Maike Elena Schmidt brilliert im PRT
Man hängt ihr an den Lippen

In dieser Inszenierung ist alles von Bedeutung - auch dass Maike Elena Schmidt rot gekleidet ist. | Foto: Anna Högerle
  • In dieser Inszenierung ist alles von Bedeutung - auch dass Maike Elena Schmidt rot gekleidet ist.
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Die Kooperation des Prinz Regent Theaters mit dem Studiengang Regie der Folkwang Universität der Künste trägt immer wieder schöne Früchte. In diesem Jahr bringt Regiestudentin Hannah Frauenrath Marie Brassards „Peepshow“ auf die Bühne und landet damit einen Volltreffer – auch weil Schauspielerin Maike Elena Schmidt in ihrer ersten abendfüllenden Solorolle auf ganzer Linie überzeugt.

Maike Elena Schmidt, die regelmäßige Besucher des Prinz Regent Theaters bereits aus „Reigen“ kennen und die auch die Musik zur Inszenierung "Peepshow" beigesteuert hat, beherrscht nämlich die gesamte Klaviatur: Ihre Figuren – sie wechselt auch innerhalb der einzelnen Szenen die Rollen, dass es einem schwindlig werden kann – vibrieren vor Erotik oder verbergen ihre Verletzlichkeit hinter vulgärem Gehabe.

Zu wörtlich nehmen sollte man den Titel „Peepshow“ nicht – und sich erst recht nicht vom Theaterbesuch abschrecken lassen. Als Metapher hat er allerdings durchaus seine Berechtigung: Es geht um das Inszenieren von Sexualität und Partnerschaft, das sich nicht zuletzt im Sprechen darüber vollzieht. Und da hängt man Maike Elena Schmidt förmlich an den Lippen.

Dabei wird explizit der Bezug zum Märchen vom Rotkäppchen hergestellt, das auch in Maike Elena Schmidts roten Kostümen anklingt. Der Zuschauer denkt dabei auch an Neil Jordans eindrucksvollen Film „Zeit der Wölfe“ aus dem Jahre 1984, der auf Kurzgeschichten von Angela Carter beruht und das Märchen als Ausdruck der Ängste und erotischen Sehnsüchte von Mädchen in der Adoleszenz deutet. Und so ist „Peepshow“ auch ein Spiel mit Versatzstücken – und doch völlig eigenständig. Unbedingt ansehen.

Termin
- "Peepshow" ist am Mittwoch, 4. Mai, um 19.30 Uhr wieder im Prinz Regent Theater, Prinz-Regent-Straße 50-60, zu sehen.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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