Massenkarambolage: Emmericher Straße wird gesperrt

Am Samstag knacken die Rettungsscheren und die Rettungswagen brausen durch die Stadt. | Foto: PR-Foto-Köhring/PK
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Selbst die hartgesottensten Mülheimer Feuerwehrleute haben einen derartigen Unfall noch nicht erlebt: 15 Autos und ein Bus stehen oder liegen auf der Straße

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Das Ergebnis: 25 Verletzte, einige sogar schwer. Etliche von ihnen sind eingeklemmt, Schmerzschreie hallen über die Emmericher Straße. Leichtverletzte und geschockte Beteiligte irren verwirrt über die Unfallstelle.

Dabei hatte der Anrufer gegen 12 Uhr der Feuerwehr „nur“ einen Unfall mit einem Bus gemeldet. Vor Ort erkennt der Einsatzleiter schnell, dass die Kräfte nicht ausreichen. Sofort alarmiert er weitere Notärzte und Rettungsfahrzeuge. Wenig später knacken Rettungsscheren Autoblech, um eingeklemmte Menschen zu befreien. Überall bilden sich Blutlachen auf der Straße. Martinshörner schallen durch die Straßen, Blaulicht erhellt die Unfallstelle. Notfallseelsorger beruhigen Betroffene. Auf Tragen rollen Sanitäter Verletzte in die Rettungswagen.

Am Ende sind insgesamt 130 Hilfskräfte vom Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern, den Maltesern, dem Technischen Hilfswerk und von den Wehren der Stadt an der Unfallstelle. Zu ihnen zählen auch die Rettungsdienste aus Duisburg, Oberhausen und Essen. Aber keine Panik: Das alles passiert erst am Samstag.

Alarm wird um 12 Uhr ausgelöst

„Wir üben am kommenden Samstag, 12. Oktober, ein neues Konzept bei einem Massenanfall von Verletzten und Erkrankten“, sagt Burkhard Klein. Dafür wird die Emmericher Straße von 7.30 bis 18 Uhr komplett gesperrt.

Ab 12 Uhr wird es dann laut in Mülheim. Für rund zwei Stunden fahren dann etliche Rettungsfahrzeuge zur Emmericher Straße. Wenig später rasen sie mit Blaulicht und Martinshorn durch die Stadt, um die „Verletzten“ in die Krankenhäuser oder die Feuerwache zu transportieren.

„Dahinter steckt die Forderung des Landes, Unfallopfer schneller ärztlich zu versorgen“, erklärt Klein weiter. „Wir haben ein Konzept entwickelt, um dies zu gewährleisten. Aber das müssen wir auch realistisch üben.“
15 Schrottwagen verteilen Helfer des Technischen Hilfwerkes am Samstagmorgen dafür auf der Emmericher Straße. Kurz vor Beginn der Übung krabbeln geschminkte Freiwillige in die Autos, die teilweise auf dem Dach liegen oder umgekippt sind.

Schnelle Hilfe üben

„Bis vor Kurzem wäre ein Notkrankenhaus bei solchen Unfällen aufgebaut worden.“ Gefordert seien jetzt vor allem die Notärzte. Sie müssten schnell eine Einstufung nach schwersten, schweren und leichten Verletzungen von Personen vornehmen. Zusätzlich müsse entschieden werden, wo die besten Plätze für einen Abtransport sind.
„Vorab gilt es, sich schnell einen Überblick über die Gesamtlage zu verschaffen und auch Bereitstellungsräume für die Hilfsdienste zu schaffen“, sagt Sven Werner. Auf den Schultern des stellvertretenden Leiters lastet der Einsatz am Samstag. Interne und externe Kontrolleure beobachten das Geschehen von Beginn an. „Was auch immer passiert, wir können nur daraus lernen und besser werden“, fährt Werner fort.

"Unfallstelle" weiträumig umfahren

Die Feuerwehrmänner bitten Autofahrer, den Bereich weiträumig umfahren: Denn die Emmericher Straße ist zwischen Eltener Straße und Weseler Straße komplett gesperrt. Die Umleitung erfolgt ausschließlich über die Hansastraße.

Bus wird umgeleitet

Feuerwehrübung Emmericher Straße
Buslinie 134 wird umgeleitet

Aufgrund einer Feuerwehrübung auf der Emmericher Straße wird die Buslinie 134 am Samstag, 12. Oktobe, von 9 bis 18 Uhr in beide Richtungen umgeleitet.
Die Haltestelle Speldorf Bahnhof in Fahrtrichtung Broich Friedhof wird auf die Duisburger Straße 204 verlegt.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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