Hobby-Literatur

Beiträge zum Thema Hobby-Literatur

Kultur

Gedicht: Wochenende

Triebfeder der Maloche ist: Man braucht etwas zum Beißen, und lässt sich deshalb morgens früh aus seinem Bettchen reißen. Man geht gelassen frisch ans Werk, wälzt Akten, Ordner, Briefe. Sortiert und ordnet überall, obwohl man lieber schliefe! Doch, das Fanal am Horizont: Es naht das Wochenende. Man zaudert nicht, wird nun belohnt: Im Schoße ruh'n die Hände. Tanja Herbst

  • Oberhausen
  • 01.06.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Die Zeitung

Ich schlag die Zeitung auf und mir wird schlecht, von all dem Morden, Drohen Hassen. Ich lese sie und frage: Ist es recht, dass Eltern ihre Kinder so verlassen? Ich schlag die Zeitung auf und meine Seele weint, ob all der fernen, kalten Toten. Ich denke, wie war das gemeint, steht in der Bibel nicht, das Töten sei verboten? Ich schlag die Zeitung auf und finde keinen Trost, denn selbst ein Fußballspiel schließt mit Krawallen. Und alle Menschen sind erbost, wenn in der Welt die Terrorbomben...

  • Oberhausen
  • 31.05.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Mein Garten

Der Korkenzieher, den ich sonst so liebe, geht mir heut ganz gehörig „auf den Keks“. Zwar frag ich mich, was Attraktives bliebe, zierten nicht Pflanzen das Gelände längs des Wegs. Jeden Herbst steh ich da mit der Gartenschere und stutz die Büsche fast bis zum Erlahmen. Die Nachbarn sehen zu, ohne Erbarmen. Man gönnt mir die Maloche und die Ehre. Ich grab die Dahlien aus und spür den Rücken. Das ist ganz neu, das war noch niemals so. Das fehlte noch, ich könnte mich nicht bücken! Wo fände man...

  • Oberhausen
  • 30.05.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Die Frau ist weg

Er sitzt still vor seinem Schreibtisch, vor ihm an dem Kandelaber brennen Kerzen, unruhig flackernd, und er grübelt „wenn“ und „aber“. Nach dem Streit, dem uferlosen, ist sie fortgerannt mit Schimpfen, seine angetraute Hälfte, dabei muss die Katz’ zum Impfen. Muss der Pudel hin zum Trimmen, muss der Wellensittich baden, muss der jüngste Sohn zum Schwimmen, zum Geburtstag ist geladen auch die kleine Tochter heute und dann kommen noch die Leute, um den Schrank zu reparieren und das rost’ge...

  • Oberhausen
  • 28.05.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Trauer

Manchmal werd’ ich dir gegenüber sitzen, auch wenn du in anderen Räumen weilst. Werd’ deinen Namen in Hölzer ritzen, wenngleich du nicht mehr meine Gegenwart teilst. Manchmal werd ich liebend im Arme dich halten, wie oft du mich in den deinen hielt’st. Ich werde mein Dasein allein nun gestalten und mutig leben, wie du mir empfiehlst. Tanja Herbst

  • Oberhausen
  • 25.05.12
  • 4
Kultur

Gedicht: Der Aufschwung

Der Aufschwung, wie der Name sagt, der schwingt was brach, was fast verzagt, der schwingt hinauf die Aktienzahlen, schwingt auf, die Hoffnung der Westfalen. Es sacken, sacken schnell und schneller, die Arbeitslosen in den Keller, an Zahlen kaum noch zu erkennen, bald muss man es schon Mangel nennen. Ein jeder Lehrling ist willkommen, da wird auch heute schon genommen, derjenige, der oft verpennt und Rechtschreibung nicht richtig kennt. Der Rentner gar im Schrebergarten, auf den wird man mit...

  • Oberhausen
  • 24.05.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Masuren

Hier ist das Land, wo meine Väter lebten, ihr Heimatland, was fast das meine wär’. Hier in Masuren gruben sie den Garten, hier ernteten vom Feld sie gute Ähr’. Hier in den mehr als tausend klaren Seen, hier fingen sie die Aale mit der Hand. Hier, wo im Winter Winde Schnee verwehen, hier, wo sie Blüten pflückten von der Lind’, hier, wo Kopernikus zuhaus gewesen, hier, wo der Wald von Pilzen überquoll, hier, wo in Dorfschulen die Kinder lesen und lernten, wie man sittsam werden soll. Hier, wo sie...

  • Oberhausen
  • 22.05.12
  • 4
Kultur

Gedicht: Schweine

Die Menschen sind Schweine, möchte’ ich manchmal glauben. Der Müll liegt im Wald rum, die Fenster verstauben. Die Briefkästen quellen fast über vor Werbung. Telefonhäuschen kriegen von Sprayern 'ne Färbung. Man kommt nach Hause: Schuhsohlen voll Kacke. Das Auto hat hinten Auch wieder 'ne Macke. Die Säcke mit Blättern, die bilden schon Haufen. Man muss beim Vorbeigehen außen rum laufen. An Sperrmülltagen fasst Einen das Grauen, würden sie wenigstens nur Sachen klauen. Nein, abends – und das hat...

  • Oberhausen
  • 21.05.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Immer

Und immer fand ich Trost in Deinen Armen. Und immer fand ich Trost in meinem Leid. Und immer rietest du, mich zu versöhnen. Und immer war ich dann dazu bereit. Und immer suchtest du nach guten Wegen, mich raus zu zieh’n aus meinem tiefen Sumpf. Und unermüdlich musstest du dich regen, wenn meine Sinne regungslos und stumpf. Und immer stand das Wasser bis zum Scheitel, wenn ich da ohne Arbeit stand, und müd’. Du halfst mit Liebe und warst gar nicht eitel. Bemerktest kaum: Im Garten deine Rose...

  • Oberhausen
  • 21.05.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Flüchtende Zeit

Flüchtende Zeit Fast hätt' ich die Zeit gefangen, wollt’ sie knebeln, nach ihr langen, wollt’ sie festbinden, am Herd, sie hat sich massiv gewehrt. Dacht’ ich stell ihr eine Falle: Verstecke meine Uhren alle. Schließlich ist sie drauf gekommen, hat die Sonne sich genommen, dass sie mir ins Auge scheine, und ich wach werd’ von alleine. Als ich abends – noch sehr munter – wollte in die Küche runter, war es dunkel, hat’s gekracht. Ich vermute, es war acht. Kurz darauf macht sie mir klar, dass die...

  • Oberhausen
  • 21.05.12
  • 1
Kultur
Hintergründig, aktuell und spannend: Michael Crichtons "Micro" | Foto: Blessing Verlag / Random House

BÜCHERKOMPASS: Kritiker gesucht – Buch frei Haus

Ab sofort verschenken wir hier auf lokalkompass.de regelmäßig Bücher bekannter Autoren – allerdings nur an denjenigen, der als Gegenleistung dafür hier eine kleine Rezension über das Gelesene schreibt. Das erste Buch ist der neue Thriller von Michael Crichton! Michael Crichtons neues Werk: "Micro" Crichton erlangte durch seine Bestseller Weltruhm. Seine Romane wurden in über 36 Sprachen übersetzt und verkauften sich mehr als 200 Millionen Mal. das könnte daran liegen, das Crichtons Thriller...

  • Düsseldorf
  • 02.04.12
  • 66
Überregionales

Ja 17 Jahre ist schon eine lange Zeit

Was die Vorstellung anbetrifft, jemals wieder Alkohol trinken zu können, das habe ich mir komplett abgeschminkt. In der letzten Phase vor meiner Kapitulation, als ich noch getrunken habe, da stand dieses - nie mehr - wie eine Mauer vor mir, dieses "nie mehr" hat mich gelähmt, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mit dieser "Einschränkung" leben zu können. Heute lebe ich vorzüglich mit dieser Einschränkung, ich nehme sie nicht mehr als eine solche wahr, im Gegenteil, diese - Einschränkung -...

  • Oberhausen
  • 16.12.11
  • 1
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