Auch an Karneval nur mit Hütchen unterwegs
Gesundheitsexperten warnen vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr

Venerologe Prof. Dr. Alexander Kreuter rät: Auch an Karneval nur mit Hütchen unterwegs!  | Foto: pixabay
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Kostümiert, gut gelaunt, angeheitert: Viele genießen Karneval als fünfte Jahreszeit in vollen Zügen. Dazu gehört auch flirten, küssen oder mehr. Aber Vorsicht ist geboten, denn sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten (STI) sind in Deutschland wieder auf dem Vormarsch und können den Spaß trüben.

Chlamydien, Syphilis, Feigwarzen, Tripper – nach den jecken Tagen steigt die Anzahl der Patienten, die mit der Vermutung auf eine Geschlechtskrankheit zum Arzt gehen. Der häufigste Grund: nachlässige oder gar keine Verhütung. Besonders besorgniserregend dabei: Immer häufiger werden antibiotikaresistente Varianten der Geschlechtskrankheiten festgestellt, vor allem bei Gonorrhö (auch: Tripper).

Daher lohnt sich umso mehr der rechtzeitige Weg zum Dermatologen oder Hausarzt. „Erste Anzeichen wie Juckreiz in der Schamgegend, einen Ausfluss im Genitalbereich sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sollten ernst genommen werden“, betont Prof. Dr. Alexander Kreuter, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen. „Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert, reicht in den meisten Fällen eine Antibiotika-Therapie, um das unschöne Karnevalsandenken wieder loszuwerden.“ Ein weiterer Tipp des Venerologen (Experte für Geschlechtskrankheiten): „Der Partner geht am besten ebenfalls zum Arzt, sonst droht der Ping-Pong-Effekt.“

Gegen Feigwarzen beispielweise kann eine Impfung schützen, die vor dem ersten Sexualkontakt verabreicht wird. Auch die gefährliche Infektion mit dem HI-Virus sollte abgeklärt werden. Neben einem Kondom kann hier auch eine relativ neue Methode vor einer Ansteckung schützen: die (HIV-)PrEP. Die Prä-Expositions-Prophylaxe ist eine Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt in Tablettenform. „Der Wirkstoff des Medikaments verhindert direkt in den Schleimhäuten, dass der HI-Virus sich vermehrt“, erklärt Kreuter. Seit wenigen Monaten werden die PrEP-Medikamente und Begleituntersuchungen auch in Deutschland für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko von gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Welche Personengruppen dazu zählen, kann auf der Internetseite der Deutschen Aidshilfe nachgelesen werden. Chefarzt Prof. Kreuter gibt zu bedenken: „Die PrEP schützt – richtig eingenommen – vor HIV, aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten!

Deshalb gilt generell: Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ Wer also zum Feiern loszieht, sollte auch Kondome einpacken. Sie bieten einen wirksamen Schutz vor den gängigsten Erregern.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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