Welttanzprogramm ist Kulturerbe

In 800 ADTV-Tanzschulen haben weit über 200.000 Menschen im Gesellschaftstanz ein Hobby gefunden, welches nicht nur Spaß macht, sondern vor allem der körperlichen und geistigen Gesundheit dient. Einstieg ist immer das Welttanzprogramm (WTP). | Foto: Bernd Sowa
  • In 800 ADTV-Tanzschulen haben weit über 200.000 Menschen im Gesellschaftstanz ein Hobby gefunden, welches nicht nur Spaß macht, sondern vor allem der körperlichen und geistigen Gesundheit dient. Einstieg ist immer das Welttanzprogramm (WTP).
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Der Antrag des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes e. V. (ADTV), das Welttanzprogramm in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen, war erfolgreich. Die Kultusministerkonferenz (KMK) ist den Auswahlempfehlungen des Expertenkomitees gefolgt und hat das Welttanzprogramm damit als „gutes Praxisbeispiel“ anerkannt.

Das in Deutschland entwickelte Welttanzprogramm (WTP) als inhaltlich und methodische Basis des Paartanzens wird täglich von Tausenden von Menschen gelehrt und getanzt. Es ist ein wichtiges, Gemeinschaft bildendes und Grenzen überschreitendes System von inzwischen weltweit kommunizierten Bewegungsabläufen zu Musik.

Im ADTV Tanzhaus Wesel ist das WTP seit jeher die Basis für den Einstieg in das Gesellschafts- bzw. Hobbytanzen. Anfänglich bezog es sich nur auf das Schrittmaterial von Standardtänzen und lateinamerikanischen Tänzen. Heutzutage geht es darum, fünf Rhythmusfamilien zu identifizieren und in entsprechende Tanzbewegungen umzusetzen: Walzer, Disco, Swing, Latino und Tango. Jede ADTV-Tanzschule wählt aus dem Welttanzprogramm diejenigen Tänze aus, die am besten zum Profil der Tanzschule und zur Klientel passen, und ist frei, die Inhalte anzupassen und weiter zu entwickeln.

Der Unterricht in ADTV-Tanzschulen folgt dem Prinzip der Niederschwelligkeit, der Partizipation und des interkulturellen Erlebens. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen das Tanzen in jeder Form ohne Leistungsdruck mit viel Spaß an Musik und Bewegung erlernen dürfen.

Dabei erhalten Sie von den ADTV-Tanzlehrenden, die stets eine dreijährige duale Ausbildung durchlaufen müssen, professionelle Anleitung. Diese unterrichten nicht nur tänzerische Fertigkeiten, sondern eine Fülle von alltagsrelevanten Schlüsselkompetenzen: Respekt und Wertschätzung im gegenseitigen Umgang, Anerkennung des Andersseins, Team- und Kooperationsfähigkeit, Kombinationsfähigkeit und Urteilsvermögen, Umgangsformen, Kreativität, Selbstmotivation und Selbstbewusstsein, Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit, die Balance von Nähe und Distanz sowie Gesundheitsbewusstsein.

„In Städten wie Wesel, in denen der Tanzsport eine lange Historie hat und die von vielen erfolgreichen Tanzsportvereinen geprägt wurde, war es anfangs noch schwer, den Menschen zu vermitteln, dass sowohl Welttanzprogramm als auch Hobbytanzen komplett andere Angebote sind, die man so aber nur in einer Tanzschule erlernen und erleben kann“, erklärt Tanzhaus-Inhaber Marc Müller (41).

„Die nun erfolgte Anerkennung der Welttanzprogramms als Kulturerbe ist daher für mich eine große Wertschätzung der Leistungen des ADTV und der täglichen Arbeit jedes einzelnen Mitglieds in den rund 800 ADTV-Tanzschulen“, freut sich der Weseler Tanzlehrer.

Autor:

Marc Müller aus Wesel

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