Der große Wahlcheck: Statements der Kandidaten aus dem Wahlkreis 113 (Wesel 1)

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Am kommenden Sonntag ist Bundestagswahl. Mit der Zweitstimme (blauer Bereich auf dem Stimmzettel) wählt man die Partei, die Erststimme vergibt man an die Direktkandidaten im jeweiligen Wahlkreis.

Unsere Redaktion bat die Aspiranten aus dem Wahlkreis 113 (Wesel 1) um ein Statement, mit dem sie glauben, ihre potenziellen Wähler überzeugen zu können.
Lesen Sie unten die Ausführungen der acht Kandidaten.

Die unten gewählte Reihenfolge enthält keinerlei Wertung, sondern entspricht schlicht und einfach dem chronologischen Eingang der Zusendungen durch die jeweiligen Kandidaten oder Vertreter.
Lesen Sie sich die Statements genau durch und entscheiden Sie selber, ob die Ausführungen ihre Wahl beeinflussen können/sollen.

Vor allem aber: Gehen Sie am Sonntag auf jeden Fall wählen!

Hier der Überblick mit den einzelnen Kandidaten-Statements ...

Sascha Wagner (Die Linke)

Liebe Bürgerin,
lieber Bürger,

mein Name ist Sascha H. Wagner, ich bin 33 Jahre jung, ledig und arbeite derzeit als Landesgeschäftsführer der NRW-Linken. Ich bin Ihr Direktkandidat für DIE LINKE im Wahlkreis 113 - Wesel I. . Aufgewachsen bin ich in einer Arbeiterfamilie in Essen. Mein Vater war Weber, meine Mutter Verkäuferin. Einen Teil meiner Jugend verbrachte ich in der bündischen Jugendarbeit und unternahm als Jugendgruppenleiter, viele Auslandsfahrten und leitete Jugendfreizeiten in Deutschland und ganz Europa. Seit gut neun Jahren wohne ich in Dinslaken, wo ich seit 2005 ehrenamtlich ein Jugendfreizeitheim leite.

Kürzungen bedenklich

Meine politischen Schwerpunkte seit meiner Jugend waren immer Friedens- und Antimilitarismuspolitik, sowie Antirassismus und die Frage der grundlegenden Rechte für alle Menschen.
Als „Kreis-Weselaner“ bin ich besorgt um die Auswirkungen der Politik der letzten drei Bundesregierungen. Die Auswirkungen auf unser Leben und auf unsere Kommunen sind verheerend. Auf der einen Seite sind die Steuern für Gutverdienende ständig gesenkt worden; Massensteuern, die jeden betreffen, sind erhöht worden. Diese falsche Umverteilung führte trotzdem zu großen finanziellen Einbußen im Staatshaushalt. Die Folge sind Kürzungen im Sozialbereich und das Zusammenstreichen der Leistungen.

Für gerechte Steuern

Dort wo Die Linke in der Verantwortung ist und dort wo Die Linke eine starke Opposition bildet, dort wird auch nach einer Wahl für eine soziale und gerechte Politik gekämpft, etwas für die Bildung der Kinder und der Jugend getan. Und ich verspreche Ihnen, auch ich werde mich im deutschen Bundestag für ein gerechtes Steuersystem einsetzen.

Dr. Ulrich Krüger (SPD)

Liebe Wählerin,
lieber Wähler,

es ist nicht leicht, jemandem sein Vertrauen zu schenken, den man nicht persönlich kennt. Deshalb möchte ich mich – als Ihr SPD-Bundestagskandidat – kurz vorstellen.
Als Stadtdirektor, Bürgermeister in Voerde, Bundestagsabgeordneter und seit 2010 als Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Innenministerium habe ich das Zusammenleben der Menschen jahrzehntelang mitgestalten dürfen. Klare Aussagen sind dabei für mich Zeichen guter Politik.

Solidarrente: 850 Euro

Als Vater von drei mittlerweile erwachsenen Töchtern meine ich: Kinder brauchen die beste Förderung. Der Zugang zu guter Bildung darf nicht vom Portemonnaie der Eltern abhängen. Zudem liegen mir diese Themen am Herzen:
- Banken und ihre Manager dürfen ihre Fehlspekulatio-nen nicht auf dem Rücken der Steuerzahler austragen und sich gleichzeitig durch skandalöse Abfindungen bereichern.
- Jeder muss von seiner Arbeit vernünftig leben können. Ein gesetzlicher Mindestlohn von
8,50 Euro ist deshalb die absolute Untergrenze. Nur so kann – zusammen mit einer Solidarrente von mindestens 850 Euro - Altersarmut verhindert werden.

Tun, was man sagt!

- Der Wirtschaftsstandort Niederrhein muss weiter ausgebaut werden. Effektiver Lärmschutz an der Betuwe-Linie muss für die Menschen geschaffen werden. Dies ist ein Thema, das uns alle angeht, und das ich weiter sehr intensiv begleiten werde.
Klare Kante – dafür stehe ich in NRW und dafür kämpfe ich auch in Berlin. Unser Land hat Politiker verdient, die sagen, was Sie tun, und tun, was sie sagen! Darum bitte ich Sie um Ihr Vertrauen.
Schenken Sie mir Ihre Erststimme am 22. September!

Thomas Heiske (FDP)

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nach 2002, 2005 und 2009 bewerbe ich mich in diesem Jahr erneut als Bundestagskandidat für den hiesigen Wahlkreis Wesel I. Viele Menschen haben mein Engagement als Rechtsanwalt zu schätzen gelernt. Mit dem gleichen Einsatz werde ich mich zukünftig für die Belange der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Wesel im Bundestag in Berlin einsetzen. Ich werde mich insbesondere dafür einsetzen, dass die Freiheitsrechte der Bürger gewahrt bleiben und zwar nicht nur im Hinblick
auf eventuellen Datenmißbrauch, sondern in allen Bereichen, in denen die
Gefahr besteht, dass der Staat zu sehr eingreift.

Ohne Bevormundung

Wir brauchen keine staatliche Bevormundung, wie einen Veggie-Day, ein generelles Tempolimit, Rauchverbote und andere staatliche Bevormundungen.
Der Staat braucht auch nicht noch mehr Steuern. Der Staat soll sich endlich auf seine Kernaufgaben konzentrieren (Ausbau und Renovierung der Schulgebäude, Unterstützung der wirklich Hilfebedürftigen, Sanierung von Straßen, Wegen und öffentlichen Gebäuden) und soll das Geld, das ihm treuhänderisch von der arbeitenden Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird, nicht für sinnlose Projekte verschwenden.

Keine Berufspolitiker

Es müssen mehr Mittel für einen effektiven Hochwasserschutz für den gesamten Bezirk am Niederrhein zur Verfügung gestellt werden.
Wir wollen keine Berufspolitiker: Jeder Mandatsträger sollte nur eine begrenzte Zeit im Bundestag oder in den Landesparlamenten sitzen und danach nicht wieder antreten können.
All jene, die diese Forderungen teilen, sind aufgerufen, mich am 22. September mit ihrer Stimme zu unterstützen.

Sabine Weiss (CDU)

Liebe Bürgerinnen,
liebe Bürger,

mit viel Einsatz und Herzblut war ich die letzten vier Jahre Ihre direkt gewählte Bundestagsabgeordnete und Ihre Stimme in Berlin.
Meine Arbeit und mein Engagement für Sie und Ihre Belange haben mich stets mit großer Freude und Begeisterung erfüllt. Parteipolitische Spielchen und Phrasendrescherei sind mir bei meiner Arbeit fremd.

Durch Hartnäckigkeit

Mir geht es um die Menschen in meinem Wahlkreis und unsere schöne Heimat. Ich stelle die Menschen in den Mittelpunkt meiner Politik und meiner Anstrengungen. Mit dieser Einstellung habe ich in den letzten Jahren viel erreicht, egal ob es sich dabei um Einzelfälle oder das große politische Ganze gehandelt hat.

Durch Hartnäckigkeit, Konsequenz und Gradlinigkeit habe ich so manchen Stein ins Rollen gebracht und viele Erfolge verbuchen können. Es gibt jedoch noch viel zu tun: Gute Infrastruktur, geringe Arbeitslosigkeit, gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Familienfreundlichkeit und ein gutes Miteinander der Generationen, sowie verbesserte Bedingungen für die Anwohner der Betuwe – Linie und kein unkonventionelles Fracking in unserer schönen Heimat; das sind meine Zielsetzungen.

Für starke Kommunen

Als ehemalige Bürgermeisterin von Dinslaken weiß ich, wo den Kommunen der Schuh drückt. Ich werde mich auch weiterhin für handlungsstarke und leistungsfähige Kommunen einsetzen. Ich möchte meine Arbeit für Sie, Ihre Belange sowie unsere Heimat sehr gerne fortsetzen.

Weiterhin Ihre Stimme in Berlin zu sein, ist mein Ziel. Daher werbe ich für Ihr Vertrauen und Ihre Zustimmung am 22. September!

Dieter Nötzel (Rentnerpartei)

Viele kennen mich nicht, trotzdem möchte ich durch meine Vorstellung meiner beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit Ihr Vertrauen gewinnen. Was ich heute sage, gilt auch morgen, denn ehrlich wert am längsten.
Im Jahre 2000 bekam ich einen Schlaganfall und wurde Rentner. Ab hier wollte ich mich ehrenamtlich für Menschen einsetzen die Hilfe brauchen. Ich nahm das Amt als stellvertretender Schiedsmann an und wurde Nachbarschaftsberater. Auch politisch wollte ich mich für diese Menschen
einsetzen und trat dem Bündnis21 /RRP bei. Jugend, Familie und Rentner gehören zusammen.

Altersdiskriminierung

Denn der Kleine von Heute ist der Große von Morgen und der Rentner von Übermorgen. Wir brauchen genügend Kitas, Ganztagsschulen, eine kostenfreie Ausbildung der Kinder bis zum Erststudium, ein Gesundheitssystem ohne Zuzahlungen und keine Zwei-Klassen-Medizin, ein neues Rentensystem nach dem Schweizer Model und gegen Altersdiskriminierung.
Renten, Pensionen und Diäten steigen in Höhe der Inflationsrate und die Rentenberechnungsformel und der Rentenfaktor muss sofort abgeschafft werden.
Die Betuwe-Linie hat bei mir mit die höchste Priorität. Ich kämpfe für den Ausbau der Strecke unter die Erde. Die Menschen haben einen höheren Stellenwert als die Kosten für diese Maßnahme.

Auf Politiker verlassen

Ja, unser Land braucht Politiker die heute sagen was sie auch morgen tun und darauf müssen die Wähler sich verlassen. Wir brauchen keine Politiker, die nur reden aber nicht danach handeln. Der Wähler muss sich auf die Politiker verlassen können.
Deshalb bitte am 22. September Dieter Nötzel wählen!

Manfred Schramm (Piratenpartei)

Hallo Menschen,

nach vier Jahren ist es mal wieder so weit: Ihr werdet gefragt.
Bei der Bundestagswahl sollt ihr eure Stimmen einem Kandidaten und einer Partei geben. Das ist wichtig in einer Demokratie. Aber es ist zu wenig.

Müssen gefragt werden

Ich mache mit und stelle mich zur Wahl. Obwohl ich der Überzeugung bin, wir Menschen müssten vieles mehr selbst entscheiden dürfen, statt nur alle Jahre mal über eine Person und eine Partei. Wir müssen bei allen wichtigen Sachfragen und auf allen Ebenen von der Gemeinde bis zum Bund und zur EU gefragt werden. Damit ich daran mitarbeiten kann, mehr direkte Demokratie real werden zu lassen, kandidiere ich.

Familie, Bürgerrechte

Bis es soweit ist und Ihr Eure wichtigen Themen selbst abstimmen könnt, möchte ich mich für Euch und Eure Themen einsetzen. Ganz besonders werde ich mich für Bildung, Familie, Bürgerrechte, Teilhabe aller, Datenschutz und Transparenz im Staatswesen einsetzen.

Für Menschen streiten

Im Bundestag werde ich ...

- mit anderen Piraten dazu beitragen, dass endlich wieder Politik für Menschen gemacht wird statt nur für wenige einflussreiche Kreise,
- mich dafür einsetzen, dass Politik wieder ehrlich wird und zum Bürger kommt, statt seine Sorgen zu ignorieren,
- um Sachthemen streiten, nicht zuletzt für die wichtigen Themen des Niederrheins und des Kreises Wesel,
- Eure Stimme und eure Lobby sein und für die Menschen arbeiten und streiten, wenn Ihr das wollt und mich wählt.

Deshalb bitte ich euch: Setzt ein Zeichen. Erst- und Zweitstimme für die Piratenpartei!

Tom Wagener (Bündnis90/Die Grünen)

Liebe Wählerinnen, liebe Wähler,

„Es geht uns heute so gut wie nie zuvor“, das meint zumindest Angela Merkel. Doch wen meint sie damit konkret? Die Großkonzerne, die derzeit Rekordgewinne einfahren und dank der schwarzgelben Steuerpolitik kaum Steuern zahlen?

Oder die Banken, die auch fünf Jahre nach der Bankenkrise unreguliert so weitermachen dürfen? Oder sich selbst?

Unten kommt nichts an

Bei dem Normalbürger kommt der wirtschaftliche Erfolg nicht an. Jeder fünfte arbeitet mittlerweile für einen Niedriglohn und auch für die Mittelschicht und die Rentner sind die Einkünfte real nicht gestiegen. Stattdessen steigt der staatliche Schuldenberg. Den Gemeinden fehlt das Geld für Kitas, Schulen und Schwimmbäder.

Und was unglaublich ist: die FDP möchte noch mehr Kürzungen bei Sozialleistungen und fordert weitere Steuersenkungen für die Reichen. Diese Entwicklung macht mir Sorgen, nicht zuletzt als Vater von zwei Kindern, die zukünftig die Fehler von heute ausbaden müssen.

Wir brauchen einen Plan

Als Verkehrsplaner und Bauingenieur weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man erst planen muss, bevor man baut. Was unser Land braucht ist ein Zukunftsplan für eine gerechte, sichere und lebenswerte Gesellschaft.

Eine Gesellschaft, die fair mit seiner Umwelt, seiner Natur, seinen Tieren und Mitmenschen umgeht und das Wirtschaftswachstum nicht als das Maß aller Dinge ansieht.
Und wir brauchen nun den Mut zum Wandel. Denn das Zögern und Zaudern der Kanzlerin bringt uns nicht weiter.
Was hilft ist: Grün wählen!

Holger Selig (Alternative für Deutschland

Liebe Wählerinnen, liebe
Wähler,

am kommenden Sonntag können Sie entscheiden, ob die desaströse Euro-Rettungspolitik, die alle Parteien gleichermaßen unterstützen und deren Haftungsrisiken allein für Deutschland Professor. Sinn vom ifo-Insitut auf mittlerweile 1843 Milliarden Euro beziffert (inkl. der Target-Salden), fortgeführt wird oder ob dieser Wahnsinn, der letztendlich nur eine Sanierung der Schuldner auf Kosten der Sparer und Steuerzahler ist, gestoppt wird.

387 Milliarden Euro, die allein für die „Rettung“ Griechenlands gezahlt wurden, haben zu 27 Prozent Arbeitslosigkeit, 57 Prozent Jugendarbeitslosigkeit und einer Schrumpfung der Wirtschaft um gut 20% geführt. Kein Cent dieser Hilfen ist jemals bei der griechischen Bevölkerung angekommen.

Wenn man nun bedenkt, dass Griechenland von der Wirtschaftsleitung in etwa
gleichzusetzen ist mit Hessen, dann kann man sich sehr leicht vorstellen, was passiert, wenn Spanien, Italien oder Frankreich unter den „Rettungsschirm“
ESM kommen, wenn bereits jetzt Holland das Ende des Wohlfahrtstaates ausgerufen hat. Das kann keine Volkswirtschaft der Welt stemmen.

Nur wenn die Länder, für die der Euro viel zu stark ist, aus dem Euro austreten, haben sie eine reelle Chance, dass sich ihre Wirtschaft wieder erholen
kann. Wenn Sie außerdem für die uneingeschränkte Achtung des Rechtsstaates, für einheitliche Bildungsstandards in ganz Deutschland, für eine geregelte Einwanderungspolitik nach kanadischem Vorbild, für bezahlbare Energiepreise und für Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild sind, dann
bitte ich Sie, der Alternative für Deutschland am 22. September. beide Stimmen zu geben.

Abschließendeine Glossezum Thema!

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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