Martin wird diesmal ohne Öffentlichkeit gefeiert
Corona-Virus stoppt Martinszüge

St. Martinszüge finden dieses Jahr nicht statt. | Foto: PR-Foto Köhring
  • St. Martinszüge finden dieses Jahr nicht statt.
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Laternenumzüge mit Sankt Martin, hoch zu Pferd, und anschließend ein wärmendes Martinsfeuer mit Kakao und Brezel. So wird seit Jahrhunderten der heilige Bischof von Tours und seine legendäre Tat des mit dem Bettler am Wegesrand geteilten Mantels gefeiert. Doch das Corona-Virus macht solche Feste rund um den Martinstag (11. November) unmöglich.

Annika Lante vom Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr teilt mit: "Ich gehe nicht davon aus, dass unsere Gemeinden und Kindertagesstätten in großer Zahl zu Umzügen und anderen Aktionen einladen, bei denen externe Interessierte dabei sein können. Das ist der Pandemie geschuldet. Die Kindertagesstätten werden St. Martin überwiegend intern mit den Kindern feiern. Also: St. Martin fällt nicht aus, aber auf öffentliche Angebote wird größtenteils verzichtet werden. Von einer Gemeinde habe ich bereits erfahren, dass es ein besonderes musikalisches Angebot geben soll."

Christian Böckmann, Pfarrer von St. Barbara und St. Mariä-Himmelfahrt, lässt wissen: "Entschieden ist bisher, dass wir alle Martinszüge der Pfarrei abgesagt haben. Das ist mit den Corona-Beschränkungen nicht anders möglich. Es gibt an den einzelne Kirchorten ein paar Überlegungen, wie wir den Martinstag "at home" feiern könnten. In unseren Kindergärten wird St. Martin mit den Kindern natürlich in Form einer geschlossenen Gruppe gefeiert." Außerdem ruft die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt alle Mülheimer auf: "Teilt das Licht!" Am Martinstag (11. November) sollen alle Bürger im Gedenken an den Heiligen Martin zwischen 18 und 19 Uhr Kerzen, Laternen oder bunte Lampen ins Fenster stellen.

Projekttag und Lichtergruß

Ebenfalls am 11. November werden sich die 255 Grundschulkinder der Martin-von-Tours-Schule an der Eduardstraße im Rahmen eines Projekttages kreativ mit der Lebensgeschichte Sankt Martins auseinandersetzen und im Geiste des Teilens, Tischdekorationen für die Bewohner des Franziskushauses basteln. "Normalerweise kommen bis zu 400 Kinder und Eltern zu unserem Martinszug. Doch unter den jetzigen Bedingungen können wir die Sicherheitsabstände nicht gewährleisten und nur darauf hoffen, den Martinstag 2021 wieder in seiner traditionellen Form feiern zu können", sagt die Rektorin der Martin-von-Tours-Schule, Nadine Knappertsbusch. Last, but not least können sich Kinder am 11. November zwischen 12 und 18 Uhr im Pfarrbüro von St. Mariae Geburt an der Althofstraße 5 und in der Pauluskirche an der Witthausstraße 11 eine Martinstüte abholen.

Auch Michael Manz, Styrumer Pfarrer aus der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde hat keine guten Nachrichten für Sankt-Martin-Fans: "In der Lukaskirchengemeinde gibt es im Bezirk Styrum und im Bezirk Johannis in diesem Jahr keinen Martinsumzug, keinen Martinsgottesdienst, nichts in dieser Hinsicht. Leider!"

Aus dem Rathaus heißt es vom Stadtsprecher Volker Wiebels: "In Mülheim finden keine Martins-Umzüge in der Öffentlichkeit statt. Alle Umzüge wurden abgesagt und zwar durch die jeweiligen Veranstalter."  Nachdem Mülheim zum Corona-Risikogebiet geworden ist, in dem sich innerhalb der letzten sieben Tage mehr als 100 Personen mit dem Corona-Virus angesteckt haben, will die Stadt mit Blick auf den öffentlichen Gesundheitsschutz auch keine Mini-Martinszüge mit maximal zehn Teilnehmern und großem Sicherheitsabstand genehmigen.

Wie anders sah das noch vor einem Jahr aus, als in der Freilichtbühne an der Dimbeck ein ökumenisches Martinsfest mit Martinsfeuer und Puhmännern gefeiert werden konnte oder Sankt Martin, hoch zu Pferd, beim Martinsfest der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft (MST) auf dem Kurt-Schumacher-Platz vorbeiritt. Doch unter den aktuellen Corona-Bedingungen ist das undenkbar.

St. Martin einmal anders

Allerdings lädt die Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt unter dem Motto: "Sankt Martin mal ganz anders!" am 7. November zwischen 17 und 19 Uhr zu einem Familienspaziergang mit Laterne in die Heimaterde ein. Kinder können sich an der Erlöserkirche am Sunderplatz oder an der Kirche St. Theresia vom Kinde Jesu an der Kleiststraße eine kleine Martinstüte abholen. "Auch ein Spaziergang über den Bertha-Krupp-Platz wird am Haus Nummer 7 mit einer kleinen Überraschung belohnt", heißt es auf der Internetseite der Pfarrgemeinde. Die Bewohner der Heimaterde werden gebeten. ihre Vorgärten, Türen und Fenster mit Kerzen und Laternen zu schmücken, damit die Kinder bei ihrem Familienspaziergang durchs Viertel auch etwas entdecken können.

Mehr über die Martin-von-Tours-Schule

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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