, welche Wirkung Propaganda und Fake News entfalten können. Auch in Europa erleben wir, in Polen, in Ungarn, wie die Demokratie unter Druck gerät, wie versucht wird, die Gewaltenteilung außer Kraft zu setzen, wie versucht wird eine unabhängige Justiz, eine freie Berichterstattung zu behindern und einzuschränken!“

Lesung und Podiumsdiskussion wurden gefördert und ermöglicht durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Stadt Moers.

Autor:

Konrad Göke aus Moers

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