Bald wird's rappeln! Kreisverkehre in WAT sollen für Fußgänger sicherer werden

Da brettert wieder einer im Kreisel Hansastraße geradeaus durch den Innenkreis. | Foto: Wolf-Dedo Goldacker
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Eine Unsitte ist es, dass im Kreisverkehr Hansastraße/Märkische Straße einfach über den Innenkreis geradeaus gefahren wird (Bild). Und das mit hoher Geschwindigkeit. Viele Autofahrer ersparen sich die Fahrt im Bogen. Doch das werden die Verkehrslenker ihnen zukünftig - im wahrsten Sinne des Wortes - vernageln.

Mit dem Kreisverkehr Hansastraße befasste sich die Wattenscheider Bezirksvertretung bereits im Dezember letzten Jahres vor allem unter dem Aspekt der Schulwegsicherung.

Da der Schulstandort Roonstraße aufgelöst wurde, müssen die Kinder aus der Südfeldmark zukünftig zur Glückauf-Schule an der Bochumer Straße laufen. Dabei müssen sie auch den Kreisverkehr überqueren.
Die Wattenscheider Bezirksvertreter forderten hier an der westlichen Ausfahrt u.a. eine Fußgängerampel.

Eine Expertenkommission der Verwaltung verwarf diesen Vorschlag. Er würde aufgrund der Verkehrsmengen zu deutlichen Behinderungen im Verkehrsablauf (Rückstausituationen im Kreis) sowie zu Problemen bei der Vorfahrt-/Vorrangregelung führen. Zudem könnte sich ein Überweg mit Ampel am Kreis ungünstig auf die Sicherheit der anderen nicht signalisierten Fußgängerüberwege auswirken.

Zur Verbesserung des Fußgängerschutzes wurde einvernehmlich zwischen allen Beteiligten der Einbau von Markierungsnägeln vereinbart, die erfahrungsgemäß, wie z. B. am Kreisverkehr Blücherstraße/Günnigfelder Straße, eine deutliche Senkung der Fahrgeschwindigkeiten bewirken.
Die Nägel in Pflastersteingröße lassen das Auto richtig rappeln und verursachen ein unangenehmes Fahrgeräusch.

Die Nägel sollen noch vor Beginn des neuen Schuljahres 2013/2014 gesetzt werden. Ebenfalls sollen die Zebrastreifen erneuert werden. Zur Verbesserung der Schulwegsicherung sollen Drängelgitter auf der nördlichen Seite der Hansastraße vor dem Fußgängerüberweg am westlichen Kreisausgang aufgestellt werden, um das vorzeitige Betreten der Fahrbahn zu verhindern.

Sanierung des Kreisels in Westenfeld

Die Bezirksvertretung befasst sich am 16. April mit einer Verwaltungsvorlage zur Sanierung des Kreisverkehrs in Westenfeld. Darin heißt es u.a:
„Der im Jahre 2001 errichtete Kreisverkehrsplatz „Westenfelder Straße/ Sachsenring“ zeigt im Bereich des gepflasterten Innenringes Verschleißerscheinungen. Bevor die Schäden noch größer und zur einer Verkehrsgefährdung werden ist eine Erneuerung des Innenringes unbedingt erforderlich.

Im Rahmen der Erneuerung des Innenringes werden auch die zwei Querungshilfen barriere- und behindertengerecht umgebaut.
Die Querungshilfe im Einmündungsbereich Westenfelder Str./ Sachsenring wird aufgenommen und verlängert, wobei die Radfahrerfurt bzw. Fußgängerquerung um 3.00 m in den Sachsenring verschoben wird.

An beiden Querungshilfen sind Zebrastreifen und taktiles Pflaster vorgesehen. Die Markierung und Beschilderung wird neu angepasst.
Die Querungshilfen werden nach den Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen neu ausgeleuchtet.

Die Kosten betragen für die Erneuerung des Innenringes ca. 67000 €, den Umbau der Inseln ca. 20000 €, die Beleuchtung ca. 33000 €, Gesamtkosten: ca. 120000 €. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahme ist für das Jahr 2014 vorgesehen. Die Bauzeit beträgt 2 Monate."

Noch WAT zum Thema:

Kürzlich hatte ich mich im Lokalkompass über unachtsame Fußgänger im Straßenverkehr ausgelassen. Doch in punkto Westenfelder Kreisel habe ich ihnen Unrecht getan. Ein E-Mail von Thomas Schweres hat den Sachverhalt auf den Punkt gebracht.
Ich zitiere: „In einem Kreisverkehr hat der kreisfahrende Automobilist zwar Vorfahrt, beim Verlassen des Kreisel muss er, wie beim normalen Abbiegen, auf den kreuzenden Fußgängerverkehr achten und ihm Vorrang geben. Auch der in den Kreisverkehr Fahrende muss an der Einmündung den Fußgänger queren lassen, angezeigt mit dem Verkehrszeichen „Vorfahrt gewähren”.
Ebenso wichtig ist das Blinken vor der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr, ca. 3/4 der Autofahrer vergessen das. Damit wäre ein flüssigeres Einfahren in den Kreisel möglich, gerade die Westenfelder Straße ist in der Berufszeit staugefährdet.“
Danke Thomas Schweres! Ihre Mail hat uns schließlich zu unserer Titelgeschichte veranlasst. Das Thema „Kreisverkehre“ beschäftigt in Wattenscheid und Bochum schon seit einiger Zeit die Kommunalpolitiker und die Verkehrsexperten der Bochumer Stadtverwaltung. In der Tat besteht in Wattenscheid dringend Handlungsbedarf, nicht zuletzt mit Blick auf die Sicherheit der Fußgänger.

Autor:

Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid

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