Karneval

Kamelle für Kinder

Corona und Krieg verderben auch den Jecken den Spaß am Karneval in diesen Tagen, die eigentlich die Tollen Tage hätten werden sollen.
Und dennoch verbreiteten die Mülheimer Karnevalisten am Freitagvormittag mit einem prall gefüllten Wagen, der im Rosenmontagszug hätte mitfahren sollen, an vier Mülheimer Grundschulen mit Kamelle und Helau zumindest einen Hauch von Rosenmontag. Sponsoren, wie der Einzelhändler Selgros, die Rheinisch-Westfälische-Wasserwerksgesellschaft und die Mülheimer Marketingfirma Janssen machten es möglich.

Ein Hauch von Rosenmontag

Stadtprinz Kevin I. und Stadtprinzessin Tamara I. fuhren an den Grundschulen an der Frühlingstraße, an der Hölterstraße, am Saarnberg und an der Augustastraße vor, wo sie von einem sehenswert kostümierten Nachwuchs enthusiastisch begrüßt wurden. Ihr Schulhof-Besuch mit kräftigem Kamelleregen war Höhepunkt der vor Ort gefeierten Karnevalspartys.
Karneval in Zeiten von Corona und Krieg? Geht das? "Wir haben die Ereignisse im Hinterkopf. Aber die Kinder können am allerwenigsten dafür und sie haben in den Corona-Jahren am meisten gelitten und viel negatives erlebt. Deshalb wollen wir sie heute einmal glücklich machen und in ihre strahlenden Augen schauen. Vielleicht ist das gerade jetzt eine notwendige Abwechslung in ihrem Alltag", sagten Prinz Kevin und Prinzessin Tamara im Gespräch mit dieser Zeitung.

Prinzenorden für die Rektorinnen

Auch die mit einem Prinzenorden ausgezeichneten Schulleiterinnen Angela Harzer (Katharinenschule), Katja Wild (Hölterschule), Ricarda Lang (GGS Saarnberg) und Simone Dausel-Müller (Gebrüder-Grimm-Schule) waren sich einig, dass ihre Schulkinder gerade in Kriegs- und Krisenzeiten ein Mindestmaß an Normalität und Freude erleben müssten, um mit ihren Ängsten besser umgehen zu können. "Auch unsere Schüler bekommen genau mit, was zurzeit in der Ukraine passiert und sie haben Angst, dass der Krieg auch nach Mülheim kommt", betont Rektorin Angela Harzer, die als Minion kostümtechnisch den Vogel abgeschossen hatte.

Mit von der etwas anderen närrischen Partie für den Nachwuchs, waren auch der Präsident des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp, Hofmarschall Reiner Bleier, Pagin Marina und die beiden Wagenbauer Jörg Schwebig von der KG Aunes Ees und Udo Bohnenkamp von der KG Blau Weiß. Bohnenkamp und Schwebig hatten den von ihnen gebauten (acht Meter langen) Rosenmontagswagen, der in der Wagenbauhalle im Hafen eigentlich schon eingemottet worden war, kurzfristig wieder fahrtüchtig gemacht. Chefkarnevalist Markus Uferkamp erinnerte den närrischen Nachwuchs auf den Mülheimer Schulhöfen: "Auch ihr könnt einmal Prinz und Prinzessin im Karneval werden. Und wenn wieder ein ganz normaler Rosenmontagszug durch die Innenstadt rollen wird, will ich Euch alle auf der Straße wiedersehen."

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