Stadtgeschichte Firmen: Das ehemalige Bonniland im Bero-Center

Bild: @BERO.DasOriginal
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Stadtgeschichte Firmen: Bonniland im Bero-Center

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  •  Von Anfang an

Die Leute hatten sich gefragt, was denn in das Gebäude des ehemaligen Rollerdrome hineinkommt. Die Schließung des Rollschuhhalle war schon etwas Heftiges. Damit hatte keiner gerechnet. Es war jahrelang ein sehr beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Nachdem die ,,Trauer“ vieler Besucher der Rollschuhhalle mittlerweile nach deren Schließung Mitte Februar 1987 etwas verflogen war, sollte kein Schleier des Geheimnisses über die Zukunft dieser Rundbogenhalle liegen

  • Etwas Bemerkenswertes wollte man den Kunden anbieten

Die Münchner Geschäftsleitung des BERO-Zentrums hatte sich natürlich, nachdem sie aus rein wirtschaftlichen Gründen und schweren Herzens das Ende der Rollschuhbahn bekannt geben musste, wiederum bemüht, was Interessantes nach Oberhausen in das BERO-Einkaufszentrum zu holen.

  • Die neue Devise heißt: Spielzeug, Spielzeug Spielzeug!

Aber auch viele Dinge, die Mutter und Kind benötigen. Von der Kindermode bis zum Kinderwagen, vom Wickeltisch bis zum Dreirad, all dies wurde auf einer über 1700 qm großen Verkaufsfläche dem staunenden Publikum in großer Vielfalt angeboten.

  • Umbauarbeiten waren nötig an der ehemaligen Rollschuhhalle

Die Rundbogenhalle bekam einige Schaufenster zur Concordia Straße dazu.
Ein Spielplatz wurde angelegt, der dann allen Kindern, die das BERO-Zentrum besuchten, zur Verfügung stand.
 
Hier die Geschichte des Vorgängers. Europas einstige größte Rollschuhbahn

  •   Der Name der Firma, die Interesse zeigte, wurde bekannt gegeben.

Ihr wisst es ja schon alle. Firma Bonniland. Sie wünscht sich viel junges Publikum, das Leben in die Räume bringen sollte. Viele freuten sich darauf. Eine neue Attraktion für Oberhausen.

  • Alles lief nach Plan

Baugenehmigung lag vor und alle Umbauarbeiten wurden in Angriff genommen.
Alles lief wie am Schnürchen und nichts stand der Eröffnung im Wege.

  • Die Werbetrommel lief indes in den Medien
  • Herr Rothenfußer machte einige Dinge attraktiver

Um die Anbindung dieses neuen, großen Spielwarengeschäftes an die vorhandenen Ladenstraßen des BERO-Einkaufszentrums zu schaffen, hatte sich Erich Rothenfußer, der Eigentümer des BERO-Zentrums, dazu entschlossen, eine neue, großzügige Aktionsfläche im Eingangsbereich zu schaffen. Mit viel Tageslicht über Glaskuppeln in den Aktionsbereich hineingeleitet, sollte die Attraktivität des ganzen Zentrums noch weiter verbessert werden. Hier wurden dann nach Fertigstellung die allseits bekannten und beliebten Veranstaltungen, die das BERO-Zentrum für seine Besucher durchführt, stattfinden. So ist im BERO-Zentrum noch mehr Platz geschaffen worden, sowohl für Muße als auch für nette Unterhaltung während eines Einkaufsbummels.

  •  Die Eröffnung verzögerte sich etwas.

  •  Dann endlich war es so weit. 

  •  Das bonniland Team war bereit.
  •   Der Termin der Eröffnung. 17. September 1987. Ein riesiger Ansturm

Bequem einkaufen ohne Stress - so hieß die Maxime im bonniland-Kindermarkt, der neuen Einkaufsstätte, die am 17. September 1987 im Bero-Center in Oberhausen eröffnet wurde. Auf 1700 Quadratmetern fand der Besucher dieses Kindermarktes ein Angebot von etwa 15 000 Artikeln, dessen Bandbreite von der Babyausstattung über Spielwaren für Kinder bis zur Kinderbekleidung reichte. Der bonniland-Kindermarkt der die Einkaufsszene im Oberhausener Bero-Center bereicherte, war zwar selbstbedienungsorientiert, bot aber bei Bedarf auch Beratung an. Hier sorgten ständige Aktivitäten für viel Abwechslung zum Beispiel Modenschauen, Kaspertheater, Vorführung und verschiedene Wettbewerbe. Und während die Mütter sich im bonniland-Kindermarkt umschauten, konnten sich die Kleinen beim modischen Kinderfriseur die Haare schneiden lassen oder mit Einkaufswagen für Kinder durch die Gegend fahren. Für „Notfälle“ stand ein Wickelraum zur Verfügung.
Ein besonderer Höhepunkt im bonniland-Kindermarkt war der beliebte „Sprechende Baum". Er war 4 Meter hoch, konnte Märchen erzählen und sich sogar mit den Kindern unterhalten. Von Kopf bis Fuß war er genau wie das Motto des Marktes ausdrückt, voll und ganz auf Kinder eingestellt.
 
Im Hintergrund der sprechende Baum.

 
Es gab auch einen überdachten Spielplatz, der zur Verfügung gestellt worden ist. Dieses Angebot galt auch für Kinder, die dort nicht eingekauft hatten.
Einen Mini-Einkaufswagen stand für die Kinder zur Verfügung. Diesen konnten sie ohne Schwierigkeiten lenken. Das war einzigartig zu dieser Zeit, das bot nur Bonniland im Bero-Center.

Highlights an diesem Tag.

bonniland Clown mit vielen tollen Überraschungen

Kinderfriseur Pfiffig-modische Frisuren für kleine Köpfe

Der 4 Meter große sprechende Baum

Großer historischer Jahrmarkt: z.B. Tänzer, Messerwerfer, Leierkastenmann ......
und einem Zeppelin in luftiger Höhe

Eröffnungs-Party! 3 tolle Tage
 

  • Ein Lageplan half bei dem reichhaltigen Angebot

Wo ist was?“ Der Lageplan am Eingang zum „bonniland – Kindermarkt" im Bero-Center gab die Antwort. Die Verkaufsfläche hatte eine Größe von 1700 Quadratmetern und da war ein Lageplan genau das richtige.
Hier gab es Plüschtiere, Kinder-Textilien, Spiele, Bücher, Baby-Artikel und technisches Spielzeug – kurz gesagt: Alles, was Kinderherzen höherschlagen ließ. Im ,,bonniland" wartete der Teddy darauf, in den Einkaufswagen gepackt zu werden. ,,Dicker Plüschbär sucht Familienanschluss" hieß die eindeutige Aufforderung über dem Preisschild.

  • Was war easy shopping.

„Easy shopping“ nannten es die Verkaufsstrategen der Vereinigung der Spielwarenfachgeschäfte (VEDES. Der Markt in Oberhausen war der zweite Selbstbedienungsladen seiner Art in Deutschland. Horst Neumaier, Vorstandsmitglied der Vedes, sah das bonniland"-Konzept voll erfüllt: Der Markt präsentierte sich hell, freundlich und großflächig. Das Sortiment wurde übersichtlich präsentiert, dadurch soll sich der Kunde sofort orientieren können. Das Prinzip hieß: maximale Bewegungsfreiheit für den Kunden, aber Beratung, falls gewünscht; breite Sortimentbündelung auf dem gesamten Kindersektor.
Ein geschlossenes Warenwirtschaftssystem garantierte den reibungslosen Warenfluss. In erster Linie sind Mütter und deren Kinder angesprochen. Auf 1700 Quadratmetern fand der Kunde etwa 15 000 Artikel vom Kinderwagen über das funkferngesteuerte Auto bis zum Plüschtier oder Textilien für das Kind. Das Sortiment des bonniland Kindermarktes setzte sich circa zu je 50 Prozent aus Spielwaren und Baby-und Kinderbekleidung zusammen für die Altersstufe von 0-10 Jahren.

  • Es gab viele, viele Ausstellungen im Bero-Center bei Bonniland, hier sind einige davon

  • Die Playmobil Ausstellung vom 6. November 1992 bis 2. Januar 1993

Die Sonderausstellung Playmobil Wunderland Im Bero-Zentrum.
Auf einer Fläche von 450 Quadratmeter drehte sich alles in der damaligen Superschau um Playmobil.

  •  Viele wundervolle Welten konnte man sich ansehen. Das Besondere, man konnte aktiv mitmachen

Eine bemerkenswerte Spieleisenbahn-Anlage, mittelalterliche Burgen und Stadtszenen abenteuerliche Wilde Westen Szenen und die faszinierende Welt des Zirkus, konnte man bewundern. Ein Bauernhof mit zahlreichen Tieren, die sagenhafte Schatzhöhle der Piraten, die Puppenhäuser. Nicht nur zum Schauen und bewundern wurde all dies bei bonniland im Bero dargeboten. Motto der Stunde war, anfassen und mitmachen.
Zusätzlich konnten die Kinder bei einem großen Preisrätsel ihr Glück versuchen.

  •  Eine Besonderheit bei Playmobil

Im Gegensatz zu den bisher produzierten Spielwarensystemen brachte Playmobil mit der Figur das menschliche Moment ins Spiel. Die bewegliche Figur kommt neutral zur Welt und wird durch wenige, typische Utensilien zu verschiedenen Charakteren. Um die Figur wurde eine ganze Spielwelt (Maßstab 1:23) geschaffen. Playmobil Männer und Frauen (7,5 Zentimeter groß), Kinder (5,5 Zentimeter groß). Babys, verschiedene Tiere, Boote. Gebäude, Fahrzeuge, eine elektrische Eisenbahn und zahlreiche weitere Zubehörteile.

  • Lego-Weltausstellung 1993 vor dem bonniland-Kindermarkt.

Altes Ägypten nachgebaut mit bunten Steinen.
Über 150 000 Besucher aus Oberhausen und auch aus den Nachbarstädten kamen ins BERO und ließen sich von der beeindruckenden Welt der Pharaonen verzaubern, das sich vor dem bonniland-Kindermarkt präsentierte.
Groß und Klein, Alt und Jung konnten in dieser herrlichen Schau die Geheimnisse des alten Ägyptens erforschen. Die Baumeister von Lego benötigten rund 600 000 bunte Steine, um die faszinierende Welt der Pharaonen zu erschaffen. Die Lego-Welt die mehrere LKW-Ladungen umfasste, war vorher im Legoland im dänischen Billund präsentiert worden. Dort waren 100 Modellbauer nur damit beschäftigt immer wieder neue imposante Figuren und Schaubilder zu erstellen. Über 150 Wochen betrug die Entwicklungs- und Bauzeit dieser imposanten Weltschau. Die Entwicklungszeit ist oft länger als die Bauzeit.

  • GROSSE LEGO WELTSCHAU vom 24.11.94-07.01.95 vor dem bonniland Baby- und Kindermarkt.

Aufgepasst, die Ritter sind los!
Seit 1993 begeisterten die Lego-Ausstellungen die großen deutschen Städte. Viele Millionen Menschen hatten diese bemerkenswerte Schau besucht.
 
Vom 24. November 1994 bis zum 3. Januar 1995 fand sie im Hause Bero Einkaufszentrum vor dem bonniland Baby- und Kindermarkt statt. Das Thema lautete „Burg“.

Verschiedene Szenen des Ritterlebens wurden aufgegriffen und entführten in spannende Abenteuer aus vergangenen Zeiten. 4180 Stunden wurden gebraucht um mit fast 600000 verbauten LEGO Steinen der Weltschau Gestalt und Aussehen zu verleihen. Vier Lastzüge waren dafür nötig. Die Ausstellung kostete damals 450000 DM. Der Besucher wurde dabei durch sämtliche Szenen von Olli, dem kleinen freundlichen Drachen, begleitet.

  •  Die Zeit zu Weihnachten war immer ein besonderes Erlebnis für Jung und Alt.

Das ist natürliche eine unvollständige Beschreibung der Spielzeuge, die in den 19 Jahren angeboten worden. Es kamen ja Jahr für Jahr neue Spielzeuge dabei. Es gab für Groß und Klein immer wieder faszinierende Spielwaren Neuigkeiten auf dem Markt.
Der Kunde fand im bonniland und Baby- und Kindermarkt ein riesengroßes Spielwarensortiment für jedes Alter und Spielzeug von 0 bis 99 Jahren, Geldbeutel vor. Spiele und Spielzeuge, schadstoffarme Spielzeuge, elektronische Spielzeuge - die Auswahl lies kaum Wünsche übrig.
Es gab eigentlich nichts, was es nicht gab.
Gesellschaftsspiele, darunter die aktuellsten Neuigkeiten, auch das gute alte Mensch-ärgere-Dich-nicht". Des weiteren Spielküchen, Bügelbretter, Staubsauger, es gab den Kindern ein großes Vergnügen die Welt der Großen nachzuahmen.
Außerdem gab es die unterschiedlichsten funkgesteuerten Boote, Flugzeuge, Bausätze, Computerspiele und vieles mehr. Namhafte Marken wie Ravensburger. B. Schmidt, Steiff Chicco, Lego, Playmobil, Zapf und viele andere waren vertreten. Es wurde immer wieder wert gelegt, das Angebot zu erweitern. Viele interessante Objekte für Erwachsene Sammler, wie aufwendig gearbeitete und wertvolle Puppen oder Modellautos kamen hinzu.
Im Geschäft konnte man in der Spielecke gemeinsam neue Spiele an Ort und Stelle ausprobieren und Freundschaften knüpfen. Die Begeisterung kannte kaum Grenzen, das konnte man laut und deutlich hören.
Zudem gab es eine große Zahl an aktuellen Gesellschafts- und Familienspielen, auch das gute alte Kartenspiel war dabei. Immer mehr Angebote an Software für den Gameboy und anderen Computerspielen in den Jahren dazu.
Kam man mal nicht weiter, war immer noch das bonniland Baby- und Kindermarkt-Team da. Es half gern und fachkundig. War ein Artikel mal nicht vorrätig, das kam nur in der Weihnachtszeit mal vor, wurde es soweit möglich, unverzüglich nachbestellt und auch wenn es gewünscht wurde, zurückgelegt.

  • Das unerwartete Aus für Bonniland 2006

Nach fast 20 Jahren kam dann die Nachricht, das Spielzeuggeschäft Bonniland wird geschlossen.
Es war schwer zu glauben für viele, einer der erfolgreichsten Standorte der S+F Spielbetriebe schließt seine Pforten.
Im Januar 2006 wurde Insolvenz angemeldet und allen Mitarbeitern des Unternehmens wurde gekündigt. Die Angestellten hofften trotz Insolvenz das dieser Standort erhalten blieb. Leider wie wir wissen entschied man sich, das Bonniland im Bero-Center zu schließen. Das war für die Mitarbeiter bestimmt sehr schmerzhaft, da man bis zuletzt dachte, es würde sich zum Guten wenden.
• Immer noch in aller Munde. Bonniland.
Auf sozialen Medien entnahm ich, dass noch sehr viele Menschen Bonniland in Erinnerung haben und ihn gern noch hätten.

Wenn ihr möchtet, hinterlasst doch bitte einen Kommentar, wie ihr das Bonniland erlebt oder in Erinnerung habt. Vielen Dank.

  • Das Geschäftsleben geht weiter. Abriss der Rundbogenhalle.

Einige Monate später verkündete man das die Halle abgerissen wird. Die Ära der Rundbogenhalle war zu Ende. November 2006 war alles Geschichte. 25 Jahre stand die Halle, sie war schon ein Wahrzeichen für das Bero-Center. 1981 wurde sie eröffnet, der Rollerdrome zog ein bis 1987, dann kam Bonniland bis 2006.

Quellen:
Autor: Historisches Oberhausen. Martin Grundmann
WAZ und NRZ aus den Jahren 1987, 1988, 1990-95.
Wochenanzeiger aus den Jahren 1987,88 und 1990-95.
Bilder: WAZ, NRZ, Bero das Original und Wochenanzeiger.
Ich danke dem Team des Stadtarchivs Oberhausen für die große Unterstützung.

Autor:

Martin Grundmann aus Oberhausen

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