Ev. Kirchentag - 7. Juni bis 11. Juni 2023
Menschen - Antworten bekommen?

Foto: DSGVO: In der Datenverarbeitung agiert der Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e.V. in gemeinsamer Verantwortung mit dem jeweiligen Durchführungsverein vor Ort des Kirchentages (z.Zt. der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag Nürn
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Jetzt ist die Zeit

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DSGVO: In der Datenverarbeitung agiert der Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e.V. in gemeinsamer Verantwortung mit dem jeweiligen Durchführungsverein vor Ort des Kirchentages (z.Zt. der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag Nürnberg 2023 e.V.).
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36037 Fulda

Ich habe nur ein paar Themen rausgepickt, die mir wichtig erschienen. Alle Themen und Inhalte bitte der Homepage des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg 2023 entnehmen.

Kirchentag ist Gemeinschaft – unabhängig – Glauben stärken – Ausprobieren – Zukunft – streitbar – Kulturfestival – Verantwortung - Teilhabe
Kirchentag ist einmalig: ein buntes Glaubens-, Kultur- und Musikfestival, eine Plattform für kritische Debatten, ein einzigartiger Anlass, um Gemeinschaft zu erleben!
Und eine Einladung an ALLE zum Mitfeiern, Mitmachen, Ideen einbringen und Programm gestalten!
Kirchentag ist mehr als fünf Tage Großveranstaltung. Kirchentag gibt Impulse für verantwortliches Handeln und setzt Themen.
Kirchentag bringt Menschen zusammen, die sich im Glauben stärken und über Fragen der Zeit austauschen: Wie können wir gemeinsam die Welt von morgen gestalten? Welchen Beitrag können wir als mutige Christ:innen leisten?

Podium zur Frage nach der Schuld in der aktuellen Klimasituation. Auch Themen wie Generationengerechtigkeit und Zukunftsangst wurden diskutiert.
09. Juni 2023
Teilnehmer im Podium: Robert Habeck, Carla Hinrichs, Christiane Averbeck, Anita Engels, Joe Kaeser und Mona Neubaur beim Kirchentag in Nürnberg.

Der Klimawandel ist ein zentrales Anliegen unserer Zeit und wird auf dem Kirchentag intensiv behandelt. Die Wissenschaft ist sich schon lange einig: Wenn es uns nicht gelingt, den Anstieg der Erdtemperatur zu begrenzen, drohen der Menschheit bereits in den kommenden zwei Jahrzehnten erhebliche Risiken. Der Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, sowie die Klimaaktivistin Carla Hinrichs gaben konträre Impulse zu diesem Thema. Anschließend debattierten sie in einer Podiumsdiskussion mit Christiane Averbeck, Vorständin der Klima-Allianz Deutschland, der Soziologin Anita Engels, dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Siemens Energy, Joe Kaeser, und der Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. Gemeinsam untersuchten sie die Schuldfrage und dachten über Lösungen nach.

In einer Sache sind sich alle Beteiligten einig: Die Klimasituation ist ernst und betrifft damit auch unsere Zukunft. Hinsichtlich Aktionen wie dem „Klimakleben“ herrscht jedoch Uneinigkeit. „Ich habe das schon mehrmals gemacht, weil ich mich in einer Krisensituation damit beschäftigt habe, was jetzt nötig ist. Was wir tun können, um angemessen auf diese Krise zu reagieren und den Alltag zu unterbrechen. [...] Das ist eine sinnvolle Methode. Wenn wir betrachten, was in der Geschichte den Wandel herbeigeführt hat, waren es Unterbrechungen“, erklärte Carla Hinrichs in einem Interview. Dennoch kam sie mit dem Auto zum Kirchentag. Sie sieht das Problem jedoch nicht in solchen kleinen Taten der Allgemeinbevölkerung, sondern bei der Regierung und den Superreichen dieser Welt.
Joe Kaeser betrachtet das „Klimakleben“ hingegen kritisch: „Ich bin der Meinung, dass die Methode, die die letzte Generation anwendet, dem Thema Klima mehr schadet - ob richtig oder falsch, will ich nicht bewerten - als dass sie nützt.“

Doch wer hat es nun verbockt? Laut Robert Habeck ist die Schuldfrage irrelevant. Sie dient nur dazu, die Schuld auf Einzelpersonen abzuwälzen und steht einer tatsächlichen großen Veränderung im Wege. Aus soziologischer Sicht handelt es sich bei der Schuld ohnehin nur um eine vorübergehende Zuschreibung, so Anita Engels.

Die Veranstaltung war so gut besucht, dass spontan ein zweiter Saal für die Zuhörer:innen zur Verfügung gestellt werden musste. Passend zur Debatte saßen die Teilnehmenden auf Papphockern. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, an einer Umfrage teilzunehmen, in der sie sich selbst mit der Frage nach der Schuld auseinandersetzen konnten.

Obwohl die Schuldfrage nicht eindeutig beantwortet werden konnte, war die Veranstaltung erneut ein Raum, in dem das Thema Klimakrise Raum bekam um diskutiert zu werden und um die Zuhörer:innen zum Nachdenken anzuregen.
Autorin: Magdalena Höpfl

Podium: Friede – Waffen – Selbstbestimmung
Waffenlieferungen in die Ukraine, ein Thema das aktuell viele Christ:innen bewegt.

09. Juni 2023
Kaum ein Platz in der Frankenhalle auf dem Messegelände Nürnberg blieb leer, das Thema der Podiumsdiskussion war "Welchen Frieden wollen wir?".

In einem 15-minütigen Impulsvortrag machte Thomas de Maizière, Präsident des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages, auf die Komplexität des Themas aufmerksam.

Zur Debatte trafen aufeinander: Heike Springhart, badische Landesbischöfin, Friedrich Kramer, EKD Friedensbeauftragter, Sven Giegold, (Bündnis 90/Grüne) Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr. Auch das Publikum beteiligte sich aktiv mit Fragen an der Diskussion. Vertreten wurde es durch Lilly Blaudszun (Politik-Influencerin und SPD-Mitglied) und Natascha Gillenberg (Theologin).

Gemeinsamer Ausgangspunkt war die Überzeugung, dass die Ukraine stark unter dem Angriff Russlands zu leiden hat. Die Meinungen zum Thema Waffenlieferungen hingegen wichen zum Teil stark voneinander ab. So verwies Friedrich Kramer darauf, dass weitere Waffen nicht zu einer Deeskalation der angespannten Lage beitragen würden.

Seine Forderung nach mehr Friedensverhandlungen stieß bei Sven Giegold auf Widerspruch: „Es wird ständig verhandelt (…) leider ist das Ergebnis, dass Herr Putin nicht friedensfähig ist.“ Der Grünenpolitiker war darüber hinaus der Meinung, dass mit dem Angriffskrieg Russlands eine Verschiebung der Friedensordnung innerhalb Europas drohe. Dies rechtfertige weitere Lieferungen.
Sowohl Giegold, Breuer, als auch Springhart war es wichtig, die ukrainische Perspektive einzunehmen: Einzig Ukrainer:innen sollten über weitere Schritte im Kriegsgeschehen entscheiden. Der Publikumsapplaus am Ende verdeutlichte, wie wichtig der Austausch für Christ:innen zu diesem komplexen Thema ist.
Ein Text von Jacqueline Fegers und Julia Rübisch

Fünf Tage - 2.000 Veranstaltungen - unzählige Eindrücke aus Nürnberg.
11. Juni 2023
In Nürnberg ist nach fünf Tagen der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Rund 25.000 Menschen nahmen an den beiden Schlussgottesdiensten in der Innenstadt teil.
Beim Gottesdienst auf dem Hauptmarkt, der auch in der ARD übertragen wurde, predigte der aus Südafrika stammende Pastor Quinton Ceasar aus Wiesmoor (Niedersachsen). In seiner sehr Predigt vor rund 18.000 Menschen klagte Ceasar Rassismus und Ausgrenzung an - auch in der Kirche selbst - und forderte ein deutliches Handeln in Bezug auf Klima- und Asylpolitik.

Doch wenn ihr von der Liebe predigt, die alles besiegt,
und trotzdem meine Geschwister und mich diskriminiert –
wegen unseres Einkommen, unserer Hautfarbe,
unserer Behinderung oder unserer queeren Identität.
Dann sagen wir: Moetie liegie daai kind!
Meine Geschwister und ich –
wir sind Kirche.
Wir sind kein Gegenüber,
brauchen keine Nächstenliebe
oder Zuwendung von oben herab.
Wir sind Kirche.
Und meine Geschwister und ich sagen: Jetzt ist die Zeit!
Wir vertrauen eurer Liebe nicht.
Wir haben keine sicheren Orte
in euren Kirchen.

Quinton Ceasar

Autor:

Lutz Gollnick aus Bochum

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