Baustelle Bürgerpark: Fehlendes Konzept verhindert Renovierung und Neubau von Spielgeräten der Anlage

Elf Jahre nach der Erweiterung: Der Leuchtturm steht schon lange nicht mehr, kürzlich gab ein weiteres Gerät den Geist auf. Foto: Müller
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Schon über Jahre Sorgenkind der Stadt Essen ist der Bürgerpark an der Altenessener Kuhlhoffstraße. Den zuständigen Sport- und Bäderbetrieben (SBE) fehlen Konzept und Finanzen. Die Bezirksvertretung V konnte 23.600 Euro an Restmitteln des vergangenen Jahres für die Renovierung der dortigen Spielgeräte zurücklegen, doch ob diese tatsächlich zum Einsatz kommen, steht in den Sternen.

Der Bürgerpark war ursprünglich als Ersatz für das Kuhlhoffbad gedacht, ein klares Konzept konnten weder Trägerverein noch Sport- und Bäderbetriebe entwickeln. Auch an Finanzen fehlte es, einen Schritt in die richtige Richtung ging die Bezirksvertretung V in der Sitzung vom 25. November. Dort wurden 23.600 Euro an Restmitteln für die Renovierung der ramponierten Geräte der städtischen Anlage bewilligt. Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass viele der Spielmöglichkeiten der Renovierung bedürfen: Der Leuchtturm – ehemals markantes Symbol des Bürgerparks – steht schon seit Jahren nicht mehr, vor Kurzem gab ein weiteres Element des Ensembles den Geist auf. Während das Gerät selbst durch einen Bauzaun gesichert ist, türmt sich daneben ein Haufen Bruchholz, der gerade einmal durch rotes Absperrband von den Besuchern getrennt wird.

Große Pläne, kein Konzept

„Spielgeräte, die nicht mehr den Sicherheitsnormen entsprechen, sind entweder gesperrt oder bereits abgebaut worden“, kommentiert Eckhard Spengler, Pressesprecher Grün und Gruga, den Zustand des Parks. Wann Ersatz kommt, kann Spengler nicht sagen: „Ein Teil der Spielgeräte wird in den nächsten Monaten und Jahren ausgetauscht werden müssen, da sie ihr ,Endalter‘ erreicht haben. Das heißt, sie sind abgespielt.“
„Im Prinzip müssen wir da einen ganz neuen Spielplatz hinstellen“, meint hingegen Jürgen Garnitz, SPD-Vertreter in der Bezirksvertretung V, zur Situation. „Was da steht ist Bruch und Dallas.“ Doch woher das Geld nehmen? Die Restmittel der BV sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein, für eine Sanierung des gesamten Spielbestandes bräuchte es bis zu 80.000 Euro: Allein eine Rutsche kann schon mit 10.000 zu Buche schlagen. Zuständig wären eigentlich die Sport- und Bäderbetriebe, bemerkt Grün- und Gruga-Sprecher Spengler: „Der gesamte Bürgerpark – inklusive Ausstattung – steht unter Verwaltung der Sport- und Bäderbetriebe. Beseitigung und Ersatz der Geräte muss von ihnen finanziert werden.“

Ferien und Elterncafé

„Es hapert am Geld und keiner will es übernehmen“, bemängelt Herbert Bußfeld, Sachkundiger Bürger im Sportausschuss, die fehlenden Entwicklungen an der Freizeitanlage. Niemand fühle sich verantwortlich für den Park, die SBE seien planlos: „Derzeit schwebt es irgendwo im luftleeren Raum“, verrät der Sachkundige. Denn: „Jeder weiß, das ist ein Kostenfaktor.“ Anders als Grün und Gruga hofft Bezirksvertreter Garnitz trotzdem auf eine schnelle Umsetzung, ist sich aber sicher: „Bis zu den Osterferien – das ist eine Illusion!“
„Wir bemühen uns, den Park mit Angeboten attraktiv zu machen“, erklärt Frank Felden, Teamleiter der Jugendhilfe Essen. Unter anderem nutzt die Jugendhilfe den Bürgerpark für ihr Ferienprogramm und ein Elterncafé, eine Instandsetzung wäre ganz im Sinne der Stadttochter: „Es wäre wichtig, dass die Kinder neue Spielgeräte bekommen“, unterstreicht Felden.
Besonders mit Blick auf die Ferien: Dann tummeln sich bis zu 80 Knirpse im Park. Der immer noch schlecht gesicherte Stapel aus gesplittertem Holz scheint für das sonst ausgelassene Ferienvergnügen als wenig geeigneter Ort.

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Kommentar zum Bericht hier.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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