"Schlaffke" Wolffs neue CD (kein April-Scherz)
Zwakkelmanns "Liebhaberei": Release Anfang April

Von links: Schlaffke Wolff, Tobi Blommen und Marius Seidel. | Foto: Daniel Jenke
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Nachdem vergangenes Jahr Zwakkelmanns hoch gelobter Anekdoten-Roman „Shitsingle“ erschien, schlägt er nun ein neues Kapitel auf. „Liebhaberei“, die mittlerweile neunte Zwakkelmann-CD, kommt - man höre und staune: am 1. April - mit 16 Stücken im feinen Digipack daher.

Drei Jahre hat man sich Zeit gelassen und intensiv daran gefeilt. Noch nie klang die Zwakkelmann-Bigband so ausgefuchst und fett wie heute. Produzent Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Donots, Pascow etc.) machte Schlaffke, Marius und Tobi ordentlich Dampf und brachte sie im Tonstudio 45 (Koblenz) zu Höchstleistungen. Feinschliff und Mastering übernahm Andi Jung (Berlin).

Man entschied sich unter anderem für den Titel „Liebhaberei“, weil das Musik machen, wie für viele Bands in diesen verwirrenden Zeiten selbstverständlich auch, für Zwakkelmann wohl stets ein teures, zeitaufwändiges Hobby bleiben wird. Dementsprechend wurde der neue Tonträger professionell ohne Rücksicht auf rote Zahlen mit viel Herzblut und Liebe produziert. Apropos Liebe, zum ersten Mal in der Zwakkelmann-Geschichte liefern sie mit „Du und ich gegen den Rest“ ein Liebeslied ab.
Überhaupt durchzieht das Album in weiten Teilen ein positiver, humorvoller Grundton. Nicht zuletzt, um der miesen, genervten Stimmung im Lande etwas entgegenzusetzen. Man will, allen negativen Entwicklungen zum Trotze, sich den Humor bewahren und ist „Dankbar“, weiterhin Krach schlagen zu dürfen. Selbst „In Quarantäne“ verweilt man zwar konsumkritisch, aber heiter, während es in „Hinter dem Mond“, eingeleitet durch ein Lennon-Zitat, eher mystisch zugeht. Okay, im  ungewohnt sozial kritischen „Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft“ wird das Kind beim Namen genannt. Und wer sonst, als vielleicht die Ärzte, reimt „Helikopter“ auf „bekloppter“? Wie in „Quokka sein“, einem ebenfalls eher pessimistischen Lied.
Zwakkelmann bewegen sich irgendwo zwischen den Ärzten, Trio, Udo Jürgens, Reinhard Mey, Nirvana und den Ramones. Sie stehen für melodische Lieder, bei denen die Stimme den Ton angibt. Nennen wir es Liedermacher-Punk! Zwakkelmann bewirtschaften mit Liebhaberei ein weites, musikalisches Feld. Neben Punkrock, dem Grundstock ihrer Musik, bekommt der Hörer Hardcore („Misophonie“, „Innovativ“), Country & Western bzw. Rock`n`Roll („Lonesome Cowboy Nummer 1.“,
„Männergrippe“), Liedermacher-Punk („Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?“ und „Quokka sein“) oder Indie-Rock („Du und ich“, „Hinter dem Mond“) serviert.

Mit Liebhaberei gehen sie streckenweise, wie es in „Innovativ“ heißt, „neue Wege“ und bedienen sich ungewöhnlicher Akkordfolgen und Harmonien. Zu guter Letzt kommen auch die alten Punkrocker auf ihre Kosten. „Gutes Gefühl“, „Halt dein Maul“, „Halleluja Punk“, „In Quarantäne“ und „Dankbar“ beispielsweise geben ihnen Futter.

Anspiel-Tipps: „Gutes Gefühl“, „Du und ich…“, „Halleluja Punk“, „Wunderschön“ und der Rest.

Von links: Schlaffke Wolff, Tobi Blommen und Marius Seidel. | Foto: Daniel Jenke
Foto: Daniel Jenke
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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