Erster Pilzgarten in Oberhausen
Igel-Stachelbart und Shitake locken

Am Haus Ripshorst gibt es den ersten Speisepilzgarten in Oberhausen. Dort können nun viele Pilze wie Seitlinge, Shiitake und Igel-Stachelbart geerntet werden. Den neuen Pilzgarten können alle Interessierten besuchen. Er wird gemeinsam von Forschern und Bürgern betreut.

Das Projekt wurde vom Fraunhofer Institut UMSICHT, dem Wissenschaftsladen Bonn und Bürgern geplant und aufgebaut. Bei einem ersten Workshop waren schon Baumstämme und Stroh mit Pilzkulturen geimpft worden, so dass bei der Eröffnung in der vergangenen Woche bereits erste Pilze geerntet werden konnten. Daran nahmen das Projektteam vom Fraunhofer UMSICHT, Vertreter des Regionalverbands Ruhr RVR, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Stadt Oberhausen sowie Besucher, Erzieherinnen und Kinder der Kita City West teil. In der Kita gibt es seit dem letzten Jahr ein Forschungsprojekt zu Pflanzen, das sich auch mit Pilzen befasst hat. Ihre Erfahrungen zu dem Naturthema fassten die Kinder in einem Lied zusammen. Darin hieß es: „Der Pilz – nicht Mensch, nicht Tier, nicht Pflanze. Der Pilz – eine eigene Art.“
Bei der Eröffnung konnten sich die Besucher auch darüber informieren und ausprobieren, wie man Pilze züchten kann. So standen dafür zum Beispiel Limonenseidlinge auf dem Tisch. Der Pilzgarten ist neben der Versorgung mit frischen Pilzen als Ort der Begegnung angedacht. Der Leiter des Besucherzentrums im Haus Ripshorst, RVR-Mitarbeiter Wolfgang Gaida, hat sich bei der Eröffnung erfreut über den neuen Pilzgarten gezeigt. „Die bereits bestehenden Angebote am Haus Ripshorst wie Bauerngarten und Imkerei werden dadurch erweitert.“ Er hofft, dass nun weitere Besucher aus Oberhausen und der Region angelockt werden. Wolfgang Gaida kündigte auch einen gemeinsamen Workshop mit dem Fraunhofer UMSICHT im nächsten Frühjahr an. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt: Was muss man tun, um im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon Pilze zu züchten?

Urban Gardening

Der neue Pilzgarten zählt auch zur Projektreihe des städtischen Gärtners auf öffentlichen Flächen, das so genannte „Urban Gardeninng“. Dies gilt schon seit Jahren als eine Ergänzung der konventionellen Landwirtschaft. Aufgerufen wurde die Aktion aber durch das Projekt SAIN - „Städtische Agrikultur gemeinsam innovativ entwickeln“. Bei dem vom Bund geförderten Projekt geht es darum, dass Forscher von Fraunhofer UMSICHT und dem Wissenschaftsladen Bonn gemeinsam mit interessierten Stadtbewohnern eine neue Landwirtschaft und wirksame und nachhaltige Nahrungsmittel entwickeln wollen. So erklärte die SAIN-Projektleiterin Simone Krause von Fraunhofer UMSICHT: „Die Bürger können mit uns ihre Ideen diskutieren, gemeinsam entwickeln und erforschen. Stoffkreisläufe zu verbessern, sichtbar zu machen und in die Stadt einzubinden, ist ein wichtiger Baustein für die Städte von morgen.“
Ein weiteres Projekt auf dem Gelände von Fraunhofer UMSICHT ist Aquaponik. Dabei geht es um ein Gewächshaus, um das System zu erforschen, wie Techniken der Aufzucht von Fischen und Nutzpflanzen aussehen könnten. Hierbei könnten sich Interessierte auch einbinden, um die Aktion zum Beispiel als Betriebsprojekt oder als privates Gartenprojekt mit umzusetzen. Ein weiteres Thema sind Hochbeete.
Wer Interesse hat, beim SAIN-Projekt mitzumachen, kann sich beim Fraunhofer UMSICHT an die Projektleiterin Simone Krause wenden: Tel. 8598-1136, Mail: simone.krause@umsicht.fraunhofer.de (Ruby)

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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