Ausgekocht!

Der Boden ist sonnengelb, die Wände haben einen Vanille-Ton. Der Raum ist Licht durchflutet, knallrote Tabletts stehen auf den Tischen. Lustig schwatzende Schüler hauen tüchtig rein: Schollenfilet und Spinat steht heute auf dem Speiseplan. Der ist im wahrsten Wortsinn 'ausgekocht', denn es gibt differenzierte Vorschriften für die Schulverpflegung.

Von Caroline Gustedt

Maria Kremer unterrichtet auch Hauswirtschaft an der Reeser Realschule und hat über Monate den abwechslungsreichen Speiseplan mit ihrem Team entwickelt. Dabei ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung oberstes Gebot und gute Hausmannskost, die auch die Vorlieben von Kindern berücksichtigt, ist Trumpf.
Von Montag bis Donnerstag gibt es jetzt ein leckeres Mittagessen, das aus einer Hauptspeise, einem Nachtisch und Minaralwasser besteht. 2,50 Euro zahlen die Kinder dafür und sind bestens versorgt, wenn sie nachmittags noch Unterricht haben oder eine AG stattfindet. 317.000 Euro hat die Errichtung der Schulmensa mit 60 Plätzen gekostet. Das Geld kommt von der Stadt Rees, aus Landesfördermitteln und dem Geldtopf des Fördervereins der Realschule. Die Waisenhausstiftung hilft mit Personal und auch die Schüler im Fach Hauswirtschaft sind mit im Boot: sie schnippeln, brutzeln und bereiten vor, was dann in der nächsten Woche auf den Tisch kommt. Mit einem Dampfgarherd wird schonend gekocht beziehungweise vorbereitet Speisen werden verzehrfertig gemacht. In zwei Durchgängen werden dann die Hungrigen abgefüttert – dann sitzen Schüler und Lehrer gemeinsam am Mittagstisch. „Das Schulleben wird sich durch diese Möglichkeit,hier mittags zusammen zusitzen, verändern!“ ist sich Schulleiter Thomas Wenning sicher und sichtlich zufrieden mit dem Projekt. Auch die zuständigen Ämter der Stadt Rees waren im Laufe der Planung und Ausführung schnell und unbürokratisch engagiert und Bürgermeister Christoph Gervers freute sich nach der offiziellen Eröffnung, gleich die Probe aufs Exmpel zu machen und das Schollenfilet zu probieren. Schon bis zu den Ferien steht der Speisplan fest und die Kinder können an zwei Tagen in der Woche ihr Essen – auch tageweise – für die kommende Woche bestellen. Mindestens 30 Essen stehen aufgrund des Stundenplans ohnehin täglich fest, dazu gibt es auch deutlich mehr Bestellungen, wenn Projekte laufen. Ein bisschen 'Rüsi' gab es anschließend noch beim 'geordneten Rückzug', als nämlich die leeren Teller, Gläser und Besteck auf den Rollwagen gestapelt werden mussten... das wird in den nächsten Wochen sicherlich noch ein bisschen geübt, und dann ist der Mensa-Betrieb in Rees perfekt.