Brotlose Kunst

Dieser kleine Text soll nicht verdammen, sondern lediglich zum Nachdenken anregen.

Ich werde oft gefragt, warum ich mit meinen Bands so selten in Witten spiele.
Die Antwort ist ganz einfach: Weil kaum jemand in Witten Gagen bezahlt. Die Künstler sollen auf Eintritt spielen. Kommt keiner, hat nicht der Veranstalter die A....karte, sondern der Künstler.

In jeder anderen Branche wäre das undenkbar. Oder kann sich jemand vorstellen, zu einem Handwerker zu sagen: „Bau mir ein Haus, beim Richtfest lassen wir den Hut rumgehen. Das ist dann dein Lohn.“

Von Künstlern erwartet man aber genau das. Das zeigt nicht nur, dass der Begriff „brotlose Kunst“ für viele Leute offenbar tatsächlich zutrifft, sondern auch eine geringere Wertschätzung dieses Berufszweigs. Jeder Handwerker, Beamte, Dienstleister, etc. wird bezahlt, Künstler müssen halt sehen wo sie bleiben.

Das ist sicherlich kein spezielles Wittener Problem, aber eins, das in Witten eben auch besteht. Die Konsequenz muss jeder selbst ziehen. Für mich bedeutet sie halt, im Münsterland, in Süd- und Norddeutschland zu spielen, aber eben kaum in meiner Heimatstadt.

Autor:

Walter Demtröder aus Witten

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