FrauenGesundheitsZentrum schließt

Der Verein zur Förderung der Frauengesundheit im Ruhrgebiet e.V., der das
FrauenGesundheitsZentrum in der Alsenstraße und die ‚Aufsuchende
Gesundheitsberatung’ getragen hat, wird seine Arbeit zum 30. September 2011
einstellen und sich auflösen.

„Dieser Entschluss ist uns nach gut 10 Jahren wirklich schwer gefallen“, so
die Vorsitzende des Vereins, Gabriela Schorr. „Ausschlaggebend war
schließlich, dass wir trotz zahlreicher Bemühungen nicht genügend Nachwuchs im ehrenamtlichen Bereich gefunden haben.“
Die Vorstandsarbeit ist zeitaufwendig und mit hoher Verantwortung verbunden. Außer einer Minijobstelle im Verwaltungsbereich der Aufsuchenden Gesundheitsberatung wurde die ganze Hintergrundarbeit wie Veranstaltungsplanung, Strategiegespräche, Emailbeantwortung etc. ehrenamtlich getragen. Als im letzten Jahr erneut unsicher war, in welcher Höhe die städtische Zuschüsse fließen würden, war die Belastung für die Ehrenamtlichen zu groß geworden. Der Verein stand kurz vor der Insolvenz. Nach und nach reifte der Entschluss, den Verein aufzulösen. Im Frühjahr folgte die Mitfrauenversammlung diesem Vorschlag einstimmig.
Alles vorbei? Gabriela Schorr und die anderen Vereinsfrauen hoffen, dass das
nicht der Fall sein wird. „Wir würden uns freuen, wenn das erfolgreiche Projekt der Aufsuchenden Gesundheitsberatung für Frauen in sozialer Benachteiligung unter anderer Trägerschaft erhalten bliebe.“ Das Projekt der ‚Aufsuchenden Gesundheitsberatung’ unterstützt insbesondere Frauen, die einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem haben und von Gewalt betroffen sind. Dazu gehören als Hauptzielgruppen u.a. Prostituierte, Frauen im Frauenhaus und Migrantinnen. Die Migrantinnen sind mit Abstand die größte Gruppe der beratenen Frauen. Die Beratungen wurden vor allem über Gruppenangebote der IFAK organisiert.

Aus diesem Grund hat der Verein Kontakt zur IFAK aufgenommen, um zu klären, ob das Projekt unter ihrer Trägerschaft fortgeführt werden könnte, mit dem Ergebnis, dass die IFAK gerne bereit ist, das Projekt zu übernehmen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, da das Projekt mit einem sehr schmalen finanziellen Budget ausgestattet ist. „Bei der IFAK wüssten wir das Projekt in guten Händen, zumal die IFAK eine unserer wichtigsten KooperationspartnerInnen war“, so Schorr weiter.
Der Sozialdezernentin und dem Gesundheitsamt wurde der Wunsch, die
‚Aufsuchende Gesundheitsberatung’ zu erhalten, vorgestellt. Dies stieß zwar
auf Wohlwollen, gleichzeitig steht die Stadt unter einem enormen Kostendruck.
„Doch mit der Einsparung von 21.000 Euro im Jahr wird unseres Erachtens der
Haushalt der Stadt Bochum nicht merklich entlastet“, meint Schorr.
Doch bei aller Traurigkeit haben die aktiven Vereinsfrauen bei einer
Abschiedsfeier auf eine engagierte, arbeitsintensive und erfolgreiche Arbeit
mit Höhen und Tiefen zu Gunsten der Frauengesundheit in Bochum zurückgeschaut.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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