Auf ein Wort: Bremer Stadtmusikanten

Gerd Sauer, Pfarrer i. R.

In diesem Jahr wird die berühmte Märchensammlung der Gebrüder Grimm exakt 200 Jahre alt, erste Ausgabe 1812. Mein Lieblingsmärchen ist das von den Bremer Stadtmusikanten.
Nicht deshalb, weil ich ein Faible für die Stadt Bremen hätte, sondern weil das Problem des Altseins, der Kummer mit dem zunehmenden Alter thematisiert und so liebevoll- ironisch auf die „Schüppe“ genommen wird. Und jeder Zuhörer weiß im Grunde: Das betrifft auch mich - früher oder später. - - Der Esel, „der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hat, dessen Kräfte aber nun zu Ende gehen“, spürt, dass sein Herr beabsichtigt, „ihn aus dem Futter zu schaffen“. Ähnlich geht es dem Jagdhund und der Katze - und der Haushahn hat sogar vernommen, dass er morgen in der Suppe gegessen werden soll: „Nun schreie ich aus vollem Halse, solange ich noch kann!“
Bekanntlich geht dieses Märchen nicht so hoffnungslos und schwermütig weiter, sondern die vier Tiere lassen sich etwas einfallen, halten zusammen und kommen am Ende gemeinsam zu einem tollen Resultat: Die „bösen Räuber“ werden fürchterlich erschreckt und am Schluß sogar endgültig aus dem Haus vertrieben, wo die 4 Tiere es sich gemütlich machen können. Sie sind zwar nie bis Bremen gekommen, aber das Ende haben sie hinausgeschoben. - Fazit: Nicht den Kopf hängen lassen, sondern schauen, welche Chancen das Leben noch bietet.
In der Bibel steht das wunderbare Wort: „ Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen.Die aber auf den Herren harren, Männer wie Frauen, kriegen neue Kraft...“ (Jesaja 40,29 ff)
Also: Nicht den Kopf hängen lassen, sondern schauen, welche Chancen das Leben noch bietet!
Die auf den Herrn harren ...

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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