Eigener Betuwe-Lärmschutzwall

Nach zwei Jahren Vorbereitung begannen die Bauarbeiten zum selbstorganisierten und selbstfinanzierten Lärmschutzwall. Foto: Heinz Kunkel
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die Nachbarschaft Im Hörken hatte die Faxen dicke und baut nun selbst: 7 Meter hoch und 600 Meter lang.

Die Richtwerte für Lärmbelastung sind eindeutig: Mehr als 65 Dezibel tagsüber und 55 dB in der Nacht können zu Erkrankungen wie Schlafstörungen, Depressionen oder Bluthochdruck führen.

„Der TÜV hat bei uns auf der Wiese 70 dB gemessen.“, erläutert Henning Kapp als Sprecher der Bahnlärm-Betroffenen in der Nachbarschaft Grenzstraße/ Im Hörken, den Auslöser für die ungewöhnliche Lärmschutz-Selbsthilfe-Maßnahme. Und schon donnerte - wie zum Beweis - mit Höllenlärm ein Güterzug vorbei.

Die Nachbarschaft hatte einfach die Faxen dicke. Denn, weil relativgesehen, zu wenig Anwohner betroffen sind, baut die Bahn keinen Lärmschutz an dieser Stelle. „Wir waren schon sehr enttäuscht, als wir 2008 von den Ausbauplänen für die Betuwe erfuhren und davon, dass für uns kein Lärmschutz vorgesehen ist.“

Nur passiver Schutz , wie Lüftungsanlagen im Schlafzimmer stehen den Anwohnern Im Hörsken zu. „Dabei sind wir als altes Eisenbahnerdorf ja nicht gegen die Bahn an sich. Aber die Betuwe mit ihrer immer weiter wachsenden Verkehrsdichte, das geht zu weit.“

Da von der Bahn nichts weiter zuerwarten ist, wurden die Anwohner vor zwei Jahren selbst aktiv: Henning Kapp, Joachim Hansen, Günter Grüter und Horst Hülser kontaktierten Bürgermeister Leo Spitzer und den Ersten Beigeordenten Wilfried Limke in Sachen Baugenehmigung. Überzeugten andere Grundstückseigentümer vom Lärmschutzwall in Eigenfinanzierung und konnten nun am letzten Samstag gemeinsam zum ersten Spatenstich für ihren Schutzwall antreten. “Wir wollen kein Beispiel sein, denn, es ist schlimm genug, dass die Bahn als Verurscher nicht in die Pflicht genommen werden kann (Umkehr des Verursacher Prinzips). Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch.“

Der sieben Meter hohe und 600 Meter lange Lärmschutzwall aus rund 30.000 Kubikmeter Erde und mit 3500 Sträuchern bepflanzt, wird den Lärm für die 30 betroffenen Häuser um sechs bis zehn dB vermindern.
Dann brauchen die Schutzwallerbauer zur Einweihung vielleicht auch keinen Mikrofon-Verstärker mehr. cd

Leserbrief an den Niederrhein Anzeiger:

Der Vorstand der Deutschen Bahn AG verspricht - die Tochter DB Projektbau GmbH bricht:

Beim Ausbau der Güterzugstrecke „Betuwe“ wird das Thema Sicherheit in skandalöser Weise und ganz offensiv missachtet. Trotz dem Versprechen „höchster internationale Sicherheitsstandards“ des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG plant die Tochtergesellschaft DB Projektbau GmbH die neuen Gleise und weiß dabei nach eigenen Angaben nicht, was auf der Strecke transportiert wird. Dieses offene Bekenntnis auf einer Informationsveranstaltung der Bahn am 8. Oktober 2013 in Voerde löst bei uns Entsetzen, Empörung und Fassungslosigkeit aus.Die Planer wissen also nicht, was auf den Gleisen rollen wird, berufen sich bei ihrer Planung auf gesetzliche Standards, die es gar nicht gibt und ignorieren außerdem seit langem öffentliche und aktenkundige Proteste aller lokalen Feuerwehren. Die Niederland machen es uns vor: Hier wird offen kommuniziert. Über die Hälfte der Waggons werden Gefahrgüter geladen haben. Die Gleisanlagen und Verladestationen sind deshalb entsprechend gesichert. Die Deutsche Bahn AG ignoriert das und bürdet den Anwohnern Risiken auf, die eigentlich die Transportgesellschaften tragen müssten. Im Gegensatz zu unzureichenden Plänen der DB Projektbau GmbH hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Herr Rüdiger Grube, am 26. Juli 2013 in Rees auf dem Betuwe-Gipfel öffentlich für die Betuwe-Güterzugtrasse „höchste internationale Sicherheitsstandards“ versprochen. Der Verband der Bürgerinitiativen fordert vom Vorstandsvorsitzenden ein klares Bekenntnis zu seinem Versprechen und klare Anweisungen für seine Planungsgesellschaften.
Die Bürgerinitiativen der Region: www.betuwe-niederrhein.de

Offener Brief an die Deutsche Bahn:

Betuwe Ausbau: Beschwerde über die DB Projektbau GmbH -
Der Vorstand der Deutschen Bahn AG verspricht -
die Tochter DB Projektbau GmbH bricht:

Beim Ausbau der Güterzugstrecke „Betuwe“ wird das Thema Sicherheit in skandalöser Weise und ganz offensiv missachtet. Trotz dem Versprechen „höchster internationale Sicherheitsstandards“ des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG plant die Tochtergesellschaft DB Projektbau GmbH die neuen Gleise und weiß dabei nach eigenen Angaben nicht, was auf der Strecke transportiert wird. Dieses offene Bekenntnis auf einer Informationsveranstaltung der Bahn am 8. Oktober 2013 in Voerde löst bei uns Entsetzen, Empörung und Fassungslosigkeit aus.Die Planer wissen also nicht, was auf den Gleisen rollen wird, berufen sich bei ihrer Planung auf gesetzliche Standards, die es gar nicht gibt und ignorieren außerdem seit langem öffentliche und aktenkundige Proteste aller lokalen Feuerwehren. Die Niederland machen es uns vor: Hier wird offen kommuniziert. Über die Hälfte der Waggons werden Gefahrgüter geladen haben. Die Gleisanlagen und Verladestationen sind deshalb entsprechend gesichert. Die Deutsche Bahn AG ignoriert das und bürdet den Anwohnern Risiken auf, die eigentlich die Transportgesellschaften tragen müssten. Im Gegensatz zu unzureichenden Plänen der DB Projektbau GmbH hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Herr Rüdiger Grube, am 26. Juli 2013 in Rees auf dem Betuwe-Gipfel öffentlich für die Betuwe-Güterzugtrasse „höchste internationale Sicherheitsstandards“ versprochen. Der Verband der Bürgerinitiativen fordert vom Vorstandsvorsitzenden ein klares Bekenntnis zu seinem Versprechen und klare Anweisungen für seine Planungsgesellschaften.
Nach den Erfahrungen im Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 1.4 (Voerde 1) ist die
DB-Projektbau auch nicht zuständig für Stromabschaltung vor Ort am Gleis durch Feuerwehr so wie in den Niederlanden Löschwasserversorung am Gleis - das ist keine Aufgabe der Nach den Erfahrungen im Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 1.4 (Voerde 1) ist die DB-Projektbau auch nicht zuständig für:

· Stromabschaltung vor Ort am Gleis durch Feuerwehr - so wie in den Niederlanden
· Löschwasserversorung am Gleis - das ist keine Aufgabe der Anlieger
· Frühwarn-System mit automatischer Streckensperrung
Alarm-Systeme für Anwohner nach Störfallverordnung
im Katastrophenfall
· Technische Geschwindigkeitsbegrenzungen für Gefahrgut-Züge
· Risiko-Analyse und Katastrophenschutz-Konzepte

Bitte teilen Sie uns mit, wer bei der Bahn für diese Punkte zuständig ist und warum diese Punkte nicht in den Planfeststellungsverfahrenin integriert sind. Es darf nicht sein, dass Ihre Planer die spätere Hauptnutzung der Strecke für Gefahrgüter ignorieren. Wir fordern Sie auf Ihr eigenes Versprechen „höchste Sicherheitsstandards“ inhaltlich zu präzisieren und uns zu informieren, wer diese Standards umsetzt und wie dies für uns überprüfbar ist. Wir bitten um Eingangsbestätigung und kurzfristige Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,
Gerd Bork, Heinz Markert, Manfred Flore

Sprecher des Verbandes der Bürgerinitiativen entlang der Betuwe-Linie

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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