"Schulkleidung ist cool"

Lila T-Shirts für die Mädels, schwarze Sweatshirts für die Jungs. Eines haben alle Kleidungsstücke gemeinsam: Sie ziert das Emblem der Heinrich-Kölver-Schule.

Die kleine Kollektion an Schulkleidung ist das tragbare Ergebnis eines Projektes an der Tönisheider Realschule, das von Cult Crossing gefördert wurde. Ein halbes Jahr lang entwickelten 16 Schüler unter fachkundiger Anleitung der Lehrerin und Ingenieurin für Bekleidungstechnik Katharina Reuters die verschiedenen Oberteile, und zwar vom ersten Entwurf an. „Wir haben die selben Arbeitsschritte wie ein Bekleidungsunternehmen durchlaufen“, erklärt Reuters.
An erster Stelle stand eine Bedarfsermittlung. „Wir haben eine Umfrage unter den Schülern gestartet. 53 Prozent waren für eine freiwillige Schulkleidung“, erinnert sich die Zehntklässlerin Kena Hardt. Eine wichtige Voraussetzung für das Projekt, das in Zusammenarbeit mit Studenten der Fachrichtung Textil- und Bekleidungstechnik an der Hochschule Niederrhein durchgeführt wurde.
Dabei wurden die Schüler nicht nur sehr kreativ, sondern lernten auch viel über die Bekleidungsindustrie. „Bei einem Besuch der Hochschule erhielten die Schüler praktische Einblicke in die Textilproduktion“, erläutert Reuters. Und sie legten selbst Hand an: Die ersten Entwürfe stammen aus den Federn der Schüler, in einer Kollektionsbesprechung wurde demokratisch abgestimmt. Die Entscheidung fiel auf T-Shirts, Blusen und Hoodies (Kapuzen-Sweatshirts). Dann allerdings folgte die Enttäuschung: „Die Entwürfe für die Hoodies waren so extravagant, dass sie in der Herstellung zu teuer geworden wären“, so die Lehrerin. „Das war sehr schade, aber welcher Schüler ist bereit, um die 50 Euro für ein Sweatshirt zu bezahlen?“, sagt Kena Hardt.
Und so wurde der Entwurf ein bisschen abgespeckt. Herausgekommen sind T-Shirts und Sweater in verschiedenen Farben und Schnitten mit dem ebenfalls neu entworfenen Schulemblem. Ein Löwe stellt die Stärke der Schule dar, eingebettet in das Hardenberger Wappen. Darüber steht der Schulname.
Vielleicht überraschend ist der große Absatz der Schulkleidung: Die 65 Teile waren schnell vergriffen, zurzeit sammelt Reuters Nachbestellungen. Sie ist Befürworterin von Schulkleidung: „Eine einheitliche Kleidung verstärkt die Identifikation mit der Schule.“ Das sieht auch die stellvertretende Schulleiterin Christiane Helmes so, die glaubt, dass Schulkleidung den „Markenzwang“ verkleinert.
Und auch die Jung-Designerinnen tragen ihre Kleidung gern. „Unsere Kollektion ist alltagstauglich und modern. Gegen so eine Pflichtkleidung hätten wir nichts“, so die beiden Schülerinnen.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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