Informationen zu Reisen in die Antarktis
Antarktis - Reise ins ewige Eis

Vor der antarktischen Halbinsel.
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Winterliche Grüße aus dem ewigen Eis

Wir waren 2009 mit der MS Alexander von Humboldt in der Antarktis. Die Reise starte in Ushuaia auf Feuerland und ging an Kap Hoorn vorbei durch den Beagle-Kanal.
Da eine solche Reise immer auch einen Expeditions-Charakter hat, waren neben den ca. 300 Mitreisenden auch ein Expeditionsleiter und einige Lektoren mit an Bord.
Die Fahrt durch den Beagle-Kanal war sehr stürmisch, da dort fast immer Windstärke 12 herrscht und die Wellen 8 bis 10 m Höhe erreichen. Da heißt es dann "immer eine Hand für das Schiff freihalten", damit man sich festhalten kann.

Zunächst möchte ich jetzt erst mal ein paar wichtige Informationen geben, die bei einer Reise in die Antarktis zu beachten sind.
Für die Anlandungen werden Zodiacs benutzt. Das sind robuste Schlauchboote mit mehreren Luftkammern, die auch dann noch sicher fahren können, wenn davon einige kaputt gehen. Es sind immer "nasse Landungen". Das heißt, das man vom Zodiac aus immer ins Wasser aussteigt und auch vom Wasser aus wieder einsteigt. Daher sollte man gute Gummistiefel dabei haben.
Man darf sich nur mit max. 100 Personen gleichzeitig an Land aufhalten. Das müssen alle Veranstalter für Reisen in die Antarktis garantieren, die auch die Passagiere an Land lassen wollen.
Beim Umsteigen vom Schiff in die Zodiacs und umgekehrt muss man mit seinen Gummistiefeln in eine Flüssigkeit eintauchen, die verhindern soll, das fremde Keime eingeschleppt bzw. ausgeschleppt werden.
An Land wird, vor dem Aussteigen der Passagiere, vom Expeditionsleiter und den Lektoren an Land der Weg markiert, den man gehen darf.

Nach drei Tagen durch die stürmische See haben wir dann die antarktische Halbinsel erreicht. Unsere erste Anlandung erfolgte auf Half Moon Island. Hier hatten wir das Glück noch eine kleine Kolonie von Zügelpinguinen zu sehen. Auch einzelne Esels-Pinguine und einige Skuas konnten wir sehen.

Na, wie sehe ich aus!

Danach ging es zur Spitze der antarktischen Halbinsel nach Brown Bluff.

Schönen 2. Advent aus dem ewigen Eis

Hier haben wir noch etliche Esels-Pinguine und einige Pelz-Robben gesehen. Die Pinguine sind nicht scheu und kommen auch schon mal auf einen zu um zu sehen, wer sie besuchen kommt.

Nein, ich bin ja gar nicht neugierig...

Bei den Esels-Pinguinen gab es noch etliche, die gerade in der Mauser waren und daher nicht ins Wasser konnten. Nur ihr dichtes Gefieder schützt sie nämlich vor dem kalten Wasser.

Die letzte Anlandung gab es dann bei der argentinischen Station Esperanza. Hier haben wir nur zwei Adelie-Pinguine gesehen. Man wird von den Mitarbeitern der Station abgeholt und darf zunächst nicht alleine durch die Gegend laufen. Den Rückweg zur Landungsstelle durfte man dann aber doch alleine zurück legen. In der Station haben wir übrigens zwei Postkarten zur Verschickung abgegeben. Da wir aber das letzte Schiff waren, das vor der langen Antarktisnacht anlegte, kamen die Karten erst ein halbes Jahr später in Deutschland an. Die Karten waren aber derart mit Briefmarken zugeklebt, dass außer der Adresse nichts mehr zu lesen war.

Schönen 3. Advent aus dem ewigen Eis!

Wir haben dann die Antarktis verlassen und sind in Richtung Südgeorgien weiter gefahren. Doch hiervon berichte ich dann in einem neuen Beitrag.

Zum Schluss noch einige "Dönekes" vom Bordleben.
An jedem Abend gab es ein sogenanntes Recap. Da wurde dann vom Expeditionsleiter ein Tagesrückblick gegeben und einen Ausblick auf den voraussichtlichen nächsten Tag.
Während der Fahrt zwischen den Anlandungen gab es immer wieder Vorträge von den Lektoren zu Themen aus der Antarktis. Zu den Lektoren gehörte auch eine Glaziologin, die uns interessantes zu Eisbergen und Gletschern zu erzählen wusste. Auch einen Vogelkundler hatten wir an Bord, der auch die Laute der Pinguine nachahmen konnte. Bei einem dieser Vorträge kippten auch einmal alle Stuhlreihen nach hinten weg und alle Zuhörer lagen auf dem Boden. Zum Glück ist aber keinem ernsteres passiert.
Generell waren die Tischdecken beim Essen sehr feucht, damit die Teller und Gläser nicht rutschen konnten.
Das Klavier und viele schwere Gegenstände, wie z. B. Klubsessel, waren mit dicken Ketten am Boden befestigt.

Autor:

Alfred Müller aus Oberhausen

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