Fragebogen-Aktion 2003: „Mischen Sie sich ein!“ - Stadtspiegel forderte schon damals die Leser auf, Sparpotentiale im Etat aufzuzeigen

Der Stadtspiegel-Fragebogen aus dem Jahr 2003.

Manchmal lohnt sich der Blick ins Archiv. „Die Politiker wissen nicht, wo und wie sie sparen sollen. Helfen Sie ihnen, liebe Stadtspiegel-Leserinnen und -Leser“, rief der Stadtspiegel im März 2003 auf. „Mischen Sie sich ein, sagen Sie den Politikern, wo im städtischen Haushalt gespart und an welcher Stelle geklotzt werden soll!“

727 Einsendungen erreichten die Redaktion und mehrheitlich erteilten die Bochumerinnen und Bochumer den „Prestige-Projekten“ eine Absage, forderten stattdessen mehr Geld für die Schulen und die Jugendförderung.
Mit 80,6 Prozent stellten sie sich gegen den Metrorapid. Auch die Befürworter eines Konzerthauses hatten bei den Bürgerinnen und Bürgern „schlechte Karten“: 74,8 Prozent der Einsender wollten keine Zuschüsse für ein Bochumer Konzerthaus ausgeben.

Auf Platz drei der Einsparungsliste standen Mittel für die Zukunft der Jahrhunderthalle.

Überraschend jedoch die Einstellung von 38,5 Prozent, dass man Gelder für die Verkehrsberuhigung einsparen könnte. Auf Platz fünf der Einsparungsvorschläge landeten mit 28,3 Prozent die Zuschüsse für Museen, Theater und Orchester. Dass Bochum wohl doch eine Autostadt ist, zeigte sich darin, dass 26,4 Prozent den Ausbau von Radwegen für überflüssig hielten.
Mit 57,0 Prozent verlangten die Bochumerinnen und Bochumer mehr Geld für die Ausstattung und die Instandhaltung der Schulen ein. Und auch bei den Zuschüssen für die Jugendarbeit sollte geklotzt und nicht gekleckert werden, meinten 32,2 Prozent. Und für 31,8 Prozent sollte mehr Geld für die Förderung von Kindergärten und Spielplätzen bereitgestellt werden.

Gleichzeitig mit den Fragebögen erreichte die Redaktion eine Flut von Vorschlägen, die über die genannten Punkte hinaus gingen. Weniger Ampeln, dafür mehr Kreisverkehre wurde gefordert. Aber auch die Pflege der öffentlichen Grünflächen wurde in vielen Beiträgen verlangt.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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