Stadtwerke investieren 500.000 Euro in Versorgungsqualität: E-Spulen verhindern den Blackout

Dietmar Biermann, technischer Prokurist der Stadtwerke, Dirk Brämer, Hauptabteilungsleiter Netzbetrieb, und Robert Schriek, Abteilungsleiter 10kV vor den E-Spulen am Umspannwerk Unna-Mitte. | Foto: SW
  • Dietmar Biermann, technischer Prokurist der Stadtwerke, Dirk Brämer, Hauptabteilungsleiter Netzbetrieb, und Robert Schriek, Abteilungsleiter 10kV vor den E-Spulen am Umspannwerk Unna-Mitte.
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Investition für die Versorgungsqualität im Unnaer Stromnetz: Neue meterhohe „Erdschlusslöschspulen“ sorgen in Unnas Umspannwerken dafür, dass bei einem Defekt im Mittelspannungsnetz nicht sofort der Strom bei den angeschlossenen Verbrauchern ausfällt. Beim Erdschluss einer von drei Adern in den 10.000 Kilovolt-Leitungen (10kV) kompensieren die großen Spulen automatisch den Fehlerstrom. Die restlichen Adern bleiben unter Spannung, während die Stadtwerke den Fehler suchen und beseitigen.

Meist sind es Tiefbauarbeiten, die solche Schäden in dem 370 Kilometer langen Mittelspannungsnetz verursachen. Die Isolierung der Kabel wird beschädigt, sofort oder mit Verzögerung tritt dann ein Erdschluss auf. Dann würde eigentlich sofort der Leistungsschalter in den Umspannwerken fallen, die Leitung wäre abgeschaltet. Die Firmen und Haushalte in den angeschlossenen Stationen hätten keinen Strom mehr. „Wir ermöglichen den Weiterbetrieb, indem unsere E-Spulen den Erdschlussstrom an der Fehlerstelle `löschen` bzw. kompensieren“, erklärt Robert Schriek, Abteilungsleiter des 10 kV-Teams der Unnaer Stadtwerke. „Das dient der Versorgungsqualität und der Versorgungssicherheit“, ergänzt Dietmar Biermann, technischer Prokurist der Unnaer Stadtwerke. So wurden bereits im vergangenen Jahr die rund 50 Jahre alten E-Spulen auf dem Umspannwerk Alter Hellweg an der Hansastraße durch neue Spulen mit höherer Kapazität ersetzt.

In diesem Jahr stellten die Stadtwerke auch im Umspannwerk Unna im Industriepark Süd zwei neue Spulen auf, die Vorgänger waren noch Baujahr 1967. Jeweils rund 250.000 Euro investierte das kommunale Energieunternehmen in die Vorsorge gegen den Blackout. Für die aufwändigen Arbeiten unter den Hochspannungsleitungen musste teilweise sogar ein Teil dieser 110 kV- und 380 kV-Leitungen abgeschaltet werden. Die neuen Spulen sind zudem mit einer automatischen Regelung verbunden, die Vorgänger hatten starr eingestellte Aktionsgrenzen.

Kontinuierliche Optimierung

Die E-Spulen sind Teil der kontinuierlichen Wartung und Optimierung sowie Verstärkung des Unnaer Stromnetzes. Insgesamt 413 Mittelspannungs-Stationen, darunter rund 270 Ortsnetzstationen betreiben die Stadtwerke Unna, neben dem Mittelspannungsnetz unterhalten sie auch ein rund 480 Kilometer langes 1 kV-Netz, um die insgesamt rund 36.000 Kunden in Unna rund um die Uhr mit elektrischer Energie zu versorgen. In dieses Netz speisen zudem eine wachsende Zahl von Kunden selbst Strom ein: Rund 850 Fotovoltaikanlagen liefern jährlich knapp 10 Millionen Kilowattstunden. Rein rechnerisch reicht diese Leistung aus, um über 3.300 Haushalte tagsüber mit Strom zu versorgen.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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