Mostert - die Beilage zum Würstchen oder zur Bulette wie Papa sie macht

Mein erster Besuch im Mostert-Verkaufsladen in der Düsseldorfer Altstadt hätte mit einer Peinlichkeit enden können. Nach meinem Wunsch gefragt antwortete ich: „Ich hätte gerne ein Glas Senf.“ Die beiden Verkäuferinnen schauten zuerst sich an und dann mich und antworteten in schönster Düsseldorfer Mundart unisono: „Haben wir leider nicht, da müssen sie in den Senfladen gehen.“ Ich war erstaunt, standen doch im Regal und auf einem Tisch lauter graue Steinzeugtöpfe. Pause. „Oder meinen sie ein Pöttchen Mostert?“, wurde ich gefragt. Nach meiner Bestätigung wurde daraufhin ein Topf frisch mit Mostert gefüllt.

Kennen sie Mostert? Nicht zu verwechseln mit mustard (engl.) oder moutarde (frz.),
wie Neusprachler sich die Herkunft des Wortes „Mostert“ herleiten würden. Aber die hier gemeinte Spezialität Mostert gibt es nach EU-Recht nur in Düsseldorf. Während sie Senf in den verschiedensten Geschmacksrichtungen von süß, exotisch bis scharf, überall kaufen können, den Dijon-Senf so gar weltweit, weil er eben nicht alleine in der Stadt Dijon hergestellt wird. Für Interessierte: „Dijon-Senf“ ist keine geschützte Herkunftsbezeichnung, sondern ein Rezept. Übrigens, „Düsseldorfer Mostert" wurde anfangs laut Berichten von Zeitzeugen mit Traubenmost angerührt, heute mit unfiltriertem Düsseldorfer Branntweinessig.
Wohl bekomms!

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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