Feierlichkeiten am 27. Januar zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Gesamtschüler erinnern an die grausamen Schicksale der internierten Kinder

Beim Pressetermin an der Gesamtschule in Obrighoven. | Foto: Swen Coralic

Am 27. Januar 2020 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 75. Mal.Seit 2007 wird auf Initiative des Jüdisch-Christlichen Freundeskreises in Wesel an diesen Tag erinnert.

In den ersten Jahren wurde zur Erinnerung ein Kranz am jüdischen Mahnmal niedergelegt. Seit 2010 beteiligen sich die weiterführenden Schulen an der Gestaltung dieses Tages. Dem Jüdisch-Christlichen Freundeskreis war es ein großes Anliegen, die junge Generation in die Gedenkveranstaltungen einzubinden. Mit der Beteiligung und dem Engagement der Schulen ist das hervorragend gelungen.

Am Montag, 27. Januar, um 12 Uhr im Willibrordi-Dom Wesel übernehmen Schüler/innen der Gesamtschule Am Lauerhaas die Gestaltung der Feierlichkeiten, zu denen die Stadt Wesel, der üdisch-Christlicher Freundeskreis, die Katholische Kirchengemeinde Sankt Nikolaus und die Evangelische Kirchengemeinde Wesel einladen.

„Das Leiden der Kinder in Auschwitz“

Unter der Überschrift „Das Leiden der Kinder in Auschwitz“ werden in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Am Lauerhaas in verschiedenen Vorträgen an die grausamen Schicksale der Kinder erinnern. Zudem begleiten ein Chor sowie ein Musikensemble der Schule musikalisch die Veranstaltung.
Anschließend erhält die Schule eine Urkunde des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“; das Netzwerk wendet sich gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt.
Abschließend folgt der gemeinsame Lichtergang zum Mahnmal zur Erinnerung an die ermordeten Weseler Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, wo ein Kranz niedergelegt wird. Dabei wird ein Vertreter des Jüdisch-Christlichen Freundeskreises Wesel e.V. eine kurze Ansprache halten.

Vor dem Holocaust gab es in Wesel eine lebendige jüdische Gemeinde. 1933 lebten in Wesel 152 Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens. Ende 1943 gab es in Wesel keinen jüdischen Bürger mehr. Gründe waren zunächst hauptsächlich Auswanderung und Flucht und von 1940 bis 1943 die Deportationen in die Konzentrationslager. Viele der ehemals in Wesel lebenden Jüdinnen und Juden wurden ermordet.

Motor dieser Erinnerungsarbeit ist der Jüdisch-Christliche Freundeskreis Wesel. Zahlreiche Anstöße und Aktionen sind dem Freundeskreis zu verdanken. Unermüdlich hat er sich dafür eingesetzt, dass sich Menschen annähern, die sich einstmals als Täter und Opfer gegenüberstanden.
Er hat dazu beigetragen, dass der Grundstein gelegt wurde für Freundschaften, die bis heute bestehen.  So ist der 27. Januar in Wesel als Gedenktag an den Holocaust im Bewusstsein verankert. Auch die jährlichen Veranstaltungen zur Erinnerung an die Pogromnacht sowie die Verlegung der Stolpersteine sind wiederkehrende Termine, die auf großes Interesse stoßen.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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