Was ist Futsal? - Sommerinterview mit Alexander Prim, 1. Vorsitzender des PCF Mülheim

Heinz-Peter Effing ist der Geschäftsführer des PCF. Foto: privat
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Der Primero Club de Futsal Mülheim an der Ruhr 2008 (PCF Mülheim) ist Mülheims erster und einziger Futsalverein. Futsal kommt vom portugiesischen „Futebole de Salão“ und bedeutet Hallenfußball nach international geltenden FIFA-Regeln. "Wer Fußball mag, wird Futsal lieben!" ist die sportliche Devise des PCF Mülheim. Die Besonderheiten des Futsals gegenüber dem in Deutschland derzeit noch etablierten Hallenfußball liegen darin, dass die Attraktivität des Fußballspiels mit bewährten Ideen aus anderen Sportarten kombiniert wird: Fairness, Technik, Taktik und Geschwindigkeit des Spieles sind im Futsal erhöht.

Der PCF Mülheim sieht sich als Förderer des Futsalsports. Die etwa 80 Vereinsmitglieder und auch das Ligateam des PCF werden von einem jungen und dynamischen Team geführt, dass die Mülheimer Woche im Sommerinterview mit Alexander Prim, dem 1. Vorsitzenden des PCF näher vorstellen möchte.

Der PCF Mülheim hat einen neuen Trainer und einen teilweise neuen Vorstand. Was bedeutet das für den Verein und den Mülheimer Futsal?
Der PCF ist weiterhin ein junger Verein, aber wir haben in den ersten acht Jahren seit der Gründung viel gelernt. Auf und neben dem Platz. Somit wird sich zukünftig sowohl die Struktur der Vereinsführung beim PCF, als auch das Bild, das das Team der ersten Mannschaft auf dem Platz zeigt, verändern. Wir möchten Etabliertes fortführen und ansonsten auch neue Wege gehen.

Was hat sich im Vorstand des Vereins getan?
Ralf Jäger als Kassierer und Heinz-Peter Effing als Geschäftsführer, der auch auf der Plattform futsalgermany.de aktiv ist, sind neue Mitglieder des Vorstands, dem weiterhin auch Nils Wille, Paul Prim und ich als Vorsitzender angehören. Neu ist auch, dass sich interne Abläufe verändert haben und mehr in Arbeitspaketen als in Vorstandsposten gedacht und gehandelt wird. Zu jeder Aufgabe im Verein gibt es zukünftig ein Gesicht der Verantwortung.

Was sind Ihre Ziele für die neue Amtszeit als Vorsitzender des PCF Mülheim?
Ich möchte den Verein und den Futsal breiter aufstellen als bisher. Das Ziel lautet: „Der PCF bietet Futsal für jedermann!“

An welche Zielgruppen denken Sie dabei konkret und wie wollen Sie diese vom Futsal überzeugen?
Bisher lag unser Fokus ganz klar auf den jungen Erwachsenen Ligaspielern. Aber unser Verein ist mittlerweile etabliert in der Futsalszene, nun gilt es, neue Zielgruppen zu erschließen. Wir denken dabei konkret an Kinder und Frauen.

Welche Schritte sind konkret denkbar?
Mit den Pimero Minis hat sich beim PCF im Frühjahr bereits die erste Futsal-Bambini-Mannschaft überhaupt gegründet. Zumindest weiß ich im Futsal-Westen von keiner anderen. Wir möchten die Schritte nach und nach angehen und parallel auch weitere Gruppen ansprechen. So arbeiten wir bereits mit der HRW zusammen, um auch Studierenden den Futsal anzubieten. Darüber hinaus haben wir eine Trainingszeit speziell für Flüchtlinge und in unseren Ligateams treiben wir auch den Gedanken der Inklusion voran, da dort bereits mehrere taubstumme Spieler mitkicken.
Insgesamt möchten wir für allen Mülheimern die Chance anbieten, den Futsal kennenzulernen. „Wer Fußball mag, wird Futsal lieben“, ist das Motto des PCF. Die meisten Leute, die neu dazukommen, widersprechen dem bis jetzt nicht…

Was hat sich im sportlichen Bereich verändert?
Daniel Ramon Saballs und Daniel Weimar haben uns als Trainerteam verlassen und trainieren nun den Westdeutschen Futsalmeister Holzpfosten Schwerte. Die Schwerter wissen schon, warum sie unsere Jungs haben wollten, mehr Futsalkompetenz geht einfach nicht.

Und beim PCF?
Wir haben mit Jannis Karamitsos ganz bewusst einen anderen Trainertyp gesucht und gefunden. Er legt andere Trainingschwerpunkte und baut beispielsweise mehr auf die Physis, als zuletzt. Taktisch wird er auf die gute Schule unseres Teams aufbauen.

Gibt es auch Veränderungen innerhalb des Kaders?
Ja, Ruslans Seleznovs ist unseren ehemaligen Coaches nach Schwerte gefolgt. Für uns sehr hart, aber insgesamt nachvollziehbar. Er peilt dort die neue Futsalnationalmannschaft an, was aus dem Futsal-Oberhaus natürlich einfacher ist, als aus der Verbandsliga, wo wir spielen.
Allerdings können wir auch auf neue Kräfte bauen. So werden sicherlich drei oder vier Spieler die erste Mannschaft ergänzen und unser Team mindestens in der Breite und im Idealfall auch in der Spitze stärker machen, als im Vorjahr. Die Verhandlungen laufen allerdings derzeit noch, so dass diesbezüglich noch nichts Endgültiges vermeldet werden kann.

Was ist das Saisonziel des PCF Mülheim?
Unsere Erste Mannschaft spielt Verbandsliga und soll dies auch am Ende der kommenden Saison noch tun. Ob der Ausblick auch optimistischer sein kann, kann unser Coach besser beurteilen. Die kommenden Wochen bis zum Ligastart werden diesbezüglich sehr aufschlussreich.
Die Zweite des PCF ist weiterhin eine Spielgemeinschaft mit Futsalicious Essen und dem PSV Duisburg. In der Landesliga gibt es keine sportlichen Vorgaben, aber das Team ist intakt und soll Neulingen stets die Chance auf Ligaerfahrung im Futsal anbieten.

Wie stehen Sie zur Diskussion darüber, ob die Mülheimer Stadtmeisterschaften als Futsalturnier gespielt werden sollen?
Die Position des PCF zur möglichen Verpflichtung durch den DFB, bei derartigen Turnieren Futsal zu spielen, ist eindeutig: Futsal und Hallenfußball sind keine Konkurrenz, sondern zwei verschiedene Sportarten. Ein „Überstülpen“ des Futsals wird vom PCF nicht begrüßt. Wir möchten dass der Futsal nicht am grünen Tisch, sondern auf dem Platz überzeugt und die Akteure Futsal spielen wollen und nicht müssen!

Heinz-Peter Effing ist der Geschäftsführer des PCF. Foto: privat
Alexander Prim führt die Mülheimer Futsaler vom PCF in die neue Saison. Foto: privat
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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