Das Christkind von der Marler Tafel

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In einem Lagerraum hinter der Verkaufstheken warten sie auf ihre neuen kleinen Besitzer: Die zahlreichen Geschenke, die bei der Tafel abgeben wurden. Ein Brettspiel? Ein schönes Buch? Oder doch lieber ein kuscheliges Schmusetier oder das tolle Puppenhaus? Bei den schönen Dingen fällt die Entscheidung sicherlich nicht leicht.

Die Geschenke stammen von Marlern, die bedürftigen Kindern eine Freude machen wollen. So war kürzlich die Harkortschule zu Besuch. Doch die beiden Schulklassen kamen nicht alleine, sie hatten zwei Bollerwagen voller Spielsachen dabei. „Für viele Kinder ist das Präsent, das sie sich bei uns aussuchen dürfen, das einzige Geschenk, das sie zu Weihnachten bekommen“, verrät Renate Kampe von der „Tafel“. Kein Wunder, dass die Freude groß ist, wenn die Spielsachen ihren Besitzer werden. „Kürzlich war eine alleinerziehende Mutter bei uns, die mir erzählte, dass der Nikolaus dieses Jahr ausfallen musste“, erinnert sich Renate Kampe, „weil sie keinen Cent übrig hatte. Deshalb durfte sich ihr Sohn etwas bei uns aussuchen.“ Die Wahl fiel bei ihm auf ein Brettspiel. „Er hat sich riesig gefreut, hielt das Spiel fest in seinen kleinen Händen und wollte es gar nicht mehr hergeben“, berichtet sie weiter. Kinderaugen, die vor Glück strahlen – das sind die wohl schönsten Momente in der Tafel.

Doch bis Heilig Abend wartet auch noch reichlich Arbeit auf die rund 90 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Denn die Tafel hat zweimal wöchentlich geöffnet. Bedürftige, darunter viele alte Menschen, können hier für einen geringen Betrag Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Kartoffeln, Obst, Gemüse oder Konserven bekommen. Derzeit sind dank der vielen Sammelaktionen, die in Marl in der Adventszeit liefen, die Regale gut gefüllt. Und dann sind da noch die Süßigkeiten-Tüten für die Kinder, die gefüllt werden müssen. „Insgesamt brauchen wir 250 Tüten“, erklärt Renate Kampe. Gemeinsam mit Brigitte Napiany und Bernd Sporkmann verteilt sie Bonbons, Kekse und Schokolade in Tüten. Immer wieder greifen sie in einen riesigen Karton und sortieren die Leckereien, damit auch jedes Kind an den Festtagen etwas Köstliches zu naschen hat. Denn was wäre Weihnachten ohne einen bunten Teller?

Infos:
Marler Tafel e.V.
Lipper Weg 71, 45770 Marl
Die Tafel hat jeden Dienstag und Freitag von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Tafel braucht regelmäßig ehrenamtliche Mitarbeiter vom Studenten, über die Hausfrau bis zum rüstigen Rentner. Zudem werden Sachspenden, wie Büromaterial benötigt, und selbstverständlich auch haltbare und verpackte Lebensmittel.

Autor:

Bianca Munker aus Marl

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