Ärger über Bio-Abiturprüfung

Zurzeit sitzen die Schüler über ihren Abi-Klausuren. Seit zentrale Abituraufgaben eingeführt wurden, geht es selten ohne Probleme zu. So können Schüler Ende Mai ihre Prüfung im Mathe-Grundkurs wiederholen, weil es bei den Aufgabenstellungen Probleme gegeben hat.
Die Mülheimer Schülerin Sonja Schröder wiederum kritisiert die Prüfung im Bio-Grundkurs, die sie am Montag geschrieben hat. „Sie war zu umfangreich, das konnte man gar nicht in der Zeit schaffen.“
Sonja ist sich sicher, dass es nicht an der mangelnden Vorbereitung lag. „Es wurden drei Themen angeboten, und für die beiden, die ich gewählt habe, habe ich alles gelernt.“ Nicht nur ihr sei es so ergangen, auch andere Schüler aus ihrem Kurs und aus anderen Schulen sei es so ergangen, hat sie inzwischen gehört. Deshalb überlegt sie nun, Beschwerde einzureichen und hat schon Hilfe bei ihrer Beratungslehrerin gesucht. Die Schule selber hält sich zurück. „Es ist bekannt, dass die Bioklausuren anspruchsvoll sind. Wenn die Aufgaben zu umfangreich waren, müsste das ein landesweites Problem sein“, meint Rolf Gentges, Oberstufenleiter der Gustav-Heinemann-Schule.
Von den drei Themen Evolution, Genetik und Ökologie wählte die 18-Jährige Evolution und Ökologie. Beide Themen hatten je drei Teilaufgaben, insgesamt, schaffte die Schülerin nur vier Aufgaben. Sie will Beschwerde einlegen.
Nina Heil, Pressesprecherin des Schulministeriums, war bis Mittwoch nichts über derartige Klagen zur Biologie-Prüfung bekannt, weder von Lehrern noch von Schülern.
Dass es aber nicht nur Sonja Schröder so geht, zeigt ein Blick auf das Netzwerk „Facebook“. Dort hat sich im Internet schon eine Gruppe gebildet „Kritik zur Grundkurs-Abiturklausur in Biologie 2011“. Mitglieder sind vor allem Schüler eines Gymnasiums aus Blomberg, Ost-Westfalen. „Ich fand, dass der Umfang an Aufgaben und Material überhaupt nicht den zeitlichen Vorgaben entsprach. Zumindest wusste ich nicht, wie ich die Aufgaben gewissenhaft in so einer kurzen Zeit bearbeiten und die Masse an Material auswerten sollte“, heißt es auf der Seite.
Sonja Schröder will sich jetzt auch vernetzen und sucht weitere Schüler, denen es genauso ergangen ist. Ein Kontakt ist mit ihr möglich über gruener-fusel@hotmail.de. Eine offizielle Beschwerde müsste aber über die Schule laufen.