Klimaschutz
SWB will Hochhaus ergrünen lassen

Machte sich vor Ort ein Bild: NRW-Bauministern Ina Scharrenbach, hier flankiert von Baudezernent Peter Vermeulen, dem SWB-Aufsichtsratsvorsitzenden, Heiko Hendricks, Bürgermeister Markus Püll, SWB-Projektleiter Rolf Feldmann, SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp, und der Verbandsdirektor der Westdeutschen Wohnungswirtschaft, Alexander Rychter. | Foto: PR-Foto Köhring
  • Machte sich vor Ort ein Bild: NRW-Bauministern Ina Scharrenbach, hier flankiert von Baudezernent Peter Vermeulen, dem SWB-Aufsichtsratsvorsitzenden, Heiko Hendricks, Bürgermeister Markus Püll, SWB-Projektleiter Rolf Feldmann, SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp, und der Verbandsdirektor der Westdeutschen Wohnungswirtschaft, Alexander Rychter.
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Die vor 70 Jahren gegründete SWB, mit rund 9000 Wohnungen, der größte Vermieter der Stadt, will ihr Hochhaus am Hans-Böckler-Platz 7 bis 9 ergrünen lassen. An der Außenfassade des 1976 errichteten Hauses, in dem mehr als 200 Mieter leben, soll ergrünen und so zu einer Abkühlung des Innenstadt-Mikroklimas beitragen. Außerdem werden an der Außenfläche Photovoltaikanlagen installiert und so erneuerbare Sonnenenergie genutzt.

Am 10. November schaute NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, vorbei, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Denn das Land fördert das ehrgeizige und zukunftsweisende Projekt. „Willkommen in der „Modernisierungsoffensive Plus“, die 14,5 Millionen Euro bereitstellt“, sagte Scharrenbach. Sie dankte der SWB „für Ihr Engagement und für Ihre Ideen, mit denen Sie sich In unsere Modernisierungsoffensive Für Klimaangepasste Stadtplanung einbringen.“ Besonderen Wert legte die Ministerin darauf, „dass die Förderung des Landes dazu beiträgt, dass die Mieten trotz der erheblichen Modernisierungsinvestitionen der SWB im Rahmen der Mietpreisbindung stabil bleiben.“

Nach Angaben der SWB wird Der Quadratmetermietpreis im Hochhaus am Hans-Böckler-Platz 7 bis 9 nach dem Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen, zu denen auch die Fassadenbegrünung und die Installation von Photovoltaikanlagen gehört, von derzeit 5,18 Euro auf maximal 6,40 Euro steigen.

Notwendige Abkühlung

Baudezernent Peter Vermeulen wies darauf hin, dass der hochgradig versiegelte Hans-Böckler-Platz zu den extremen Hitzeinseln der Stadtmitte gehört und deshalb in besonderem Maße eine Abkühlung bedürfe.
„Ohne die Förderung des Landes könnten wir dieses Projekt nicht stemmen“, unterstrich Vermeulen mit Blick auf die notwendigen Investitionen.

Gartenbaumeister Hans Müller, dessen in Kornwestheim ansässige Firma Helix für die Installation der grünen Fassadenmodule verantwortlich ist, wies darauf hin, „dass die Mischbepflanzung, die zum Beispiel aus Fingerkraut, Grasnelken und Glockenblumen besteht, der Luft nicht nur CO2 entzieht und durch die Verdunstung des Regenwassers zur Abkühlung der Hitzeinseln beiträgt, sondern auch einen neuen Biotop für Insekten schafft und damit zur Sicherung der Artenvielfalt beiträgt.“

Müller machte deutlich, dass aufwendige Begrünung von Dächern und Hausfassaden keinen Ersatz, sondern nur eine Ergänzung zu Grünflächen und Straßen-Grün sein könne.

Die 40-mal-60 Zentimeter großen Pflanzmodule, die auf einem brandschutzgerechte Edelstahlgerüst montiert werden, sind mit Wasserschläuchen und Sensoren des computergesteuerten Monitoringsystems ausgestattet. Dieses Wartungssystem für die Bewässerung der Pflanzmodule wird von der Kornwestheimer Helix-Firmenzentrale gesteuert. Die Grünpflege muss aber vor Ort mit Hilfe eines Hubwagens ein bis zweimal pro Jahr geleistet werden.

Dank ans Land

SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp und SWB-Projektleiter Rolf Feldmann dankten der Bauministerin für die finanzielle Förderung des Landes, von der das Unternehmen nicht nur beim Projekt Grün-Hochhaus profitiere.

Der Aufsichtsratsvorsitzender der SWB, Stadtrat Heiko Hendriks, geht davon aus, „dass das Projekt Grün-Hochhaus eine Strahlkraft entwickeln wird, die weit über Mülheim hinaus geht“. Nach Angaben der Ministerin gibt es zurzeit nur ein einziges vergleichbares Modellprojekt, den sogenannten Eden-Tower, in Frankfurt am Main.

Der Verbandsdirektor der rheinisch-westfälischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Alexander Rychter, würdigte das finanzielle Engagement des Landes als „Rückgrat des notwendigen sozialen Wohnungsbaus.“ Rychter kritisierte in diesem Zusammenhang die aus seiner Sicht derzeit kontraproduktive Förderpolitik des Bundes.

Zur SWB

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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