Mein 1. Auto: Irgendetwas war immer an der Kiste - DKW F12 war wohl aus Rosenmontagsproduktion

Damals - anno 1961 - war man noch echt stolz auf seinen fahrbaren Untersatz, auch wenn es nur ein Mittelklassewagen war.   amö-Fotos
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  • Damals - anno 1961 - war man noch echt stolz auf seinen fahrbaren Untersatz, auch wenn es nur ein Mittelklassewagen war. amö-Fotos
  • hochgeladen von Alfred Möller

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Es war schon immer eine Liebesgeschichte: die Deutschen und ihr Auto. Und auch ich konnte mich vor fast einem halben Jahrhundert der Faszination von automobiler Freiheit nicht entziehen.
Wer hat ähnliche Geschichten auf Lager von seinem ersten Auto? Das wär doch was für eine eigene Gruppe im Lokalkompass.

Anfang 1963, ich zählte gerade mal 22 Lenze, war es soweit. Nach einem Jahr Schichtarbeit als Anzeigenmetteur bei einer Tageszeitung stand mein Traumauto, ein nigelnagelneuer cremefarbener DKW F12, vor der Tür. Exakt 5.300 Märker kostete das gute Stück damals, und ich - stolz wie Oskar - war natürlich sooft es ging auf „Achse“. Wochentags wurden einige Tanzschuppen angesteuert, um die Lage beim weiblichen Geschlecht zu „peilen“. Und am Wochenende ging's mit der früheren Freundin und heutigen Gattin auf den noch wunderbar leeren Autobahnen zu entfernteren Orten. Eben mal kurz an die Nord- oder Ostsee gedüst oder ab in die Niederlande an die holländische Küste - alles kein Problem. Und eine echt geile Zeit.

Alles schien perfekt und absolut sorgenfrei. Das Einzige, was mich jedoch gewaltig nervte, war die Reparaturanfälligkeit meines DeKaWupptich. Keine Woche verging, ohne einen Werkstattbesuch. Irgendetwas war an der verdammten Kiste immer defekt. Sagt man allgemein, dass reparaturanfällige Autos aus der Montagsproduktion stammen sollen, so behaupte ich: Meine "Kiste" muss garantiert aus der Rosenmontagsproduktion gewesen sein. Denn: Nach nicht einmal 20.000 Kilometern verreckte der Motor des Zweitakters. Für "schlappe" 600 Mark wurde ein Austauschmotor eingebaut. Noch während der Garantiezeit gab auch der seinen "Geist" auf. Mit einem weiteren neuen Motor ging die ereignisreiche wie kostenträchtige unglaubliche „Erlebnis“-Fahrt weiter.

Doch dann kam das ganz schnelle Ende einer zum Schluss nicht mehr so ganz innigen Liebe. Es geschah im Winter 1966, die Straßen schneeglatt, es dämmerte schon, und ich hatte es eilig. Die Straße war schnurgerade, und ich flott unterwegs. Und so kam es, wie es kommen musste. Plötzlich: ein vorfahrtberechtigtes Auto von rechts und ich - noch nicht Winter-erfahren - trat voll auf die Bremse. Mein DKW rutschte wie ein Schlitten weiter und traf sich mit dem nach links abbiegen wollenden Pkw krachend auf der Straßenmitte. Nach drei Jahren Freud und Leid wurde mein Autotraum auf einer Wittener Kreuzung abrupt beendet. Aus die Maus. Ende im Gelände. Und ich war wieder Fußgänger. Vorerst.

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Autor:

Alfred Möller aus Witten

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