Wo Rom in Wesel endete
Niedergermanischer Limes soll UNESCO-Welterbe werden

Seit Asterix und Obelix kennt jedes Kind die Römer. Auch Wesel wurde vor fast 2.000 Jahren von römischen Truppen belagert. Die ehemaligen Übungslager der römischen Legionen in Flüren gehören zum Niedergermanischen Limes. Ab 2021 soll der Niedergermanische Limes in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen werden.

Daran arbeiten das Land Nordrhein-Westfalen und der Landschaftsverband Rheinland zusammen mit 19 Kommunen – darunter die Stadt Wesel. Die beteiligten Kommunen könnten bei einer erfolgreichen Bewerbung bald herausragende Bodendenkmäler beheimaten. „Für unsere Stadt wäre eine erfolgreiche Bewerbung ein weiteres touristisches Highlight. Zudem liegt das Bodendenkmal in unmittelbarer Nähe des NRW-Radwegs und der Niederrheinroute; zwei wichtige Fahrradrouten in der Region“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Der niedergermanische Limes wäre bei einer erfolgreichen Bewerbung Teil des transnationalen Welterbes „Frontiers of the Roman Empire“, das sich über viele Regionen Europas erstreckt. Für Landesministerin Ina Scharrenbach sind die Plätze am Niedergermanischen Limes „wichtige Orte regionaler Identität“. Sie stellte Ende Mai die weiteren Bewerbungsschritte in Xanten vor. Geplant ist, die Bewerbungsunterlagen im Januar 2020 in Paris bei der UNESCO einzureichen. Grundlage ist eine 143-seitige Broschüre, die die Limes-Fundplätze durch Karten, Lagepläne, Skizzen, Fotos und Text aufzeigt.

„Wir sind optimistisch, dass der Niedergermanische Limes im Sommer 2021 zum sechsten UNESCO-Welterbe in Nordrhein-Westfalen erhoben wird“, fasste die Ministerin die Erwartungen der mitwirkenden Akteure zusammen. Auch die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland, Ulrike Lubek, betonte, dass die UNESCO-Welterbestätten hohes Ansehen genießen und eine besondere Wertschätzung für die 19 Kommunen am Niedergermanischen Limes mit „ihrem herausragenden kulturellen Erbe“ darstellen.

Die römischen Übungslager in Flüren wurden 2012 mit Hilfe eines sogenannten Laserscans entdeckt. Die insgesamt vier Lager in Flüren wurden wahrscheinlich zwischen dem 1. und 3. Jh. n. Chr. errichtet. Sie bestehen aus einem Erdwall und einem davorliegenden Graben. Fundgegenstände aus den Lagern sind bisher nicht bekannt.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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