Lichtzeichnungen mit der Camera Obscura

Schon im 19. Jahrhundert entstanden mit einer Lochkamera Landschaftbilder. | Foto: Plakat: Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus
  • Schon im 19. Jahrhundert entstanden mit einer Lochkamera Landschaftbilder.
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"Pencil of Nature" heißt die neue Ausstellung im alten Wasserturm

Eine neue Wechselausstellung unter dem Titel „Pencil of Nature – Lichtzeichnungen mit der Camera Obscura“ präsentiert das Museum zur Vorgeschichte des Films vom 2. September bis 28. Oktober in Mülheim.

Gezeigt werden Farbfotografien, die Jürgen Czwienk auf den Spuren von Joseph Mallord William Turners Deutschlandreisen im 19. Jahrhundert an mehreren Standorten im Rheintal und dem Niederwald (Tor zum UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal) mit einer selbst gebauten Camera Obscura aufgenommen hat.

Dem Medienkünstler Jürgen Czwienk – auch freier Mitarbeiter beim ZDF und Regisseur – geht es bei seinem Projekt um mehrere Aspekte: dem Verhältnis von Fotografie und Zeichnung, dem freien Umgang mit Schärfe und Unschärfe sowie der künstlerischen Interaktion mit William Turner und Henry Fox Talbots Werken. Dabei ist die Tatsache interessant, dass Fox Talbot ohne seine künstlerische Unfähigkeit, mit einer Zeichenkamera und der Camera Lucida Skizzen anzufertigen, wohl nicht auf den Gedanken gekommen wäre, Zeichenpapiere mit lichtempfindlichen Substanzen zu sensibilisieren.

Die Lochkamerabilder sind Ansichten einer eingefrorenen Zeit, die das Gefühl von Ewigkeit spüren lassen sollen. Das Besondere der Ausstellung: Die auf Aquarellkarton abgezogenen Lochkamera-Fotos von Jürgen Czwienk werden mit Digitalfotos und exemplarischen Repros von Turners berühmten Aquarellen gegenübergestellt. Wie bei dem englischen Maler steht auch bei Jürgen Czwienk die Sonne immer im Mittelpunkt seiner Arbeitsweise. Sie selbst wird hier zum Künstler und zeigt eine Natur, wie man sie in der Fotografie nicht zu sehen bekommt.

Zur Sonderausstellung wird für Mülheimer Schulen ein Themenpaket „Pencil of nature – Bildtechniken“ angeboten, bei dem Schulen Führungen und Workshop-Pakete buchen können (beispielsweise Zeichnen mit der Camera Obscura, Bau einer Lochkamera zum Fotografieren).
Eine Videoanleitung zum Bau der von Jürgen Czwienk benutzten Kamera findet sich beim ZDF „Der Xperimentator“ unterwww.zdf.de/dokumentation/terra-x/videos/xperimentator-baut-camera-obscura-100.html.
Geöffnet ist das von der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) betriebene Museum mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Museumseintritt beträgt 4,50, ermäßigt 3,50 Euro.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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