Kleve - Emmerich - Goch: Der heimische Wald: Ein interessanter Lebensraum

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Wir waren am Wochenende ausgiebig in den Wäldern rund um Emmerich und im Montferland unterwegs. Bei uns bestimmen Nadelbaumwälder das Landschaftsbild. Doch der Anteil an Laub- und Mischwäldern steigt. Die schattige Kühle des Waldes, das Spiel einzelner Sonnenstrahlen auf einem Farnwedel, dann der plötzliche Übergang in das gleißende Sonnenlicht am Waldrand: Der Wechsel von Licht und Schatten ist beim Waldspaziergang besonders reizvoll. Licht und Schatten beschreiben aber auch die Dynamik des Waldes: Die stete Konkurrenz der Bäume um Sonnenlicht. Die Bäume schaffen mit ihren Stämmen und Kronen regelrechte Stockwerke, die wiederum den Lebensraum für viele spezialisierte Tierarten bilden.
In den lichtdurchfluteten Kronen des Waldes leben zahlreiche Insekten, aber auch nächtliche Insektenfresser wie Fledermäuse..
Auch die abgestorbenen Baumleichen in den tieferen Schichten des Waldes und das zerfallende Holz am Waldboden sind ein Magnet für Tiere: Allein 1400 Käferarten leben von totem Holz, darunter auch die Larven des größten heimischen Käfers, des Hirschkäfers. Mit spitzen Schnäbeln machen wiederum Spechte, Baumläufer und andere Vögel Jagd auf die zahlreichen Larven im morschen Holz. Spannend wird es, wenn das Kronendach des Waldes Lücken bekommt und Licht bis zum Waldboden dringt. Dann kann die nächste Generation von Bäumen heranwachsen und der Wald verjüngt sich.
Auch schattenliebende Pflanzen wie Moos und Farne können auf kleinem Raum im Wald neben sonnenliebenden wie Weidenröschen oder Brombeere gedeihen.
Mischwäldern gehört die Zukunft.
Diese Baumarten liefern wertvolles Holz, sind anspruchslos und wachsen schnell, weswegen sie seit dem Beginn der geregelten Forstwirtschaft vor etwa 200 Jahren bevorzugt in Wäldern gepflanzt und gesät wurden. Dabei wäre Deutschland eigentlich ein Buchen-Land. Doch langsam wendet sich das Blatt, der Anteil an Laubbäumen und Mischwäldern steigt. Die Förster bauen die Wälder um, pflanzen Buchen unter Fichten und säen Eichen unter Kiefern, ein Prozess, der allerdings Jahrzehnte dauern wird. Wer nicht so lange warten will, besucht am besten eines der zahlreichen Wald-Schutzgebiete, in dem sich die natürliche Dynamik der Wälder schon heute beobachten lässt.
Quelle teilweise von der Website des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Autor:

Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein

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