Tango mit 102

Auf 102 glückliche Lebensjahre kann Auguste Hellwig seit wenigen Tagen zurückblicken. Der Geburtstag wurde im kleinen Kreis gefeiert. Zu den Gratulanten zählte auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann, die dem Geburtstagskind einen Geschenkkorb überreichte.
Geboren wurde Auguste Hellwig als Auguste van der Wal in Mülheim. Vier Jahre später folgte der Umzug nach Dortmund. Zunächst wohnte die Familie in Eichlinghofen, später in Barop, wo Auguste auch zur Schule ging. Anschließend arbeitete sie als Verkäuferin bei Karstadt (damals Althoff).
Bei einer Silvesterparty im Jahr 1937 lernte sie den Wittener Obst- und Gemüsehändler Karl Hellwig kennen. Im Gegensatz zu heute wurde damals nicht lange gefackelt – ein Dreivierteljahr später folgte die Heirat. Fortan half Auguste Hellwig im Geschäft ihres Mannes aus.
1940 wurde Sohn Hans geboren, 1946 Tochter Marianne. Die beiden schenkten ihrer Mutter bis heute drei Enkel und zwei Urenkel.
Während sich Auguste Hellwig um Kinder und Haushalt kümmerte, führte ihr Mann zunächst weiter die Obst- und Gemüsehandlung, bevor er später in seinen ursprünglichen Beruf als Kernmacher zurückkehrte.
Nachdem das Paar zunächst am Schneer Weg gewohnt hatte, wurde ein eigenes Haus an der Kreisstraße gebaut, in dem Auguste Hellwig auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1990 noch heute in der eigenen Wohnung lebt. Ein Stockwerk darunter wohnt Tochter Marianne, die sich um den Haushalt kümmert.
Die große Leidenschaft von Auguste Hellwig war zeitlebens das Tanzen – am liebsten Tango. Und man mag es kaum glauben, aber im Bistro B an der Breiten Straße fegt die 102-Jährige einmal im Monat auch heute noch übers Parkett.