Sterkade 69ers Bezirksliga Basketball
69ers Herren 1 - Derbysieg: Sterkrade schlägt Königshardt 61:57

Derbysieg: Sterkrade schlägt Königshardt 61:57.

Der niederklassige Breitensport gilt gemeinhin nicht als perfekt. Viele Fehler, wenig fürs Auge und auch in der Basketball Bezirksliga sehen wir wenig Außergewöhnliches… der Einsatz steht im Vordergrund. Aber wenn so ein Derby ansteht, dann füllt sich die Halle, es liegt ein Duft von sportlicher Rivalität in der Luft, die Intensität ist hoch, die Spieler motiviert bis ins Letzte und ab und zu, wie eben auch am letzten Sonntag, da ist es die ganze Aufregung sogar wert: Mit mehreren Führungswechseln und einer Aufholjagd wurden die Fans belohnt.

Ein tolles, weil knappes Spiel zeigten die beiden Oberhausener Mannschaften, wobei die 69ers aus Sterkrade den weitaus besseren Start hinlegten. Mit 17:7 stimmte sowohl offensiv alles als auch in der Defense, die ohnehin das Steckenpferd des Teams ist. Die „Langen am Elbow“ Arslan und Tahiri zeigten von Beginn an ihre Stärken gegen eine Manndeckung der Königshardter und der noch leicht angeschlagene Kindt kam von der Bank mit eben so viel Esprit. Der Gast aus dem Norden Oberhausens staunte bei nur 7 erzielten Punkte nicht schlecht, hatte aber mit Krämer selbst ein Ass im Ärmel gegen den auch die starke Defense der 69ers wenig ausrichten konnte, dies muss neidlos anerkannt werden. Vorteil für Sterkrade: Eben dieser Topscorer des Gegners musste wegen 3 schnellen Fouls für weite Strecken des ersten und zweiten Viertels auf die Bank. Fixe 10 Punkte in den letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit durch erwähnten Krämer glichen das Spiel dann aber doch wieder aus und mit 30:31 waren die Königshardter sogar knapp in Führung als die Pause anstand. Das „Problem“ ließ sich in der Halbzeitansprache also auf einen Namen, den Topscorer von TV Jahn reduzieren… der Fokus musste auf die Defense gelegt werden.

Im zweiten Teil des Derbys fanden die 69ers schwer zurück ins Spiel. Die hohe Intensität der ersten 20 Minuten hinterließ ihre Spuren und die Ballgewinne der ersten Halbzeit blieben aus. Königshardt fand im dritten Viertel hingegen ins Spiel, konnte sich aber nicht nennenswert absetzen. Die geringe Punktausbeute von 42:44 nach 30 Minuten bedeuteten zwar weiterhin eine knappe Führung, aber die 69ers befanden sich auch laut Traineraussage in einem Spiel nach eigenem Gusto. Das Spiel war auf Messers Schneide und es fielen wenig Punkte – so mögen es die Sterkrader. Die Gäste rieben sich am körperlich harten Spiel auf, haderten mit den Schiedsrichtern und handelten sich sogar ein unsportliches Foul ein. Karakaya traf nur einen Freiwurf von Zweien, (übertraf damit wohlbemerkt die Freiwurfquote des ganzen Teams) der anschließende Ballbesitz brachte allerdings die beiden Topscorer Arslan (18 Punkte) und Tahiri (17 Punkte) wieder ins Spiel, letzterer scorte sogar nach einem Defensivrebound Coast-to-Coast unter haareraufenden Trainerrufen… nun ja, wer trifft hat aber Recht. Seine 6 Punkte in Folge am Ende des 3. Viertels waren bitter nötig um dran zu bleiben.

Mit 2 Punkten Rückstand ging es also ins letzte, entscheidende Viertel. Königshardt schickte die Sterkrader 5 Minuten lang ausschließlich an die Freiwurflinie – kein schlechtes Manöver bei der unterirdischen Quote der 69ers: 3 von 12 in diesen ersten 5 Minuten des letzten Viertels sahen aus wie Masochismus von der Linie für Sterkrade. Zu Freiwürfen gehören aber auch Fouls, darunter auch ein Foul vom TV Jahn Topscorer, der nun mit 4 Fouls belastet spielen musste. Würde sich das angesprochene „Problem“ von alleine lösen? Königshardt setzte sich trotzdem mit dieser Foulstrategie auf 9 Punkte ab und sah in der 35. Minute wie der Sieger im Derby aus, doch dagegen hatten die 69ers etwas einzuwenden: Die Renaissance des Rainbow-Shots des Timm Engels, der das ganze Spiel über einen schweren Stand hatte. Zugegeben: Den Topscorer des Gegners in der Manndeckung zu halten war für ihn sehr viel Arbeit und mit 4 Fouls und 4 Punkten nach 20 Minuten war es für ihn eigentlich schon ein gebrauchter Tag. Noch einmal ins Spiel geworfen im letzten Viertel, konnte Engel jedoch seinen Mitteldistanzwurf mit dem ihm eigenen, sehr hohen (Regen-)Bogen gleich zweimal auspacken und versenken – wichtig, denn aus 9 Punkten Rückstand wurden damit 5 und am Ende des Regenbogens steht wie wir alle wissen "Ein Topf aus Gold"! Es war der Startschuss für ein beflügeltes Comeback und wie inszeniert verabschiedete sich ein gewisser Krämer aus dem Spiel - es ist nicht alles Gold, was glänzt! Der Königshardter begang mit einem Offensivfoul das 5. und letzte Foul in Minute 37. „Problem gelöst!“ Jetzt würde der 69ers in der Defense auch nichts mehr zulassen.

Die heiße Schlussphase: Kindt nimmt sich humpelnd mit Hüftschmerzen ein Herz attackiert den Korb für 2 Punkte, Quijano schneidet durch die Zone wie ein warmes Messer durch Butter, verwandelt wichtige 2 von 2 von der Linie und der sichtlich geschlauchte Tahiri legt nach zum 58:57 eine Minute vor Schluss. Den letzten Stich, den sogenannten „Dagger“ setzt dann Arslan, der sich durchtankt und dadurch weitere 2 Punkte erzielt während Königshardt seinen Augen nicht trauend völlig ins Stocken gerät. Dieser 8:0 Run für die 69ers macht den Derbysieg klar.

Mit 63:59 schiebt sich der TC aus Sterkrade nun sogar vor die Königshardter und beendet die Hinrunde erfolgreich auf Platz 6 im Mittelfeld. Der Blick geht nun in beide Richtungen, die Wohlfühlzone Mittelfeld gibt es nicht! Der Anspruch nach oben darf ernst genommen werden, die Absicherung nach unten bleibt aber primäre Pflicht.

Es spielten und scorten: Quijano (4), Karakaya (3), Kindt (12), Tahiri (17), Hünting, Abd El Rehim, Arslan (18), Ergün, Engel (9), Nikolai (DNP – Coach’s Decision).

Dazu steht nun auch ein endgültiger Kader zur Verfügung: Die erfahrenen Spieler Kindler und Escalante mussten leider zurücktreten, da die Zeit für Training und Spiele einfach nicht mehr ausreichte. Mit großem Dank an die beiden stehen andere aber bereits in den Startlöchern. Mit Sebastian Celik kommt ein ehemaliger Führungsspieler nach langer Verletzung wieder ins Team, zeigte auch gegen Wesel bärenstarke erste Minuten – er wurde am Sonntag geschont. Ebenso wurde Sebastian Hünting zur Entlastung auf der Centerposition nachnominiert und für junges Blut sorgt Vassilios Karagiannis, der im letzten Jahr noch für die Jugend Basketball Bundesliga U18 ran durfte.

Next up: Mit CroBasket Essen kommt am Sonntag erneut ein starkes Team in die Käthe-Kollwitz-Halle. Die stehen nämlich nach einer guten Hinrunde plötzlich auf dem 2. Platz, haben Wesel, TuS Essen und Kettwig auswärts geschlagen. Im Hinspiel musste sich auch der TC mit 15 Punkten deutlich geschlagen geben – es sollte im Rückspiel knapper werden und sich eine Chance zum Sieg bieten.

Autor:

Patrick Nikolai aus Oberhausen

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