Wird der Radweg zwischen Nierenhof und Kupferdreh 2018 fertig?

Im Sommer 2015 fiel der Startschuss für den Ausbau des Radwegs zwischen Velbert-Nierenhof und Essen-Kupferdreh. Eigentlich sollte der Radweg, zu dem bereits in den 70er Jahren die Idee entstand, im vergangenen Jahr fertig gestellt sein. Eigentlich.

Geradelt wird auf der circa sechs Kilometer langen Strecke nicht. Grund sind Verzögerungen bei den Bauarbeiten auf Velberter Stadtgebiet. Hinter den Wieland-Werken in Nierenhof muss eine neue Brücke errichtet werden und dies gestaltete sich schwieriger als zunächst gedacht. "Die Achillesferse ist die Brücke in Nierenhof über den Deilbach. Der Untergrund war nicht tragfähig", erklärt Olaf Rakowski, Sachgebietsleiter Straßen- und Kanalneubau bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV), auf Anfrage dieser Zeitung. Dort wird eine Alubrücke auf Beton-Widerlagern errichtet. Um die Standfestigkeit zu gewährleisten, mussten zwölf Meter tiefe Löcher gebohrt werden, in die entsprechend lange Bohrpfähle gesetzt werden - und das, entgegen der ursprünglichen Planung, auf beiden Seiten des Ufers. Neben den planerischen Schwierigkeiten sei es zudem schwierig gewesen, eine fachkundige Firma zu bekommen, die die Arbeiten ausführt. Unterm Strich hat die Brücke das ganze Projekt zeitlich stark verzögert und die Kosten sind - auf Velberter Seite - von 800.000 Euro auf 1,5 Millionen Euro gestiegen. Dennoch sollen die Arbeiten auf Velberter Stadtgebiet schon bald abgeschlossen sein, kündigt Rakowski an: "Im September wird die Brücke in Nierenhof eingehängt und bis Ende Oktober sollen die Wegebauarbeiten auf Velberter und Hattinger Stadtgebiet abgeschlossen sein." Die Trasse ist bereits vorhanden, sie muss nur noch ertüchtigt und asphaltiert werden.

Erst wenn Velbert fertig ist, startet der Ruhrverband

Erst wenn diese Arbeiten fertiggestellt sind, beginnt der Ruhrverband mit seinen Arbeiten. Der Weg führt auf Essener Stadtgebiet an der Alten Ziegelei der Familie Timpe vorbei und über eine Arbeitsbrücke der Familie über den Deilbach. Diese Brücke ist aber nicht für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt, so dass der Ruhrverband sie durch eine neue ersetzen muss. "Das dauert ungefähr vier Monate", sagt Ruhrverband-Pressesprecherin Britta Balt. Einen genauen Startzeitpunkt konnte sie nicht nennen, schloss aber nicht aus, dass die Arbeiten auch in den Wintermonaten durchgeführt werden können. Gestartet wird allerdings erst, wenn die Velberter fertig sind, denn: "Sie nutzen für die Bauarbeiten bzw. den Transport von Materialien die Brücke. Da macht es keinen Sinn, dass wir vorher tätig werden."
Wenn die neue Brücke steht, beginnt die Stadt Essen mit den Zaunbau- und Asphaltierungsarbeiten, Begrünungen und Wegweisungen. Bereits erledigt ist die Sicherung alter, baufälliger Gebäude entlang der Trasse, teilt das Presse- und Kommunikationsamt auf Anfrage mit. Die Stadt kalkuliert mit etwa 150.000 Euro für die Herstellung des Radweges. Frühestens in einem Jahr, also im Juli 2018, könnte der Weg Radlern zur Verfügung stehen.