Ehrenfelder Verein sucht Sponsoren und Piloten für Rikscha
Radeln kennt kein Alter

Mit der Rikscha durch Bochum: Beim Stadtteilfest im Juni 2018 fuhr Gabriele Gaul zwei Gäste zum Hauptbahnhof. | Foto: Ehrenfelder Miteinander
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  • Mit der Rikscha durch Bochum: Beim Stadtteilfest im Juni 2018 fuhr Gabriele Gaul zwei Gäste zum Hauptbahnhof.
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„Ich bin mittendrin im Geschehen“, sagt Gabriele Gaul. „Man nimmt Luft, Geräusche und Gerüche anders wahr, als wenn man im Auto spazieren fährt“, ergänzt Dagmar Bartsch. Was die beiden Vorstandsmitglieder des Nachbarschaftsvereins „Ehrenfelder Miteinander“ so begeistert, ist eine Fahrt mit einer Rikscha. Deshalb möchte der Verein eine Rikscha anschaffen, um Senioren künftig ebenfalls dieses Erlebnis zu ermöglichen. Dazu werden Sponsoren gesucht.

Bei einem Besuch in Kopenhagen stieß Barbara Jessel, die Vorsitzende von „Ehrenfelder Miteinander“, auf die Rikschas und das „Projekt „Radeln ohne Alter“, bei dem ein Pilot zwei Gäste mit auf eine Spazierfahrt nimmt. „Die Lust am Radfahren damit zu verbinden, ältere Menschen zu bewegen, hat mich begeistert“, erklärt Jessel. Schließlich gehört es zu einem der Anliegen des 2016 gegründeten Nachbarschaftsvereins, Leute zusammenzubringen.
Auch während der Rikscha-Fahrt ergeben sich neue Begegnungen, und Pilot und Gäste können sich kennenlernen und Geschichten austauschen. „Der Fahrer sitzt hinten, die Gäste vorn. Dadurch kann man sehr gut ins Gespräch kommen und sich unterhalten“, sagt Jessel.

„Solch eine Rikscha-Fahrt ist sehr entspannt, und man hat wirklich Wind in den Haaren.“

Die Idee, eine Rikscha anzuschaffen, fand Anklang im Verein. Die Mitglieder fuhren im vergangenen Jahr nach Bonn, wo Rikschas schon im Einsatz sind, und probierten sie aus. Von dort liehen sie sich ein Exemplar aus, das sie beim Stadtteilfest im Juni am St. Mauritius-Stift im Ehrenfeld vorstellten. Eine Tour mit zwei Gästen, die zum Hauptbahnhof führte, gab es ebenfalls. „Das ist ein nachhaltiges Erlebnis für die Leute“, berichtet Gabriele Gaul, zweite Vorsitzende von „Ehrenfelder Miteinander“.
„Solch eine Rikscha-Fahrt ist sehr entspannt, und man hat wirklich Wind in den Haaren“, greift Gaul den Slogan auf, mit dem die bundesweite Initiative „Radeln ohne Alter“ wirbt. Noch dazu ist eine Rikscha ein echter Hingucker. „Man bekommt sehr nette Reaktionen von den anderen Verkehrsteilnehmern“, sagt Barbara Jessel.

In Kooperation mit dem St. Mauritius-Stift

Seine Fahrten möchte der gemeinnützige Nachbarschaftsverein zunächst vorrangig in Kooperation mit dem St. Mauritius-Stift anbieten, wo bereits eine Infoveranstaltung stattgefunden hat. Erste Interessenten, die sich als ehrenamtliche Fahrer auf den Sattel schwingen möchten, gibt es bereits. „Wir stellen die Fahrer. Der Gast gibt das Ziel vor“, erläutert Schatzmeisterin Dagmar Bartsch das angedachte Procedere.
Die Gäste, die in der Rikscha mitfahren, sind durch einen Gurt gesichert. Der Einstieg ist so gestaltet, dass auch Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer darin Platz nehmen können. Und ein Verdeck sorgt dafür, dass Fahrten bei kühlerem und regnerischem Wetter möglich sind. Zur Unterstützung des Piloten ist die Rikscha außerdem mit einem elektrischen Motor ausgestattet.
Rund 11.000 Euro beträgt der Preis für das Gefährt, das der Verein bald bestellen möchte, um möglichst ab April oder Mai die ersten Fahrten organisieren zu können. „Die laufenden Kosten für Garage, Haftpflicht- und Sachversicherung sind gedeckt. Das war uns wichtig, vorab diese Basis zu schaffen“, sagt Gabriele Gaul.
Die Kaufsumme ist aber noch nicht beisammen. Bislang unterstützen einige Privatleute und die GLS Treuhand das Projekt, aber der Verein hofft auf weitere Sponsoren. Daneben sucht das Team von „Ehrenfelder Miteinander“ noch mehr Leute, die Spaß daran haben, künftig als Pilot der Rikscha in die Pedalen zu treten.

Spenden:

Spenden nimmt der Verein „Ehrenfelder Miteinander e.V.“ auf seinem Konto bei der Volksbank Bochum Witten eG entgegen: IBAN: DE43 4306 0129 0145 0660 00; BIC: GENODEM1BOC

Kontakt:

Wer Interesse daran hat, Rikscha-Pilot zu werden, kann sich bei Dagmar Bartsch per E-Mail an dagmar.bartsch@ehrenfeldermiteinander.de melden.

Mit der Rikscha durch Bochum: Beim Stadtteilfest im Juni 2018 fuhr Gabriele Gaul zwei Gäste zum Hauptbahnhof. | Foto: Ehrenfelder Miteinander
Das Rikscha-Team des Vereins „Ehrenfelder Miteinander“ beim Infoabend im November 2018 (v.l.): Dagmar Bartsch, Dörte Heydemann, Barbara Jessel, Gabriele Gaul und Erhard Fröhner. | Foto: Ehrenfelder Miteinander
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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