Hosizbewegung Ratingen schafft neues Angebot
"Trauer in Bewegung"

Das Portal der Wasserburg Haus zum Haus ist der symbolträchtige Ausgangspunkt für den ersten Spaziergang unter dem Motto "Trauer in Bewegung". | Foto: Martin Poche
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Dass in Ratingen - wie berichtet - bald Waldbestattungen möglich sind und die Hospizbewegung mit einem neuen Angebot quasi "in den Wald geht", ist vom zeitlichen Zusammentreffen her zunächst einmal reiner Zufall. Die Konstellation zeugt aber durchaus von einer sich wandelnden Bestattungs- und Trauerkultur.

Die Idee einer neuen Form der Trauerbegleitung wurde im Team der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer (die Damen sind nach wie vor deutlich in der Mehrzahl) geboren, wie Monika Huwe berichtet. Sie zählt selbst zu diesem Team und arbeitet in der Sterbe- und Trauerbegleitung sowie auf der Palliativen Pflegestation im St.-Marien-Seniorenheim mit.

"Uns ging es darum, eine Ergänzung zum monatlichen Trauercafé oder zu Gruppen für Trauernde zu schaffen. Diese wird es auch weiter geben, aber wir haben nach einer Form gesucht, die weniger statisch, weniger begrenzt ist und somit auch eine andere Zielgruppe anspricht", sagt Monika Huwe. Und so wird es in Ratingen bald unter dem Titel "Trauer in Bewegung" eine Trauerbegleitung in der Natur geben. Eine "Ratinger Erfindung" ist das nicht, es gibt solch ein Angebot schon in anderen Städten, allerdings noch sehr selten.

Neue Perspektiven gewinnen

Die Idee: Auf dem Weg durch den Wald sollen Trauernde den Kopf frei bekommen, neue Perspektiven gewinnen - und die Natur hält sicher auch zahlreiche Anregungen für Gesprächsthemen bereit, auf die man in geschlossenen Räumen vielleicht nicht gekommen wäre. "Man spricht einfach anders, wenn man in Bewegung ist", sagt Monika Huwe.

Wie die Gespräche auf dem Weg durch die Natur verlaufen und welche Themen abgeschnitten werden, wird natürlich nicht vorgegeben. Da betreten auch die Initiatoren Neuland und sind selbst gespannt, wie sich der Austausch entwickelt. Vorgegeben wird natürlich der Treffpunkt - beim ersten Termin ist dies das Tor zur Wasserburg Haus zum Haus. Von dort geht es in den Poensgenpark und dann in den nahe gelegenen Wald. Auch Treffpunkt und Route können auf Wunsch der Teilnehmer variiert werden.

Eine Lücke geschlossen

Sechs Trauerbegleiter sind bereit, dieses Angebot zu begleiten. "Wie viele von uns an den jeweiligen Terminen dabei sein werden, hängt von der Größe der Gruppe ab", erläutert Monika Huwe. Auch Judith Kohlstruck, die Koordinatorin der Hospizbewegung Ratingen, hofft auf eine gute Resonanz: "Wenn Menschen in Trauer zu uns kommen, dann suchen wir individuell die passende Form der Begleitung oder Beratung aus. Ich bin mir sicher, dass die Trauerbegleitung in der Natur für manche genau das Richtige ist. Wir schließen damit eine Lücke im Angebot".

Autor:

Martin Poche aus Düsseldorf

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