Was ist denn hier nicht verboten?
- hochgeladen von Ingrid Dressel
In der Straßenbahn in meiner Nähe befand sich ein kleines süßes Mädchen mit langem blonden Zopf und da es sich etwas zu langweilen schien, versetzte es sich selbst in Vergnügen sprang herum, nutzte die Schieflagen der Bahn zu einem eigenen Spiel.
Zur Mutter gerufen, in Unterbrechung des Tuns fragte es laut und deutlich: „Was ist hier denn nicht verboten?“
wie eine unangenehme Bestätigung der Erwachsenenwelt.
Ja, lachte ich, „Kindermund tut Wahrheit kund.“ denn wären wir wie die Kinder, würde uns sicherlich auffallen, ob der Sinn des Verbotenen wirklich Sinn machte und ob, um in die höheren Sphären der Kreativität und Lebendigkeit zu gelangen, uns die Wahrheit offen stände, sogar um zu erkennen, dass viele Kaiser heute leider gar nichts an haben.
Die Wirklichkeit oder jene, die wir uns erschaffen haben, kann durch solch eine kleine Bemerkung zerplatzen, sich auflösen wie eine Seifenblase, wenn es ein Mädchen in der Straßenbahn gibt mit der ehrlich verwunderten Frage:
„Was ist hier denn nicht verboten?“
Autor:Ingrid Dressel aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.