sachta - sachtse - sachich - .... Füllerfloskel als Objekt der Qual für den Zuhörer
Wie mangelnde Kontrolle über die Ausdrucksweise unsere Sprache beherrscht

Treff ich die Helga beim Einkaufen, sachtse Hallo. Und ich denk noch, ich sach mal, die is' aber oft unhöflich. Trotzdem, sachich, ich sach - hä? Hallo, sachich. Sachtse, na - wie gehdet, sachtse. Ich sach, gut, sachich. Sachtse warum? Ich sach: wie warum, sachich. Ich sach, et geht mir halt gut. Ich sach ...

Vielleicht fragen Sie sich nach dieser Einleitung, ob ich noch alle Latten am Zaun habe. Meine Antwort: Wieso denn? Ich zitiere bloß! Der Sachtse-Style ist doch längst hoffähig geworden. Zuhause, im Büro, auf der Straße. Wird besonders gepflegt von Menschen, die gern und viel reden, wenn man sie lässt.

Und denen dient "sachta, sachich, sachtse" als Mittel zum Zweck: Sie meinen, die Story wird spannender, wenn sie möglichst viele dieser Floskeln in ihre Schilderung einbauen.

Aber ich sag Ihnen ganz ehrlich: Ich könnte auf diese Platzhalter verzichten - und zwar komplett. Mich treibt "sachta, sachich, sachtse" zur Weißglut, aber echt! Vor allem, wenn sie mengenmäßig den Rest des Vortrags übertreffen.

Ich sachma: Es ging doch auch früher ohne!
Oder wat sachse dazu?

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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