Gegen Rechts für Demokratie!
Kämpfe und Kriege sind unsere Geschichte

Kriege * Kämpfe * Krämpfe – Das ganz normale Leben
Nachdenkliches von Andreas F. Achenbach im Januar 2024
Der Einfluss von Sprache auf unser Verhalten und die Wirkung auf die Sprache durch unser Tun verkrampfen meine Selbstsicherheit im öffentlichen Raum zusehends. Unsere Welt ist in Unordnung!!
Die Sorge um das tägliche Brot treibt zwar noch nicht die ganze Menschheit um, aber die Millionen Opfer von Krieg und Vertreibung spüren als zugerichtete Migranten schon heute überall auf dem Globus den triftig anwachsenden Sturmwind der Veränderung täglich mehr am eigenen Leibe, und zwar in allen prosperierenden Staaten dieser Erde. Nichts ist heute sicherer als die Veränderung im politischen, industriell-ökonomischen und ökologischen Raum, die für die Menschheit insgesamt durch Klima und Technologie unvermeidbar scheint und uns immer stärker verunsichert als gerade noch diffuse Bedrohung. Und gerade diese und meine Magenkrämpfe sind sehr beängstigend!

Seit Karl Marx zieht Wissenschaft die Erkenntnis in alle Überlegungen der Geschichtsschreibung mit ein, dass die menschliche Geschichte die Geschichte von Klassenkämpfen ist. Krieg dagegen ist der allgemeine Topos zur langfristigen Dokumentation geschichtlicher Entwicklungen. Von den Pharaonen über Alexander den Großen, die griechischen Stadtstaaten und die Römer als Usurpatoren der halben damaligen Welt bis zu Hagen von Tronje und dem Kampf um den Nibelungenschatz – nichts als Krieg und Kämpfe. Weiter sind uns gewaltige Schlachten über Dschingis Khan zu Gustav II. Adolf von Schweden im dreißigjährigen Krieg und Napoleon vor mehr als 200 Jahren bis zu den beiden großen Kriegen der vergangenen Gegenwart des letzten Jahrhunderts als die Inhalte von Geschichte vermittelt worden. Die mittelalterlichen Ritterkämpfe waren ebenso wenig Spiele wie die Olympischen. Kampf bestimmte die Kreuzzüge und die Geschichts-Literatur der Neuzeit wird sich nicht nur mit dem Überfall der Ukraine durch Russland und der Hamas beim Abschlachten von 1.200 unschuldigen Bürgern eines zivilisierten Landes am 7.10.2023 auf israelischem Boden befassen. Überall war und ist Krieg, gibt es Kämpfe zwischen Gruppen, Parteien und Institutionen aus religiösen, politischen oder rassistischen Gründen. So what?

Das historische Vermächtnis ist nicht nur Geschichte als Bericht in Epen von Helden und über Mythen, sondern Kampf und Krieg bestimmten schon immer das tägliche Dasein von Lebewesen in Wettkämpfen und Wettspielen, in Ehe-, Rosen- und Zickenkriegen sowie in Kämpfen um Futtertröge und beste Positionen auf Marktplätzen und in der Hierarchie von Unternehmen – nicht zu übersehen Darwins Kampf ums Überleben der Besten (survival of the fittest). Selbst Liebesspiele arten in Geschlechterkämpfe aus. Eltern nennen die Kriegsspiele Jugendlicher verharmlosend Datteln, obwohl es fast immer an den Play Stations um Leben und Tod geht. Lara Croft, Spiderman und Co kämpfen für Gerechtigkeit und den Erhalt der Welt – sollen wir glauben. Jeder KHK kämpft in den täglichen Krimis um das Gute und für die Gerechtigkeit für uns. Wie gerne geben wir uns diesen Illusionen hin. Wie gut muss doch eine Welt sein, in der jeder tapfer am Arbeitsplatz ums tägliche Brot kämpft – besonders auch dann bei eigenen Krämpfen von Überfluss, Neid und Missgunst. Tröstend stellen wir uns dem Kampf gegen Viren und unterstützen die Ärzteschaft und die Pflegekräfte beim Kampf gegen Hygienegefahren. Angeblich kämpft die Verwaltung gegen zu viel Bürokratisierung und die Christen sind stark im Kampf gegen den Unglauben, den Teufel und andere Dämonen in uns.

Ich wundere mich nicht, dass sich die Gesellschaft in eine neue Richtung verändert, die allgemein als Sorge in den aktuellen Demonstrationen für Menschenrechte und Demokratie in unserem Land derzeit ihren sichtbaren Ausdruck sucht. Durch soziale Medien und moderne KI-Technologien ist ein täuschendes Klima der Unverwundbarkeit des einzelnen entstanden. Lehrer trauen sich nicht mehr, mit der nötigen Strenge zu lehren – das Wort Erziehung ist verpönt -, Polizisten werden auf Mäßigung getrimmt und zeigen extremes Verständnis für die Delinquenten. Nothelfer werden auf offener Straße angegriffen, weil es keinen Respekt mehr vor institutionellen staatsnahen Hilfskräften wie bspw. Feuerwehr und Notärzten gibt, obwohl etliche von denen freiwillig und ehrenamtlich tätig sind. Die individuelle Selbstüberschätzung ist mit Google, Amazon und Co. als Stützpfeiler einer Online-Ökonomie leicht zu haben, besonders, wenn man nichts mehr in Büchern liest, sondern sich fast ausschließlich online informiert und so immer weniger in der Lage ist, die wirkungsnahen Fakten von gezielten Meinungen zu unterscheiden. Trump lässt grüßen!

Eine schwache Presse springt auf alle Züge der uralten Werbeforschung, die nur das Negative für gute Nachrichten hält, weshalb es wohl kaum noch Gutes und Richtiges über die praktische Politik als Einsicht in die Notwendigkeit objektiv anzuerkennen gibt. Es ist zum Verzweifeln!

Mehrheiten werden per Maus-Click potenziert und Likes ersetzen persönlichen Austausch von Mensch zu Mensch. Was sich in sozialen Medien abspielt, ist die einzige Wahrheit - wer zweifelt ist out. Ich schreibe und lese Bücher, also hat mich mein Enkel ‚altmodischen Opa‘ genannt – und ich habe mich dann konsequent auch bei Facebook und Instagram als OpaAFA eingeschrieben. So werde ich jetzt wie selbstverständlich und kritikfrei nur noch von wildfremden Leuten mit Opa als Vorname und AFA als Identitätsform adressiert. Die schöne neue Welt wird wohl dann real, wenn die Alternative für Deutschland endlich die missliebigen Ausländer des Landes verbannt und mein Geburtsland und das meiner Familie seit 1698 von denen zurückgewonnen hat. Ich werde dann in aller Demut mit einigen Magenkrämpfen klatschen und mich freuen, dass es die SPD dann auch nicht mehr gibt, denn selbstständig politisch denken tun ja dann die neuen Herrscher dieser blitzsauberen Welt ohne Kriege und Kämpfe, denn das herauf beschworene Neue ist offensichtlich allmächtig und enthebt unbedeutende Menschen (Rentner!) wie mich nicht nur jeder aktiven Verantwortung für Kultur und Humanität, sondern verspricht mir eine heile Welt ohne Krieg, Kampf und Krampf.
Aber – sei euch ins Stammbuch geschrieben - mein krampfhafter Widerstand spiegelt sich nun auf der Straße wider. Danke schon mal an Alle, die da mitmachen, und ein Prosit auf das, was da noch kommt!

Zum Autor
Andreas F. Achenbach, D-40885 Ratingen * Verwitwet seit 2020 war
Management Analyst, Verleger, Autor, Lehrer, Consultant und ist Humanist.
Seit Ende 2020 nach Tod der Ehefrau vor allem beschäftigt mit Publikationen:
2023 Glücksmomente im Garten meiner Erinnerung (eBook und Broschur ISBN978-3-758433-22-1) 12/2023
2023 MANIE Die Krux mit den Männerfantasien Eine Suchtnovelle für Erwachsene nicht nur in Frankfurt am Main, 164 S., 15,90 € ISBN 979-1-220-135597 – erschienen Ende August zur Buchmesse
2022 SELEKTION – Mutanten in Afrika gegen die sino-asiatische Gier. Ein SF Doku-Roman über die Machtveränderung im 21. Jahrhundert, 300 S. – EM2: ISBN 978-3-754979-47-1
2021 Lyrik und Prosa unserer Zeit – Neue Folge Band 32, Karin Fischer Aachen, Kurzgeschichte und Gedicht zu Corona, ISBN 978-3-8422-0026-5
2021 Der vierte Weg oder Wie Corona eine Familie zerstört,154 S. Experimentum Mundi EM Bd.1 Paperback: ISBN 978-3-754940-04-4 (2022)– Hardcover: ISBN 978-3-754927-09-0 (2021)
2015 Justizbau Frankfurt 1948 – 2013. Eine Chronik, Henrich Verlag Frankfurt am Main, 240 S.
u.a.

Autor:

Andreas Achenbach aus Ratingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.