"Musik ist leistungssteigernd"

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Mehr als 500 Grundschüler erlebten gestern beim JEKI-Tag, was sie an ihren Instrumenten lernen können. Anlass für Stadtanzeiger-Redakteurin Miriam Dabitsch zu einem Interview mit Frank Eerenstein, Leiter der Musik- und Kunstschule Velbert, über das JEKI-Projekt (Jedem Kind ein Instrument).

Herr Eerenstein, warum sollte jedes Kind ein Instrument erlernen?

Jedes Kind sollte die Möglichkeit bekommen, Musik als Erlebnis kennenzulernen und zu spüren. Welches andere Schulfach verbindet den Verstand, Geist, die Seele, Emotionen und Wahrnehmung?

Welche Vorteile ergeben sich dadurch für die Kinder?
Da gibt es eine Vielzahl an Studien, die beweisen, dass Musik die Fähigkeit hat, das Lernen zu befördern. Neben der Motorik und Feinfühligkeit wird beim Spielen eines Instruments unter anderem das Rhythmusgefühl und die Konzentrationsfähigkeit geschult, kurzum: Es wirkt leistungssteigernd.

Wie funktioniert das JEKI-Projekt?
Das Projekt läuft seit 2007 in allen Velberter Grundschulen. Mit der Einschulung wird es den Eltern vorgestellt, die dann auf freiwilliger Basis ihr Kind anmelden können. Etwa 90 Prozent der Grundschüler nehmen teil.

Und dann?
Im ersten Schuljahr wird eine musikalische Grundausbildung angeboten. Lehrer der Musikschule kommen an die Grundschulen und stellen die verschiedenen Instrumente im Klassenverband vor. Im zweiten Schuljahr lernen die Kinder in Gruppen von vier bis acht Personen das Instrument, für das sie sich entschieden haben.

Welche Instrumente sind besonders beliebt?

Gitarre, Klavier bzw. Keyboard und Violine.
Wie geht es ab der dritten Klasse weiter?
Von da an können die Kinder an der Musik- und Kunstschule weiter Unterricht nehmen.

Und wenn die Eltern sich das nicht leisten können?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Sozialermäßigungen. Und ohne Anspruch hilft auch unser Förderverein. Darüber hinaus vergibt der Rotary-Club Stipendien an begabte Schüler. Für jeden, der will, finden wir einen Weg.
Wie wirkt sich das JEKI-Projekt auf Ihre Schülerzahlen aus?
Im Jahr 2007 hatte die Musik- und Kunstschule Velbert 1350 Schüler, in diesem Jahr sind es über 3000. Das verbessert natürlich unsere Kostenbilanz und sorgt dafür, dass der uns anhaftende Ruf, die teuerste Musikschule in NRW gewesen zu sein, der Vergangenheit angehört.

Wer bezahlt das JEKI-Projekt?
Die Kosten übernimmt zu einem Großteil die Stadt Velbert. Bürgermeister Stefan Freitag hat sich sehr für das Projekt stark gemacht. Eine kleine Förderung gibt es vom Land NRW und die Instrumente sind durch Sponsoren finanziert worden.
Wie soll es Ihrer Meinung nach mit JEKI weitergehen? Mein persönlicher Traum wäre, das JEKI als festen Bestandteil in den Schulen zu etablieren. Gerade die Grundschulen können wir durch JEKI stärken und den Kindern einen guten Start geben.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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