DFV-Präsident Hartmut Ziebs äußert sich in emotionalen Post - Sympathiewelle rollt
Trauriger geht es kaum

Auf Facebook und Co. stärken unter diesem Hashtag viele Menschen Hartmut Ziebs den Rücken. | Foto: Nina Sikora
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Während die Welt um ihn herum verrückt spielt, steht sie für ihn selbst im Moment wahrscheinlich still. Feuerwehrpräsident Hartmut Ziebs äußert sich in einem emotionalen Facebook-Post zur aktuellen Situation.

von Nina Sikora

Traurig genug eigentlich, dass sich der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Hartmut Ziebs dafür rechtfertigen soll, vor der rechtsnationalen Unterwanderung der Feuerwehr auch seitens der AFD gewarnt zu haben. Noch trauriger, dass daraufhin von mehreren Seiten sein Rücktritt gefordert und geplant wird. Das Maximum an Traurigkeit erreichte die Posse um den geforderten Rücktritt des DFV-Präsidenten mit seinem neuerlichen Post auf Facebook.

"Die Entwicklung der letzten Woche erschüttert mich zutiefst", heißt es da, und: "Meine Kernaussage bleibt: Die teilweise rechtsnationalen Tendenzen bei der AfD sind eine Gefahr für die Demokratie. Es wäre dramatisch, wenn die Feuerwehr da reinrutscht." Doch weitere Statements wird es frühestens ab dem morgigen Donnerstag geben, denn Präsident Ziebs ist inTrauer: "Gleichzeitig bitte ich um Verständnis, wenn ich mich erst nach der Beerdigung meiner Mutter am kommenden Mittwoch zu den gesamten Vorgängen äußern werde." Auch in dieser Situation zeigt sich der Schwelmer bestimmt und menschlich - wie auch schon zuvor.

Solidaritätswelle

Hoffnung wird verbreitet durch die massive Solidaritätswelle, die aktuell alle Zweifel an Ziebs Eignung zum DFV-Präsidenten wegspült. Zahlreiche Parteien bekundeten bereits ihre Sympathie und Unterstützung für den Schwelmer. "Wenn das klare Statement von Hartmut Ziebs der Hintergrund für eine Kampagne innerhalb des Führungszirkels beim Deutschen Feuerwehrverband sein sollte, muss der Verband hier schnell Konsequenzen ziehen. Auch bei der Feuerwehr darf es keinen Platz für Rassismus, Diskriminierung und Fremdenhass geben", verkündete beispielsweise der heimische Bundestagsabgeordnete René Röspel (SPD).

AfD rudert zurück

Die AfD im Ennepe-Ruhr-Kreis hatte sich den Rücktrittsforderungen zunächst angeschlossen, ruderte aber auf dem Höhepunkt der Symphatiewelle wieder ein Stück zurück: "Mit ein paar Tagen Abstand jedoch, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass unsere Reaktion übereilt war", so der örtliche Afd-Sprecher Matthias Renkel in einem öffentlichen Statement auf Facebook.

Öffentliche Erklärung

Landrat Olaf Schade hat sich unterdess einer Erklärung angeschlossen, die Rolf-Erich Rehm als Präsident des Kreisfeuerwehrverbandes Ennepe-Ruhr veröffentlicht hat. Sie lautet:
"Meine Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, die Vorgänge im Deutschen Feuerwehrverband, die unser Ehrenmitglied im Kreisfeuerwehrverband Hartmut Ziebs in Misskredit bringen, machen mich sehr betroffen. Die persönlichen, öffentlich ausgetragenen Angriffe gegen Hartmut sind weder von ihrer Art, noch vom Inhalt her zu tolerieren. Ich kenne Hartmut Ziebs seit über 20 Jahren aus verschiedenster Zusammenarbeit: Als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Schwelm, als Bezirksbrandmeister der Bezirksregierung Arnsberg, als Vizepräsident und letztlich als Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Stets habe ich ihn als Kameraden kennen gelernt, der immer das Ziel hatte, die Feuerwehren fortschrittlich weiter zu entwickeln. Nie war der Deutsche Feuerwehrverband so modern, zukunftsweisend und innovativ aufgestellt wie seit der Präsidentschaft von Hartmut Ziebs. Schon dafür gebührt ihm Anerkennung und Respekt. Die Reputation, die die deutschen Feuerwehren durch ihn im Ausland erworben haben, sind unbezahlbar.
Die Art und Weise wie nun einige Mitglieder des DFV-Präsidiums mit unserem Präsidenten umgehen, lässt jeden Respekt, aber auch Anstand und Kameradschaft vermissen. Die bereits in zahlreichen Veröffentlichungen genannten Vorwürfe will ich gar nicht weiter kommentieren.
Der Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in NRW hat sich bereits umfassend dazu geäußert. Ich bin vielmehr entsetzt darüber, dass Kameradschaft, Vertrauen und Respekt für Teile der höchsten Feuerwehrvertretung in Deutschland scheinbar nur Worthülsen sind, die leichtfertig auf dem Altar eigener Machtgelüste geopfert werden.
Hartmut, bleibe bitte der, der Du bist und trete weiter für unsere Werte ein. Wir werden Dich dabei weiter unterstützen. Ich bin sicher, alle Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren des Ennepe-Ruhr Kreises, der gesamte Kreisfeuerwehrverband Ennepe-Ruhr stehen vollumfänglich hinter Dir. Wir stehen zu Deinem Leitbild von Ehre, Respekt, Kameradschaft und Demokratieverständnis."

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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