Seniorenfreundliches Wesel
Macht die Stadt Senioren glücklich - oder fertig?

Kein Anschluss unter dieser Nummer?
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An die Fraktionen im Rat der Stadt Wesel

Sehr geehrte Damen und Herren,
als unter anderem ein Ergebnis ihrer Haushaltsberatungen fordert die SPD Wesel ein Gutachten über eine „seniorenfreundliche Kommune“ erstellen zu lassen. Es wäre schön, wenn sich alle Fraktionen im Rat der Stadt Wesel dieser Forderung anschließen würden.
Allerdings ist es unsinnig, jetzt einen Besitzerwechsel der Senioren-Begegnungsstätte Wesel „Im Bogen“ vorwegzunehmen, bevor das Gutachten vorliegt.
Es ist bekannt, dass viele ältere (von Armut betroffene) Menschen besonders in den Wintermonaten Notleiden, deswegen darf die Senioren-Begegnungsstätte in der Winterzeit nicht geschlossen werden. Wer so etwas befürwortet, zeichnet sich nicht durch Kenntnisse in der Altenarbeit aus.
Ergänzend lege ich zum eigentlichen Thema Denkansätze vor.
Mit freundlichen Grüße
Neithard Kuhrke.

Alte Menschen in Wesel
Macht die Stadt Senioren glücklich - oder fertig?
Seit Anfang Oktober d.J. über die Medien das Aus für die Senioren-Begegnungsstätte „Im Bogen“ in der Hansestadt Wesel verbreitet wurde, schwindet das Wohlgefühl vieler Seniorinnen und Senioren trotz aller Beteuerungen, dass alle bisherigen Angebote beibehalten bleiben, immer mehr. Fast 800 Unterschriften fordern den Erhalt der Senioren-Begegnungsstätte und nicht nur die Beibehaltung der bisherigen Angebote, wie die Verwaltung verbreitet. Immer mehr Rentnerinnen und Rentner sind auf die „Tafel“ angewiesen und sie brauchen den „Bogen“ und die individuelle Betreuung, aber keine dreimonatige Schließung in der Winterzeit.

Sogenannte Experten gehen davon aus, dass eine Generationenmischung die finanziellen Probleme lösen kann. Aber eine Knallgasprobe, wie wir sie aus der Chemie kennen, wird sie nicht standhalten. Ob die Chemie zwischen der Politik und Verwaltung einerseits und den 18.400 Seniorinnen und Senioren in Wesel andererseits noch stimmt, darf angesichts der gefühlten Interessenverquickungen bezweifelt werden.

Shakespeare würde formulieren: „etwas ist faul im Staate“. Daran ändern auch die Eckpunkte eines neues Nutzungskonzeptes nichts:

◼︎ Nutzung des „Bogen“s für alle Generationen
Gerade in der Innenstadt gibt es für junge Generationen vielfältige Angebote.
◼︎ Vorhandene Angebote bleiben
Allein durch bauliche Maßnahmen (Büro’s, Flur) werden die vorhandenen Angebote erheblich räumlich eingeschränkt.
◼︎ Angebote werden erweitert (für alle Generationen)
Siehe Vorstehendes!
◼︎ Ausgedehnte Öffnungszeiten (auch an Wochenenden)
Erweiterte Öffnungszeiten kommen nur sehr begrenzt den Seniorinnen und Senioren zugute. Zu den Öffnungszeiten wurden die Bürozeiten hinzu gezählt.
◼︎ Neue Nutzergruppen gewinnen
Grundsätzlich zu begrüßen.
Hilfesuchende (Schwangerschaftsberatung, Frühe Hilfen) sind jedoch keine Nutzergruppen im Sinne der Altenarbeit.

Die Eckpunkte sollten verifiziert werden. Als ein Ergebnis der Haushaltsberatungen hat die SPD Wesel deshalb unter anderem die Forderung aufgestellt: „Die Lebenssituation der Senioren in Wesel und ihre Erwartungen an eine gerechte und seniorenfreundliche Kommune sollen untersucht werden, mit dem Ziel, gemeinsam mit den Akteuren Seniorenbeirat usw. aufzuzeigen, wo zukünftig Handlungsbedarf besteht. Für das Gutachten soll eine Haushaltsstelle mit 10.000 € eingerichtet werden.“
Insbesondere sollten die Seniorinnen und Senioren als Betroffene beteiligt werden, weil sie die Experten ihrer Lebenslagen sind. (Anm. des Autors)
Die SPD Wesel sowie jedes Ratsmitglied sollten deshalb den Besitzerwechsel der Senioren-Begegnungsstätte Wesel bremsen, weil es unsinnig ist, erst einen kosten-intensiven Besitzerwechsel vorzunehmen und danach ein Gutachten über eine „seniorenfreundliche Kommune“ erstellen zu lassen. So sollte mit Steuergeldern nicht umgegangen werden. Oder ist das Symbolpolitik?
Zum „Bogen“ müssen alle Weseler Seniorinnen und Senioren Zugang haben.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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