„Recklinghäuser Tafel“ arbeitet am Limit
Datenschutz-Spezialist springt mit Großspende ein

Die ersten haltbaren Lebensmittel, die dank Dr. Frank Tykwer (r.) und der Geldspende seiner Datenschutz-Fachfirma angeschafft werden konnten, sind in der Tafel angekommen. Tafel-Koordinator Daniel Ruppert, SkF-Vorsitzende Jutta Beeking und Gabriele Bongers aus dem Vorstand (v.l.) danken für die Unterstützung.  | Foto: SkF Recklinghausen
  • Die ersten haltbaren Lebensmittel, die dank Dr. Frank Tykwer (r.) und der Geldspende seiner Datenschutz-Fachfirma angeschafft werden konnten, sind in der Tafel angekommen. Tafel-Koordinator Daniel Ruppert, SkF-Vorsitzende Jutta Beeking und Gabriele Bongers aus dem Vorstand (v.l.) danken für die Unterstützung.
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Für Dr. Frank Tykwer war es ohnehin klar: Auch in diesem Jahr wollte er wieder mit seiner Firma, der „DSB für Notare und Ärzte GmbH“, die Arbeit der „Recklinghäuser Tafel“ unterstützen - wie schon in den Jahren zuvor. Dann hörte er von der akuten Notlage in der Einrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. Dass dort die Nachfrage nach Lebensmitteln in kurzer Zeit sprunghaft angestiegen ist, das Spendenaufkommen sinkt, sich also eine Deckungslücke auftut. Dr. Frank Tykwer reagierte sofort.
Seine Recklinghäuser Datenschutz-Fachfirma zog die für die Adventszeit vorgesehene Spende in Höhe von 2.000 Euro einfach vor. Damit können die Ehrenamtlichen in der „Tafel“ dringend notwendige haltbare Lebensmittel zukaufen. „Ich unterstütze schon immer Organisationen, sehe aber, dass die Tafel mehr Probleme hat, an Spenden zu kommen im Vergleich zu anderen“, erklärt Dr. Tykwer. Schon in den beiden Vorjahren hatte er daher der Tafel denselben Geldbetrag zur Verfügung gestellt. „Weil die Corona-Zeiten gerade auch die Tafel hart treffen.“

Kundenzahl steigt in einem Monat um 200

In der Tat arbeitet die „Recklinghäuser Tafel“ momentan an der Belastungsgrenze. Aktuell versorgen sich dort rund 1.500 Menschen mit Lebensmitteln. Das sind gut 200 mehr als noch vor einem Monat. Fast jeder vierte Tafelkunde ist vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet. Seit Mitte März hat sich der Anteil der ukrainischen Schutzsuchenden mehr als verdoppelt. Weil manche Lebensmittel zuletzt deutlich teurer geworden sind, wollen zudem auch mehr Menschen mit geringem Einkommen in der Tafel einkaufen. Durch die günstigeren Preise können sie ihre Haushaltskasse entlasten. Hinzu kommt: Viele Supermärkte können aktuell weniger frische Lebensmittel an die Tafel abgeben. Das Angebot in der Einrichtung wird also knapper.

Neue Regelung schafft Entlastung

Die Tafel-Verantwortlichen haben auf die veränderten Bedingungen reagiert, reagieren müssen. Damit weiterhin alle Kundinnen und Kunden mit Lebensmitteln versorgt werden können und ein Aufnahmestopp für neue Kundschaft verhindert wird, gilt ab dem 19. April eine neue Regelung: Wer eine Berechtigungskarte hat, kann alle zwei Wochen in der Tafel einkaufen. Außerdem müssen fehlende Lebensmittel schnell hinzugekauft werden. Tafel-Koordinator Daniel Ruppert setzt dabei auf die bislang schon verlässliche Solidarität und Spendenbereitschaft der Recklinghäuser Bevölkerung. „Wir haben immer schon einen großen Zuspruch erhalten. Leute mit einem geringen Einkommen dürfen nicht die Verlierer sein. Oft sehen sie schon jetzt zu, einfach nur satt zu werden, vom Kauf gesunder Lebensmittel mal ganz abgesehen. Ich habe nicht gedacht, es einmal so radikal formulieren zu müssen“, sagt Ruppert.

Jutta Beeking: "Situation ist weiter ernst"

„Die Spende von Herrn Dr. Tykwer hilft uns sehr, um die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können“, sagt SkF-Vorsitzende Jutta Beeking. Die Situation sei aber weiterhin ernst. „Wenn die Lebensmittel-Spenden knapp bleiben, Menschen weiter vor Krieg zu uns fliehen müssen, um ihr Leben zu retten, und die Kosten für Nahrungsmittel, Benzin und Strom steigen, dann arbeiten die Ehrenamtlichen weiter unter erschwerten Bedingungen“, sagt die Vorsitzende. „Dann wird der große Rückhalt, den die Tafel in der Recklinghäuser Bevölkerung hat, noch wichtiger.“

Unterstützung auf vielen Wegen möglich

Der SkF bittet daher um Unterstützung, damit Menschen in Not geholfen werden kann. Dies ist auf ganz unterschiedlichen Wegen möglich:

  • Spenden Sie Zeit: Arbeiten Sie ehrenamtlich in der Tafel mit, z.B. einmal in der Woche im Büro, beim Abholen oder Sortieren der Ware oder in der Ausgabe.
  • Spenden Sie haltbare Lebensmittel und Hygieneprodukte: Starten Sie z.B. Ihre eigene Sammelaktion im Haus, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz.
  • Spenden Sie Geld: Richten Sie z.B. ein Spendenabo für die Tafel. Sie selbst bestimmen Rhythmus und Höhe Ihrer Spende (Mehr zum Spendenabo unter www.skf-recklinghausen.de, dann „Spende“). Jede Unterstützung ist uns wichtig: Spendenkonto des SkF Recklinghausen bei der Commerzbank, IBAN DE77 4264 0048 0528 7545 01, Stichwort „Recklinghäuser Tafel“.

Mehr Infos gibt es bei Tafel-Koordinator Daniel Ruppert, Tel. 02361/ 31302, E-Mail: daniel.ruppert@skf-recklinghausen.de.

Die DSB für Notare und Ärzte GmbH mit Sitz in Recklinghausen hat sich zunächst auf den qualifizierten Datenschutz für Berufsgeheimnisträger konzentriert. Inzwischen berät das Unternehmen neben Notaren, Rechtsanwälten, Ärzten und Zahnärzten auch zahlreiche mittelständische Unternehmen und stellt ihnen den externen Datenschutzbeauftragten. Spezielle Datenschutznewsletter und Schulungswebinare runden das Angebot ab. Inhaber der DSB für Notare und Ärzte GmbH ist Dr. Frank Tykwer, Rechtsanwalt, Notar sowie zertifizierter Datenschutzbeauftragter.

Autor:

Michael Richter aus Recklinghausen

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