Gedicht: Der Aufschwung

Der Aufschwung, wie der Name sagt,
der schwingt was brach, was fast verzagt,
der schwingt hinauf die Aktienzahlen,
schwingt auf, die Hoffnung der Westfalen.

Es sacken, sacken schnell und schneller,
die Arbeitslosen in den Keller,
an Zahlen kaum noch zu erkennen,
bald muss man es schon Mangel nennen.

Ein jeder Lehrling ist willkommen,
da wird auch heute schon genommen,
derjenige, der oft verpennt
und Rechtschreibung nicht richtig kennt.

Der Rentner gar im Schrebergarten,
auf den wird man mit Freude warten,
damit sein siebzigjährig’ Wissen
brach läge nicht bei den Narzissen.

Nun gilt’s, aus aller Welt zu holen,
das Erdöl, Erze, und die Kohlen,
denn Rohstoff, darin liegt der Mangel,
doch man hat Händler an der Angel.

Dann, plötzlich wird der Aufschwung still,
dann, wenn auch der was haben will,
der sorgsam, ruhig und bescheiden,
gelernt, im Hintergrund zu leiden.

Er wird beschwichtigt: „Erst die Schulden“,
er möge sich doch noch gedulden,
bedenke er den Klimawandel,
den „Abgeholzte-Wälder-Handel“!

Und eines kann er doch nicht wollen,
dass uns einmal die Jungen grollen,
weil wir, mit Schulden und mit Lasten,
ihnen den Stolperstein verpassten!

So sieht der Arme weiter nur,
den Aufschwung seiner Pendeluhr.
Und einstens sprach der Heinemann,
an den Armen sieht man euch Anstand an.

Tanja Herbst (Pseudonym)

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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