Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft bestätigt positiven Trend

Die aktuelle Geschäftslage wird in Mülheim überwiegend mit befriedigend bis gut eingeschätzt. Genau das gleiche Bild bietet sich bei der Auftrags- und Ertragslage. Zwar kann der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft aus der eigenen, kürzlich gestarteten Umfrage zur Wirtschaftslage bei den Verbandsmitgliedern noch kein endgültiges Fazit ziehen, trotzdem kann der Trend bestätigt werden. „Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sind fast ausschließlich positiv“, berichtet Vorstandsvorsitzender Hanns-Peter Windfeder. „Sie sind aber keineswegs euphorisch, denn offenbar gehen viele Unternehmen nicht davon aus, dass sich die positive Entwicklung der letzten Monate auch im nächsten Jahr genau so ungebrochen fortsetzt.“ Deutlich positiv sind auch die Signale für den Arbeitsmarkt. Bereits jetzt geht der Unternehmerverband davon aus, dass ein hoher Prozentsatz der Unternehmen – „das können durchaus 20 bis 30 Prozent sein“ – für das nächste Jahr die Einstellung zusätzlicher Arbeitskräfte plant. Windfeder ist zuversichtlich, im kommenden Jahr den allermeisten Schulabgängern einen Ausbildungsplatz anbieten zu können. „Allerdings appelliere ich an die Jugendlichen, sich erstens rechtzeitig zu bewerben, zweitens nicht unbedingt auf dem Wunschberuf zu beharren.“ Eine bedeutende Rolle spielt der Fachkräftemangel. Zwar könne man nicht unbedingt sagen, dass dieser sich bereits flächendeckend bemerkbar mache. Die Erwartungen der Unternehmen sehen jedoch anders aus. „Unsere Erwartungen zufolge – und auch hier deckt sich dies mit den Einschätzungen im gesamten Ruhrgebiet – rechnen zwei Drittel der Unternehmen mit einem Fachkräftemangel in den nächsten Jahren. Jedes zweite sieht eine starke Überalterung der eigenen Belegschaft voraus“, erläutert Hanns-Peter Windfeder. Positives kann sein Stellvertreter, Florian G. Schauenburg, berichten: „Alle Anzeichen deuten offenbar darauf hin, dass sich die Finanzierungsbedingungen für die Unternehmen nicht verschlechtert, sondern im Gegenteil verbessert haben.“ Wesentliche Effekte hat dies bei den Investitionsvorhaben der Betriebe.
Das Thema Innenstadt und Handel betreffend hält der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft die Entwicklung der Ruhrpromenade für das Schlüsselprojekt. Allerdings wird vor völlig unrealistischen Erwartungen gewarnt. „Wer behauptet, die Kommune allein könne durch entsprechende Maßnahmen dafür sorgen, dass Leerstände wie in der Leineweberstraße verschwinden, der ignoriert völlig die Mülheimer Realitäten“, erklärt Windfeder. „Zum einen haben wir in unserer Stadt inzwischen an die 300.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche bei einer Einwohnerzahl von knapp 170.000. Davon über 90.000 Quadratmeter im Rhein-Ruhr-Zentrum und im Forum. Das liegt weit über dem Einwohner-Flächen-Verhältnis in benachbarten Städten.“ Mülheim ist damit im gesamten Ruhrgebiet einer der am großzügigsten ausgestatteten Einzelhandels-Standorte. Nicht wiedererlangen wird die Stadt die Ausnahmestellung wie vor einigen Jahrzehnten, als Schloßstraße und RRZ die Einzelhandelsszene bestimmten. „Wir bekennen uns weiterhin zu Ruhrbania, auch wenn wir dafür einen langen Atem benötigen.“

Autor:

Stephanie Kleebaum aus Oberhausen

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