Engagierte Kulturpolitikerin verstarb bereits am 6. März
Oberhausener CDU trauert um Hildegard Matthäus

Hildegard Matthäus verstarb am 6. März. Foto: CDU
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Oberhausens CDU trauert um Hildegard Matthäus. Im Alter von 85 Jahren verstarb die engagierte Kulturpolitikerin bereits am 6. März d. J.. Dem Wunsch der Verstorbenen entsprechend, wurde sie im Kreise ihrer Familie beigesetzt.

Simone-Tatjana Stehr, CDU-Fraktionsvorsitzende: „Wir verlieren mit Hildegard Matthäus eine der profiliertesten Kulturpolitikerinnen Nordrhein-Westfalens. Sie hat in ihrer aktiven Zeit Maßstäbe gesetzt, insbesondere auch mit Blick auf die Akzeptanz von Frauen in der Politik.“

59 Jahre gehörte Matthäus, die nach der Höheren Handelsschule staatliche Prüfungen für Bürotechniken, Büroorganisation und Informatik ablegte und als Übersetzerin für Wirtschaftsenglisch in der Industrie arbeitete, der CDU an. Später arbeitete sie als Fachoberlehrerin an einem Oberhausener Berufskolleg.

Wilhelm Hausmann, CDU-Kreisvorsitzender und Nachfolger als Landtagsabgeordneter: „Die Oberhausener CDU und auch die Kulturlandschaft haben Hildegard Matthäus viel zu verdanken. Ich kann mich gut erinnern, als sie nach der Verleihung des Landesverdienstordens mit ihrem typischen Humor sagte ‚Jetzt kann nur noch die Krönung kommen‘. Wir werden Hildegard Matthäus stets ein großes Andenken bewahren.“

Als bekennende Anhängerin Konrad Adenauers war ihre politische Heimat schnell und überzeugt gefunden. Bereits mit 30 Jahren wurde sie in den Rat der Stadt gewählt, für die damalige Zeit noch sehr ungewöhnlich. Ungewöhnlich engagiert verlief auch das weitere politische Leben von Hildegard Matthäus. Nach nur fünf weiteren Jahren übernahm sie 1969 als kulturpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion Verantwortung in der Kulturpolitik. Diese Funktion führte sie 30 Jahre aus, bis sie 1999 aus dem Rat ausschied.

Miss Gasometer

In der Zwischenzeit hatte sie kulturpolitisch viel bewegt. Burg Vondern wäre ohne Hildegard Matthäus nicht mehr als eine Ruine, als „Miss Gasometer“ trug sie maßgeblich dazu bei, dass das Industriedenkmal nicht abgerissen, sondern der Kultur zur Verfügung gestellt wurde. Auch die Galerie im Schloss Oberhausen wäre vermutlich heute nicht die, die sie ist, ohne das Engagement von Hildegard Matthäus. Ohne ihren ausgeprägten Koordinierungsgeist gäbe es auch die bis heute sehr erfolgreichen Kurzfilmtage längst nicht mehr. Im städtischen Finanzausschuss sorgte Hildegard Matthäus für die entsprechende Finanzausstattung der Kultur. Sie engagierte sich zudem auch im Schul- und Sozialausschuss.

15 Jahre im Landtag

Ihr Wirken blieb nicht auf Oberhausen begrenzt. 1980 wurde sie in den nordrhein-westfälischen Landtag gewählt, ihm gehörte sie 15 Jahre an. Nach nur fünf Jahren übernahm sie auch in der CDU-Landtagsfraktion die Rolle der kulturpolitischen Sprecherin, ab 1990 war sie Vorsitzende des Kulturausschusses des Landtages NRW. Durch ihre Arbeit als Abgeordnete konnte sie auf Landesebene viel für Oberhausen erreichen, so wurden Finanzierungen für die Burg Vondern oder den Gasometer erst möglich.

Innerparteilich engagierte Hildegard Matthäus sich in der Frauen Union. Von 1977 bis 1994 war sie deren Vorsitzende in Oberhausen, 2004 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden gewählt. Als Bezirksvorsitzende sowie im Landesvorstand der Frauen Union, setzte sie sich auch überregional für die Belange von Frauen ein.

Ehrenring der Stadt

Zahlreiche Ehrungen erhielt Hildegard Matthäus für ihre engagierte Arbeit, so wurden ihr schon 1976 der Ehrenring der Stadt Oberhausen, 1985 die Verdienstplakette in Gold des Sängerbundes, 1987 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1993 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1996 der Rheinlandthaler, 2000 die Ehrennadel Sachsen-Anhalt und schließlich im Jahre 2003 der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalens verliehen.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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