Gardetanz belastet die Bühne

Der Gemeinschaftstanz hat ein Alleinstellungsmerkmal im gesamten Karneval - über Landesgrenzen hinaus. So sollte es bleiben.                                   Foto: Udo Lütkemeier
  • Der Gemeinschaftstanz hat ein Alleinstellungsmerkmal im gesamten Karneval - über Landesgrenzen hinaus. So sollte es bleiben. Foto: Udo Lütkemeier
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Eine von Oberhausen ausgehende karnevalistische Einzigartigkeit - über die Grenzen des Landes hinaus - könnte bald Geschichte sein, wenn an den äußeren Gegebenheiten nichts getan wird: Der Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden. Die Hydraulik des versenkbaren Bühnenteils im Saal Berlin in der Luise-Albertz-Halle ist so angegriffen, dass sie auf jeden Fall in Stand gesetzt werden muss.

Wie der WA erfuhr und was vom Geschäftsführer der Luise-Albertz-Halle, Hartmut Schmidt, auch bestätigt worden ist, ist die Mechanik, die für’s Rauf- und Runterfahren des versenkbaren Bühnenteils zuständig ist, aufgrund ihres Alters nicht mehr 100-prozentig belastbar. Was sich offenbar besonders beim Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden bemerkbar macht. Im Gemeinschaftstanz stehen zurzeit zehn Garden aus den unterschiedlichen Karnevalsvereinen mit je acht Personen pro Garde auf der Bühne. Diese 80 Personen allein bringen ein Gesamtgewicht von mehreren Tonnen auf die Waage. Wenn nun die Garden auch noch anfangen im Takt zu springen, hat die Hydraulik des versenkbaren Bühnenteils eine Menge zu tun, um dieses Gewicht zu halten. Und dass die Hydraulik offensichtlich tatsächlich schlapp macht, war beim Eulenorden zu sehen. Nur die ersten beiden Reihen Tänzerinnen durften den Gemeinschaftsteil auch tanzen. Die beiden hinteren Reihen mussten still stehen.
„Ich werde alles dafür tun“, so Schmidt, „dass wir den Gemeinschaftstanz erhalten können.“ Doch dafür bedürfe es einer technischen Erneuerung, um die statischen Voraussetzung zu schaffen. Das wiederum koste jedoch 450.000 Euro. Er, Schmidt, habe deshalb eine Ratsvorlage für die Sitzung am 23. März gefertigt, in der unter anderem auch dieses Thema zur Sprache kommen werde. In dieser Session wird der Gemeinschaftstanz noch einmal gezeigt, am 7. Februar bei der Lebenshilfe. „Für die Tänzerinnen auf der Bühne besteht keine Gefahr“, betont Hartmut Schmidt ausdrücklich. Würde auch nur ansatzweise der Verdacht bestehen, die Bühne würde sich senken und die Tänzer seien gefährdet, würde es den Gemeinschaftstanz in diesem Jahr nicht geben.

Neue Hydraulik kostet 450.000 Euro

Den Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden gibt es übrigens etwa seit Mitte der 1980-er Jahre. Der damalige Jugendbeauftragte im LRN, Rudolf Junker, hat ihn ins Leben gerufen. Den vermutlich größten öffentlichen Erfolg feierte der Gemeinschaftstanz mit einem Auftritt bei Thomas Gottschalk in “Wetten dass?“ in den 1990-er Jahren. Die größte Ehrung erhielt die Koordinatorin und bis vor Kurzem auch Trainerin des Gemeinschaftstanzes, Christine Mertens, die im Jahr 2012 vom damaligen Landtagspräsidenten Eckart Uhlenberg im Landtag in Düsseldorf mit dem großen Orden mit Landeswappen und einer Urkunde ausgezeichnet worden ist. (Karin Dubbert)

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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